Seite 55 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2013_06

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ist uns wichtiger, als mit der Funkablesung, die
natürlich praktischer wäre, eine Komfortsteige-
rung zu erzielen.
Jürgen Steinert:
Prof. Ludl, Sie haben in Wien
Passivhäuser errichtet. Welche Erfahrungen haben
Sie damit gemacht?
Herbert Ludl:
Wir haben mit großer Skepsis be-
gonnen, Passivhäuser zu bauen. Wir sind ja ge-
nossenschaftlich organisiert und müssen unsere
Mitglieder davon überzeugen, dass sich unsere
Maßnahmen rechnen. Maßnahmen, die subventi-
oniert werden müssen, sind nicht machbar – oder
spätestens bei der dritten Hausversammlung
müsste man die Sache beenden, weil wir eben
hausweise und objektbezogen nur das verrechnen
dürfen, was es kostet.
Unsere Bedenken gegen das Passivhaus rührten
zum einen davon her, dass der Bau teuer ist, und
zum andern, dass bei Passivhäusern die individu-
elle Abrechnung nicht mehr sinnvoll ist. Die indi-
viduelle Messung hat bei uns aber ungefähr 10 %
Einsparung gebracht. Beim Passivhaus sind die
Abnahmemengen von Fernwärme so gering, dass
sich die individuelle Messung nicht mehr lohnt.
Dafür ist der Grundtarif so hoch geworden, dass
die Ersparnis in Summe gesehen so gering ist,
dass sich dieMitglieder fragen, ob es sichwirklich
gelohnt hat, ein Passivhaus zu bauen. Ich muss
allerdings einräumen, dass wir unsere Bewohner
noch nicht dazu gebracht haben, mit 18°C leben
zu wollen.