an, wenn das Mitglied nach Beendigung der Sanie-
rung in seine alte Wohnung zurückziehen wollte.
Flemmingstraße 45-55 – erstes Pilotprojekt
Die Komplexsanierung der durch den Chemnitzer
Architekten Walter Böhne von 1938 bis 1939 er-
richteten Objekte in der Flemmingstraße 45-55 im
Dezember 1994 stellte für die CSg eine Art Pilot-
projekt dar, in dessen Rahmen Zukunftslösungen
für später folgende Vorhaben gefunden werden
sollten. Ziel war es, das ursprüngliche optische
Erscheinungsbild der Gebäude unter Einhaltung
von energetischen Aspekten zu erhalten, was in
der praktischen Umsetzung ohne Kompromisse
sehr schwer vereinbar ist.
Bei der Sanierung von Denkmalschutzimmobilien
treffen i.d.R. verschiedene gesellschaftspolitische
Interessen aufeinander. Auf der einen Seite stehen
die Punkte Energieeffizienz und Klimaschutz, auf
der anderen die Interessen des Denkmalschutzes,
der die Ursprünglichkeit und den unveränderten
Erhalt von Substanz und Erscheinungsbild histo-
rischer Objekte gewährleistet sehen möchte. Die
Ziele beider Seiten gehen in der Regel nicht mitei-
nander her, sondern sie sind häufig gegenläufig. So
ist z. B. eine Verbesserung der Energiebilanz nicht
ohne Veränderung an der Bausubstanz möglich.
Rudolf-Krahl-Straße – enge Einbeziehung
der Denkmalschutzbehörde
Von Juni 2003 bis September 2004 folgte mit
der Sanierung der Altbaubestände in der Rudolf-
Krahl-Straße die zweite große Komplexsanierung.
Die Sanierung der Häuser mit den markanten
Zollingerdächern erfolgte in enger Abstimmung
sowie unter Auflagen und Unterstützung des
Denkmalschutzes. Der Denkmalpflege ging es
bei diesem Projekt vorrangig um den Erhalt der
Dächer sowie der vielen kleinen architektonischen
Details, welche das spezifische Erscheinungsbild
dieser Siedlung prägten. Bei den Innenarbeiten
wurde darauf Wert gelegt, die noch heute vorlie-
gende geänderte Nachfragesituation nach größe-
ren Familienwohnungen zu befriedigen.
Aus der einstigen Kleinhaussiedlungmit Zwei- und
Dreiraumwohnungen, mit zumeist unter 50 m
2
Wohnfläche, wurden über die Stockwerke und teil-
weise Hausgrenzen versetzt neue Wohnungszu-
schnitte zugunsten geräumigerer Küchen, Bädern
und Wohnzimmer erstellt. Die Zahl der Wohnein-
heiten verringerte sich dabei von 153 auf 104.
Heute beinhalten die Objekte in der Rudolf-Krahl-
Straße moderne Zwei- bis Fünfraumwohnungen,
darunter auchmehrereMaisonetten, die komplett
vermietet sind.
Wohnanlage „Am Karbel 1-15“ –
Architekturwettbewerb
Die sich aktuell kurz vor der Fertigstellung be-
findende Komplexsanierung der Wohnanlage
„Am Karbel 1-15“ stellt für die CSg das vorerst
letzte große Projekt im Altbaubereich dar. Mit ei-
ner neuen Herangehensweise sollte ein weiterer
Qualitätssprung erreicht werden: Im Jahr 2009
wurde vor Beginn der Arbeiten ein Architektur-
wettbewerb durchgeführt. So konnten neue Ide-
en hinsichtlich der Ausgestaltung des Vorhabens
gesammelt werden. Der Architekturwettbewerb
war ein voller Erfolg.
Die Auflagen der Denkmalschutzbehörde bezogen
sich bei der Sanierung dieser Wohnanlage haupt-
sächlich auf die Außengestaltung. Sowurden u. a.
die Pappeln, die nicht den Auflagen des Denkmal-
schutzes entsprachen, durch Felsenbirnen
Gründungsjahr:
1912
Mitglieder:
Ca. 6.600
Mitarbeiter:
49
Wohneinheiten:
4.822
Gewerbeeinheiten:
20
Bilanzsumme
(31.12.2012):
207 Mio. €
Leerstandsquote
(31.12.2012):
2,3%
durchschnittliche Nettokaltmiete:
5,14 €/m
2
Einlagenbestand der Spareinrichtung
per 31.12.2012:
37,4 Mio. €
Standorte:
Stadtkern, auf dem Kaßberg,
Stadtteil Altendorf, Flemminggebiet,
Stadtteil Bernsdorf
CHEMNITZER
SIEDLUNGSGEMEINSCHAFT EG
Weitere Informationen:
Besonderes Augenmerk galt dem Erhalt der Dächer
und der Giebelgestaltung
In Abstimmung mit dem Denkmalschutz wurden die
Gebäude Rudolf-Krahl-Straße saniert
Quelle: CSg
33
6|2013