Seite 71 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_11

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reich, dass sie längst auch nichtgenossenschaftli-
cheWohnungsunternehmen dazumotivieren – und
so einen Trend zur „Nachbarschaftskommunikati-
on“ etabliert haben.
Schöne neue Kommunikation
Vielfalt wie Ergebnisse machen deutlich, dass
Wohnungsgenossenschaften in ihrer Kommuni-
kation bislang gut aufgestellt und erfolgreich sind.
Der Blick auf viele genossenschaftliche Internet-
seiten und in Studien zur Nutzung neuer Kommu-
nikationswege lässt aber die Frage aufkommen:
Wie sieht es mit der Nutzung neuer Instrumente
aus, insbesondere des Web 2.0?
Das Gros der Wohnungsgenossenschaften verfügt
mittlerweile zwar über eine eigene Internetpräsenz
– aber erst wenige sind auch in sozialen Netzwer-
ken verankert oder nutzen andere Formen des Aus-
tauschswie Videos. Aus gutemGrund: „Der direkte
Kontakt zu den Menschen kann durch das Internet
oder eine App eben nicht ersetzt werden“, meint
beispielsweise Michael Abraham, Vorstandsmit-
glied der Baugenossenschaft IDEAL eG und Vorsit-
zender des Leitungsteams der StändigenKonferenz
derWohnungsgenossenschaftenBerlin „Der direkte
Umgang mit ihren Mitgliedern ist eine besondere
Stärke der Genossenschaften.“ Andererseits unter-
streicht er aber auch: „Vor allem junge Menschen
werden über diemobilenMedien angesprochen und
lassen sich bei ihren Entscheidungen vor allemauch
von sozialen Netzwerken leiten.“ Entsprechend
setzen immer mehr Wohnungsgenossenschaften
deutliche Akzente im Internet – etwamit einer Un-
ternehmenspräsenz in sozialen Netzwerken, Apps
zur Vorstellung besonderer Quartiere oder in Form
eines Mitglieder-Intranets zur Förderung nach-
barschaftlichen Austauschs und der Transparenz,
beispielsweise bei Betriebskostenabrechnungen.
Lebensgefühl Genossenschaft
Über die aktuellen Entwicklungen bei der Ge-
wichtung einzelner Instrumente im Kommuni-
kationsmix hinaus dürfte es in Zukunft aber die
wohl größte Herausforderung sein, Wohnen im
Allgemeinen und die genossenschaftlichen USP im
Besonderen weiter zu „emotionalisieren“.
Diese Herausforderung gilt nicht nur für die Posi-
tionierung der Genossenschaften amWohnungs-
markt, sondern auch für ihre Profilierung als
Arbeitgeber. Im Mittelpunkt steht dabei sowohl
die Verkörperung eines modernen Images nach
außen, um Nachwuchskräfte der „Generation Y“
zu gewinnen, als auch deren anschließende Bin-
dung an das Unternehmen. Spätestens an diesem
Punkt führt keinWeg an einer professionellen und
strategisch durchdachten Nutzung des Internets
und seiner vielfältigen Möglichkeiten vorbei.
„Wohnen muss zum Lebensgefühl werden. Die
neuen Medien spielen dabei eine Schlüsselrolle.
Wenn es gelingt, Wohnen in der Kommunikati-
on mit allen Sinnen fassbar werden zu lassen,
wird auch das einzelne Unternehmen zu etwas
Einmaligem und Unverwechselbarem“, betonte
BBU-Vorstandsmitglied Maren Kern bei der Er-
öffnung der diesjährigen BBU-Tage unter dem
Motto „Erfolgsfaktor Kundenorientierung“: Es
wird spannend zu sehen, wohin diese Reise füh-
ren wird.
…ist ein DESWOS-Spendenprojekt – eine
mit Spenden der Wohnungsgenossenschaf-
ten in Berlin-Brandenburg zu errichtende
BBU-Siedlung in der kleinen Ortschaft
Jutiapa in der Region Las Cabañas in El
Salvador.
„URBANIZACIÓN BBU“…
Genossenschaften nutzen Social Media noch wenig. Ein
seltenes Beispiel ist das „Welterbe-App” der 1892 eG.
Quelle: Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG
Klötzchen auf Klötzchen: Mitgliederevents sind ein Baustein zum Erfolg jeder
genossenschaftlichen Kommunikationsstrategie.
Quelle: Wohnungsbaugenossenschaft „Treptow Nord” eG
Bei der Wohnungsbaugenossenschaft „Amtsfeld” eG ist eine Fledermaus sympathische Modernisierungsbotschafterin.
Foto: Bernd Schumann, Amtsfeld eG
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