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Der Stadtumbau Ost mit seinen Bausteinen Rückbau und Aufwertung gilt als Erfolgsgeschichte. Einige
Experten sehen jedoch – zehn Jahre nach Beginn des Bund-Länder-Programms – die Herausforderungen
erst kommen (siehe DW 8/2012, S. 10-11). Martin zur Nedden, Beigeordneter für Stadtentwicklung und
Bau der Stadt Leipzig, fordert eine verlässliche Finanzierung und eine flexible Gestaltung des Programms
Stadtumbau Ost.
Interview mit Martin zur Nedden
„In Bürgerideen investieren“
Mehrmals war auf der Tagung „Zehn Jah-
re Stadtumbau Ost“ Anfang Juni zu hören,
das Programm Stadtumbau Ost sei eine Er-
folgsgeschichte. Teilen Sie diese Einschät-
zung?
Ja, das kann ich für Leipzig nur bestätigen. Wir
haben fast 100 Mio. € Investitionen im Rahmen
des Programms Stadtumbau Ost getätigt, davon
ungefähr 75 Mio. € Fördermittel, und haben da-
mit sowohl im Bereich der Aufwertung als auch
im Bereich des Rückbaus Erfolge erzielt. Dass wir
13.000Wohneinheiten vomMarkt genommen ha-
ben, hat mit dazu geführt, dass sich der Leipziger
Immobilienmarkt stabilisiert hat.
Das Programm Stadtumbau Ost ist als lernen-
des Programm angelegt. Was hat man in den
vergangenen zehn Jahren gelernt?
Das Programm hat uns die Möglichkeit geboten,
neue Ideen zu realisieren. Ich nenne nur Wächt-
erhäuser, Selbstnutzer und zuletzt Eigentümers-
tandortgemeinschaften. Gemerkt habenwir auch,
wie wichtig es ist, in Bürgerideen zu investieren,
Bürgernetzwerke in ihremEntstehen zu unterstüt-
zen sowie mit überschaubaren Beträgen Initiati-
ven zu unterstützen, die zeigen, dass es in einem
Quartier wieder aufwärts geht.
Ein Dauerbrenner nicht nur in Leipzig ist die
Frage des Umgangsmit den gründerzeitlichen
Beständen in der Kernstadt. Täuscht der Ein-
druck, dassmittlerweile diesen Beständen eine
größere Bedeutung zugemessen wird?
Den Städtenwar eigentlich schon immer bewusst,
dass die Kernstadt ein hohes Gut darstellt. Aber
die Rahmenbedingungenwaren im Jahr 2000 viel
Quelle: Stadt Leipzig / Dezernat für Stadtentwicklung und Bau
Martin zur Nedden
fordert eine verlässliche
Finanzierung des
Programms Stadtumbau Ost.
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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9|2012