Kongress „Zehn Jahre Stadtumbau Ost“
Ein Erfolgsprogramm zieht Bilanz
Das Programm Stadtumbau Ost ist ein Erfolg: Das war die einhellige Einschätzung der Fachleute, die
sich auf Einladung des Bundesbauministeriums Anfang Juni 2012 in Berlin zu einem Kongress aus Anlass
des zehnjährigen Bestehens des Programms trafen. Einig waren sich die Teilnehmer auch darin, dass der
Stadtumbau nicht erfolgreich sein kann, wenn nicht die Betroffenen einbezogen werden.
Es hatte etwas von einer Geschichtsstunde, als
Michael Bräuer, Architekt in Rostock und einst
Mitglied der von Dr. Hinrich Lehmann-Grube ge-
leiteten Expertenkommission „Wohnungswirt-
schaftlicher Strukturwandel in den neuen Bun-
desländern“, von den Anfängen des Programms
Stadtumbau Ost vor gut zehn Jahren erzählte: Wie
mühevoll das Unterfangen war, die häufig wech-
selnden Bundesbauminister von der Wichtigkeit
des Stadtumbaus zu überzeugen; und wie wich-
tig es war, überhaupt den Begriff Stadtumbau zu
prägen. „Denn der Begriff Rückbau oder Abriss“,
so Bräuer, „ging politisch nicht.“
Unterschiedliche Konzepte
Wie unterschiedlich die Kommunen und Unter-
nehmen das Programm Stadtumbau Ost interpre-
tiert haben, machten auf dem Berliner Kongress
mehrere Praxisbeispiele deutlich. Während Klaus
Schmotz, Oberbürgermeister der Hansestadt
Christian Hunziker
freier Immobilienjournalist
Berlin
Quelle: Bundestransferstelle Stadtumbau Ost (IRS)
Spannungsfeld Stadtumbau in Görlitz: Gründerzeit-
liche Kernstadt im Vordergrund, Plattenbausiedlung
Königshufen im Hintergrund.
Vorzeigeprojekt des Stadtumbaus Ost: Umgewandelte
Plattenbauten im thüringischen Leinefelde-Worbis.
Quelle: Bundestransfe
rstelle
Stadtumbau Ost (IRS)
Zahlreiche Kommunen in den neuen Bundesländern stehen – wie hier Frankfurt/Oder mit dem Stadtteil
Neuberesinchen – vor der Herausforderung der Leere.
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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8|2012