Seite 34 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_11

Basic HTML-Version

Heute führt beispielsweise die berufsbedingteMo-
bilität dazu, dass häufig die zwei, drei oder gar vier
Generationen einer Familie nicht mehr am selben
Wohnort leben. Da dennoch viele Menschen die
Vorteile einer familiären Gemeinschaft schätzen,
gewinnt das Mehrgenerationenwohnen wieder
an Bedeutung. An die Stelle verwandtschaftli-
cher Bindungen treten dabei „Wahlverwandt-
schaften“. Im lippischen Lemgo ist ein solches
Gemeinschaftsprojekt jetzt realisiert worden: In
einem von der Wohnbau Lemgo eG errichteten
Haus, dem Pöstenhof, leben Menschen im Alter
zwischen wenigen Monaten und über 80 Jahren
unter einemDach – Singles und Paare, Kinder und
Senioren, Alleinerziehende und Familien.
Ergänzung des Wohnungsmarkts –
städtebaulicher Glücksfall
Bereits die Entstehungsgeschichte des Pösten-
hofes ist eine Besonderheit. Während sich bei
vergleichbaren Projekten zunächst Menschen
mit demWunsch des generationenübergreifenden
Wohnens zusammenfinden, um dann nach einem
Innovatives Projekt in Lemgo
Generationenübergreifendes Wohnen unter einem Dach
Noch vor wenigen Jahrzehnten war es üblich, dass mehrere Generationen unter einem Dach lebten. Das
gemeinsame Wohnen von Alt und Jung, von Großeltern, Eltern und Kindern, das früher eher der Normalfall
als die Ausnahme war, ist aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen seltener geworden. Jedoch möchten
immer mehr Menschen nicht alleine wohnen und suchen Standorte gemeinschaftlichen oder generationen-
übergreifenden Wohnens. In Lemgo stieß die örtliche Genossenschaft solch ein Projekt an, von dem Ältere,
Jüngere und Familien mit Kindern profitieren.
Regina Doblies
freie Journalistin
Bielefeld
Quelle: Wohnbau Lemgo
Jüngst wurde feierlich die Eröffnung des Projekts u. a. mit einem Tag der offenen Tür begangen.
32
11|2012
NEUBAU UND SANIERUNG