Seite 42 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2014_08

Basic HTML-Version

Nutzerunabhängiger Mindestluftwechsel
Gesund leben in energieeffizienten Gebäuden:
über die Bedeutung des Luftwechsels
Energieeffizienz ist das große Paradigma bei der Entwicklung von Gebäudestandards.
Zunehmend entwickeln sich dadurch jedoch Probleme bei der Einhaltung hygienischer
Mindeststandards der Luft in Innenräumen – mit negativen Folgen für die Gesundheit
der Menschen, die sich in diesen Räumen aufhalten.
Die Geschichte des Wohnens begann damit, dass
Menschen Behausungen nutzten, um sich vor Wit-
terungseinflüssen undÜbergriffen zu schützen. Im
Laufe der Zeit wurden Häuser undWohnungen im-
merweiter optimiert und die Bewohner profitierten
in denUnterkünften zunehmend auch von konstan-
ten klimatischen Bedingungen. Dem steht jedoch
der Nachteil gegenüber, dass die Menschen durch
diese Entwicklung einer Vielzahl neuer chemischer,
physikalischer, biologischer undmikrobiologischer
Faktoren ausgesetzt sind. Denn energiesparende
Bauweisenmit fehlender natürlicher Ventilation bei
gleichzeitigemEintrag einer Vielzahl vonChemika-
lien in die Gebäude führen zu einer Anreicherung
von Feuchtigkeit, Mikroorganismen und Chemika-
lien in Haus, Wohnung oder Büro. Daraus entste-
Dr. Julia Hurraß
Ausschuss Wohnmedizin
Gesellschaft für Hygiene,
Umweltmedizin und Präventiv-
medizin (GHUP), Aachen/Köln
Prof. Dr. Gerhard Andreas
Wiesmüller
Medizinische Fakultät der RWTH
Aachen, Aachen/Köln
Quelle: Velux Deutschland GmbH
Es gibt Lösungen, ausreichend Luftwechsel dezentral über Fenster sicherzustellen
und damit Alternativen zu aufwendigen Lüftungsanlagen.
40
8|2014
ENERGIE UND TECHNIK