Seite 17 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_11

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die Genossenschaft, dass es ihr ernst war, indem
es ihr gelang, durch Einlagen ihrer Mitglieder
innerhalb von nur zwei Monaten den Kaufpreis
von acht Millionen Euro für das 30.000 m
2
große
Grundstück zusammenzubringen. Dieses befindet
sich in einer zentralen Lage, nämlich an der Yorck-
und der Möckernstraße und damit am Rand des
neuen Gleisdreieckparks.
Alternative zum Eigentum
Sozial, ökologisch, generationenübergreifend
und barrierefrei – das sind die Ziele, welche die
Genossenschaft Möckernkiez verfolgt. Ähnliche
Absichten haben viele der Baugemeinschaften,
die in deutschen Großstädten aktiv sind. Doch
während diese Eigentum schaffen, war es für die
Initiatoren des Möckernkiezes von Anfang an klar,
dass ihr Projekt unter dem Dach einer Genossen-
schaft Gestalt annehmen sollte. „Wir wollen die
Preistreiberei unterbinden und verhindern, dass
die Leute nach fünf Jahren ihre Wohnung mit
Gewinn wieder verkaufen“, begründet dies Aino
Simon. Die Genossenschaft lobt sie als „Form, in
der sich viele zusammentun und etwas schaffen
können, was der Einzelne nicht kann“.
Allerdings war ursprünglich gar nicht vorgesehen,
eine eigene Genossenschaft zu gründen. Vielmehr
suchten die Engagierten Anschluss an eine größere
Genossenschaft – doch ohne Erfolg. Leise Kritik
klingt durch, wenn Simon darauf hinweist, dass
manche etablierte Genossenschaft das Risiko
scheue, obwohl sie sich in einer finanziell starken
Situation befinde.
Die neu gegründete Genossenschaft stieß auf
enorme Resonanz und zählt heute rund 1.060Mit-
glieder – deutlich mehr als die 450 Wohnungen,
die jetzt geplant sind. Ein krasses Missverhältnis?
Nein, sagt Vorstandsmitglied Aino Simon: In vielen
Fällen handle es sich um Paare, die nur eine Woh-
nung bräuchten. Dennoch gibt es eine lange War-
teliste mit rund 260 Namen. 70% der Mitglieder
sind Frauen, darunter viele Alleinstehende über
50 Jahre, die eine kleine Rente erwarten. „Es ist
die 68er-Generation, die auf das Alter zugeht,
aber im Alter anders wohnen will als ihre Eltern“,
sagt Simon.
Diese Mitgliederstruktur hat Auswirkungen auf
das Konzept. „Wir legen den Fokus auf kleine, be-
zahlbare Wohnungen“, sagt Simon. So sind auch
Einheitenmit lediglich 35m
2
Wohnfläche geplant.
Die größeren, für Familien gedachtenWohnungen
sind ebenfalls kompakt konzipiert: Die Vierzim-
merwohnungen werden etwa 90 m
2
aufweisen,
die Fünfzimmerwohnungen etwa 110 m
2
.
Viel Eigenkapital erforderlich
Dass der Schwerpunkt auf kleinen Wohnungen
liegt, ist auch dem Umstand geschuldet, dass die
Wohnungen nicht wirklich günstig sind. Die Ge-
nossenschaft beziffert die Baukosten auf 2.300 €/
m
2
– deutlich mehr als die 2.000 €, mit denen sie
anfangs rechnete. Die Warmmiete wird deshalb
10 bis 11 €/m
2
betragen.
Das derzeit größte Problem stellt jedoch die Finan-
zierung des Vorhabens dar. In den Gesprächenmit
Banken zeigte es sich nämlich, dass der vorgesehe-
ne Eigenkapitalanteil von 30%nicht ausreicht. Die
Genossenmüssen jetzt 40%Eigenkapital mitbrin-
gen – was bei einer 50-m
2
-Wohnung nicht weniger
als 46.000 € ausmacht. „Das“, räumt Aino Simon
ein, „ist für manche Mitglieder zu viel.“ Deshalb
arbeitet die Genossenschaft jetzt anModellen, die
es ermöglichen sollen, trotzdem alle Mitglieder
mitzunehmen. Denkbar, so Simon, sei es, dass
finanziell besser gestellte Genossen höhere