Das GEWOBAG-Engagement regt dazu an, dass
auch andere Stadtteile sich auf diese Reise bege-
ben und die Früchte einer gemeinsamen Vision
von der Zukunft ihres Stadtteils ernten, heißt es
in der Laudatio der Jury. „Die Anerkennung ist
eine wunderbare Bestätigung für uns, dass wir
den richtigen Weg eingeschlagen haben. Die Zu-
kunftswerkstatt wurde und wird getragen durch
die intensive Arbeit sehr vieler Menschen, die sich
kreativ und ausdauernd für das Quartier einsetzen.
Diese Auszeichnung ist eine große Motivation für
alle, die an der Zukunftswerkstatt mitwirken“,
sagt GEWOBAG-Vorstand Hendrik Jellema.
Schwierige Situation, doch hohes Potenzial
Der Mehringplatz, bis 1945 Platz „Belle Alliance“,
war einst ein städtebauliches Kleinod und zählte
mit seinem ansehnlichen Brunnen zu den schöns-
ten Plätzen Berlins. Nach dem Zweiten Weltkrieg
wurde der Platz als „total zerstört“ eingestuft.
Ab Ende der 1960er Jahre entstand dort ein ver-
dichtetes Wohngebiet nach denMaßgaben des so-
zialen Wohnungsbaus: Zwei konzentrische Ringe
(Architektur Hans Scharoun, Werner Düttmann)
von Wohngebäuden, vier und sechs Geschosse
hoch, umschließen den Platz. Spätestens mit
dem Bau der Mauer rutschte der Platz von einer
einst zentralen Lage in eine Randlage. Mit dem
Fall der Mauer änderte sich das grundlegend, der
Preis Soziale Stadt 2012
Bürgerliches Engagement in der „Zukunftswerkstatt”
Als „schlichtweg überzeugend und daher zur Nachahmung dringend empfohlen“ ist das Projekt
„Zukunftswerkstatt Mehringplatz“ des kommunalen Berliner Wohnungsunternehmens GEWOBAG
Wohnungsbau AG im Wettbewerb „Preis Soziale Stadt 2012“ mit einer Anerkennung der Jury geehrt
worden. Gewürdigt wurde die Initiative des Unternehmens für ein besseres Miteinander in einem
sozialen Brennpunktgebiet der Millionenstadt Berlin.
In der im Jahr 2011 gestarteten Zukunftswerkstatt setzen sich fünf Arbeitsgruppen
für die Quartiersaufwertung und ein schöneres Leben am Mehringplatz ein
Quelle: GEWOBAG
Karin Krentz
Wirtschaftsjournalistin
Berlin
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
10
6|2013