Seite 58 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_11

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Die Medien haben das Thema Energiearmut
entdeckt: 600.000 Haushalten, so schätzt die
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, sei
im vergangenen Jahr der Strom gesperrt worden,
weil sie die Rechnung nicht hätten bezahlen kön-
nen. Um die Energiearmut zu bekämpfen, fordert
die Partei Die Linke einen kostenlosen Grund-
stock an Strom für jeden Haushalt. Und auch
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU)
hat die Brisanz des Themas erkannt: „Privaten
Haushalten, insbesondere auch einkommens-
schwachen soll durch kostenlose Energiebera-
tung geholfen werden, Einsparmöglichkeiten zu
realisieren“, heißt es in seinem Zehnpunkteplan
zur Energiepolitik.
Gesobau: Modernisierung allein reicht nicht
Dabei ist eine solche Energiesparberatung nichts
Neues. Seit 2009gibt es den vonAltmaiersMiniste-
riumgeförderten Stromspar-Check, der Beziehern
vonArbeitslosengeld II, Sozialhilfe oderWohngeld
hilft, ihren Stromverbrauch zu verringern. Daran
teilgenommen haben bisher bundesweit über
Energieeffizienz
Energiespar-Check: Wenn Mieter, Unternehmen
und Umwelt profitieren
Wie kommen sozial schwache Haushalte mit den steigenden Energiepreisen zurecht? Diese Frage ist
im Zuge der politisch beschlossenen Energiewende zu einem viel diskutierten Thema geworden. Einen
Lösungsansatz stellt die Energieberatung dar – doch Projekte bei Wohnungsunternehmen in Bremen und
Berlin zeigen, dass die Nachfrage weniger groß ist als erwartet.
Christian Hunziker
freier Immobilienjournalist
Berlin
Ende dieses Jahres stellt der Verein Cleverer Kiez die unentgeltliche Energieberatung von Berliner Mietern ein.
Quelle: RWE Vertrieb AG
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11|2012
ENERGIE UND TECHNIK