Seite 37 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_09

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Altersgerechte Assistenzsysteme
Forschungsprojekt ‚Feldtest in der Wohnungswirtschaft’
An der Fachhochschule Frankfurt am Main ist im Fachbereich Soziale
Arbeit und Gesundheit ein Forschungsprojekt mit dem Thema ‚Feldtest
Altersgerechte Assistenzsysteme in der Wohnungswirtschaft’ gestartet.
Auf diesem Wege soll es älteren Menschen mit Hilfe von technischen und
Dienstleistungsinnovationen die Möglichkeit geboten werden, länger in
ihrer gewohnten Umgebung zu leben. Im Testgebiet, dem Frankfurter
Stadtteil Gallus, sollen u.a. die Akzeptanz der Assistenzsysteme durch die
Nutzer(innen), die Dienstleistungsgestaltung, einfache Handhabungen,
Zuverlässigkeit, der Datenschutz und die Datensicherheit sowie die Ins-
tallations- und Betriebskosten geprüft werden. Ein besonderer Fokus liegt
auf Altersgerechten Assistenzsystemen, die mit
einer Kombination aus Notruf, Sensoren und
anderen Geräten sowie einem modularen Servi-
ceangebot ein selbständiges Leben zu Hause
ermöglichen. Bei Sturz oder Rauchentwicklung
werde beispielsweise ein Notruf ausgelöst.
„Moderne Kommunikationssysteme helfen,
dass Notsituationen rechtzeitig erkannt wer-
den. Von vielen aktiven älteren Menschen und
deren Angehörigen werden technische Assistenzsysteme jedoch häufig als
störender Überwachungsapparat empfunden“, erklärt Prof. Dr. Barbara
Klein vom Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit der FH FFM, die
die Feldstudie leitet. Die Systeme wollen eine Steigerung der Lebensqua-
lität erreichen und Angehörige und pflegendes Personal zu unterstützen,
jedoch nicht, diese zu ersetzen. Die Erkenntnisse über die Einsatzmöglich-
keiten der Assistenzlösungen für Wohnungsbaugesellschaften und soziale
Dienstleister sollen dazu genutzt werden, ein marktfähiges Gesamtpro-
dukt für die Wohnungswirtschaft zu entwickeln, das für ältere Nutzer
finanzierbar ist und Akzeptanz findet.
Weitere Informationen:
Energiewende
Intelligente Nutzung
von Haustechnik
In Haushalten würden laut einer vom Verband
Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e.V.
(VSWG) beauftragten CO
2
-Studie etwa 3/4
der Energie für die Heizung aufgewendet. Eine
Absenkung der Raumtemperatur um nur 1°
C mache eine Energieersparnis von 5 bis 6%
möglich. Ein Beispiel dafür ist das Wohngebiet
Sonnenleithe der Wohnungsgenossenschaft
Schwarzenberg eG mit dem Gebäude Wiesen-
grund 2-8. Im Wohngebäude Wiesengrund 2-8
verhindern intelligente Regelungsalgorithmen
ein Überheizen der Räume und sorgen für
konstante Temperaturen.
Als weiterer Aspekt wurde in allen Wohnungen
ein Kommen-/Gehen-Taster installiert, der.
beim Verlassen der Wohnung die Abschaltung
sämtlicher Verbraucher (Kühlgeräte aus-
genommen) bewirkt. Dies minimiert unter
anderem den Standby-Verbrauch von Elektro-
geräten und trägt zusätzlich zum notwendigen
Brandschutz bei.
Weitere Informationen:
ENERGIE UND TECHNIK