Seite 70 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2013_06

Basic HTML-Version

Das Stuttgarter Bülow Carré wird derzeit mit vorgefertigten Modulen zur oberflächennahen Betonkerntemperierung ausgestattet
Quelle: Rehau
Systeme für Wand und Decke stecken in den Startlöchern
Flächenheizungen im Neubau
Flächenheizungen stehen für ein behagliches Raumklima und hohen Wohnkomfort. Außerdem arbeiten
die Systeme ideal mit modernen Niedertemperatur-Wärmeerzeugern wie z. B. Wärmepumpen zusammen.
Und sie lassen sich auch für die Kühlung einsetzen, erfüllen somit eine Doppelfunktion. Kein Wunder also,
dass Flächenheiz- und Kühlsysteme immer häufiger eingesetzt werden – vor allem im Neubau.
Seit 2005 ist der Absatz von hydraulischen Flä-
chenheizungen und -kühlungen in Deutschland
umüber 70%gewachsen, berichtet der Bundesin-
dustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und
Umwelttechnik (BDH). Zum Einsatz kommen die
Systeme vor allem im Neubaubereich, wo sie mit
modernen Niedertemperaturheizungen kom-
biniert werden. Im Neubaubereich beträgt der
Marktanteil inzwischen über 50%.
Anders als Heizkörper arbeiten Flächenheizun-
gen mit Strahlungswärme. „Die Wärme trifft auf
die Oberfläche, also den Körper, und erwärmt die
Haut, nicht die Luft wie beim Heizkörper“, erläu-
tert Uwe Baumgart den entscheidenden Vorteil
der großen Heizfläche. Baumgart ist Business
Team Leiter Gebäudetechnik Deutschland beim
Hersteller Rehau. Da die Wärme direkt wirkt,
kann die Lufttemperatur 1 bis 2° Kelvin geringer
ausfallen. Das spart Heizenergie, auch weil die
Lüftungsverluste geringer ausfallen. Einer gän-
gigen Formel zufolge lassen sich je Grad weniger
Raumtemperatur 6 % Energie sparen.
Niedrige Vorlauftemperaturen
sparen Energie
Zudem kommen Flächenheizungen mit niedri-
gen Vorlauftemperaturen aus, in der Regel sind
es um die 35° C. Damit sind sie ideal für Gebäude
mit Wärmeerzeugern, die erneuerbare Energien
Silke Thole
freie Journalistin, Tübingen
THEMA DES MONATS
68
6|2013
ENERGIE UND TECHNIK