Seite 8 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2013_04

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Ideenwettbewerb entschieden
Zeitgemäßes Wohnen
in Häusern der Nachkriegszeit
Die Arbeitsgemein-
schaft der Woh-
nungswirtschaft
Ostwestfalen Lippe
lobte zum zweiten Mal
den Ideenwettbewerb
„Wohnkultur OWL“
aus: Studierende der
Fachrichtung Archi-
tektur waren aufgerufen, Gebäude des sozialen Wohnungsbaus der 1950er
und 1960er Jahre in Hinblick auf ihre Zukunftsfähigkeit zu überarbeiten
und Vorschläge für eine Neugestaltung zu entwerfen. Als Beispiele wurden
drei typische Wohnanlagen in Bad Oeynhausen (Hagenstraße), Espelkamp
(Brandenburger Ring) und Herford (Bauvereinstraße) ausgewählt. Die in
den 1950er und frühen 1960er Jahren entstandenen 2- bis 3-geschos-
sigen Zwei- und Dreispänner in Zeilenbebauung mit nicht ausgebauten
Dachgeschossen verfügen über Grundrisse, bei denen vor allem die Küchen
und Badezimmer, gemessen an heutigen Bedürfnissen, äußerst klein sind.
In den 27 eingereichten Entwürfen beachteten die Studenten Aspekte des
altersgerechten und Mehrgenerationenwohnens ebenso wie ökologische
Gesichtspunkte. Die planerische Überarbeitung der Gebäude umfasste die
zeitgemäße Veränderung der Grundrisse, die Aufwertung der Treppenhäu-
ser, die Neugestaltung der Fassaden, den Einbau von Fahrstühlen und die
Schaffung barrierefreier Zugänge. Die Jury zeichnete im Dezember 2012
drei Entwürfe mit einem Preis, drei weitere mit einer Anerkennung aus.
Thematische Karten zeigen
vielfältige Indikatoren
Die CD-ROM INKAR des Bundesinstituts für Bau, Stadt- und Raumfor-
schung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung bietet Nutzern
die Möglichkeit, anhand von 600 Indikatoren, z. B. zur Rentenhöhe,
Ausstattung mit Kita-Plätzen oder zur Anzahl der Gewerbeanmeldun-
gen, thematische Deutschlandkarten zu erstellen. Die aktuelle Ausgabe
enthält regionalstatistische Daten zu gesellschaftlich bedeutsamen
Themen wie Bildung, Soziales, Demografie, Wirtschaft, Wohnen und
Umwelt. In der Rubrik „Raumwirksame Mittel“ können u. a. Indikatoren
wie Städtebauförderung langfristig, Städtebauförderung kurzfristig,
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-Minderung und KfW-Wohnraummodernisierung abgefragt werden.
Die Rubrik „Bauen und Wohnen – Gebäude- und Wohnungsbestand“
bietet u. a. die Indikatoren Mehrfamilienhäuser, Anteil Wohnungen in
Mehrfamilienhäusern, Wohnfläche oder Veränderung Wohnfläche. Die
CD-ROM kann für 45 € beim BBSR bestellt werden.
ÖPP und wettbewerblicher Dialog
Hohe Transparenz
im Verfahren erforderlich
Um Partnerschaften zwischen öffentlicher Hand und privaten Investoren
bei Bauprojekten, PPP (Public Private Partnership), erfolgreich weiter-
zuführen, sei in Zukunft eine hohe Transparenz im Verfahren, eine breite
Beteiligung der Bürger und der Einsatz moderner Kommunikationsmittel
im Internet erforderlich. So äußerten sich die Teilnehmer bei einer Tagung
der Nassauischen Heimstätte/NH ProjektStadt und des Vereins PPP
Hessen-Thüringen über Öffentliche-Private-Partnerschaften (ÖPP) und
das Vergabeverfahren „Wettbewerblicher Dialog“ (WD).
Die Experten konstatierten, PPP müssten ihr schlechtes Image verbessern.
Negativbeispiele machten deutlich mehr Schlagzeilen als gelungene Bei-
spiele der Kooperation zwischen Land, Kreisen, Kommunen und privaten
Unternehmen. Transparente Vergabeverfahren seien sehr wichtig, so
Elmar Damm, Ministerialdirigent im hessischen Finanzministerium.
Der WD mit seinen Verfahrensgrundsätzen Wirtschaftlichkeit, Wettbewerb,
Gleichbehandlung, Transparenz und Vertraulichkeit sei, nach Meinung von
Marion Schmitz Stadtfeld, Leiterin der Integrierten Stadt- und Gewerbe-
flächenentwicklung der NH Projektstadt, ein gutes Instrument, um den in
vielen Städten erforderlichen Innenstadtumbau anzugehen, vor allem dann,
wenn keine öffentlichen Fördermittel zur Verfügung stünden.
Den Dialog mit den Bürgern – ob beim Stadtumbau oder der Cityentwick-
lung – hielt Martin Bieberle, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung in Hanau,
für sehr wichtig, nicht zuletzt aufgrund der Erfahrung, dass sich zuneh-
mend mehr Bürger für die Pläne potenzieller Investoren interessieren. Man
sollte der Öffentlichkeit aber deutlich machen, dass das Verfahren nicht
basisdemokratisch sei, sondern die Stadtverordneten unter Berücksichti-
gung der Bürgerideen und -anregungen entscheiden würden.
Weitere Informationen:
Weitere Informationen:
STADT- UND RAUMENTWICKLUNG
Weitere Informationen:
Siegerentwurfs für ein Wohnobjekt in Herford
Quelle: Wohnungswirtschaft OWL
Quelle: Nassauische Heimstätte-
Elmar Damm, Ministerialdirigent im hessischen Finanzministerium
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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