89 Prozent der 14- bis
29-Jährigen gehören einer
Online-community an. Eine
neue, digital geprägte Gene-
ration wächst heran, ständig
miteinander und mit dem
Netz verbunden. Doch was
bedeutet diese neue Welt für
Freundschaft und Beziehung?
Und welche Möglichkeiten
bietet es für Beruf und neue
Geschäftsideen? In diesem
Band kommen insgesamt 17
Jugendliche und Internetex-
perten zu Wort, sprechen über
Umgangsformen und Schutz-
regeln im Web, Experimente
wie einen 30-tägigen Facebookentzug, über Cyber-Mobbing, „Four
square“ und über Netzwerke im wirklichen Leben. Ein gut geschrie-
bener Rundumblick, für Leser mehrerer Generationen geeignet.
Gute-freunde-boese-freunde. Leben im Web. Elke Reichart. 224
Seiten. Reihe Hanser. DTV das junge Buch, 2011. 9,95 Euro.
ISBN 978-3-423-62496-1
„Digital natives“ und die anderen
Kleine Fluchten:
Wohnwagen – Nostalgie
Wohnwagen sind „in“.
Dieser farbenprächtige
Fotoband zeigt, ausführ-
lichkommentiert,über40
Retro-Wohnwagen aus
verschiedenen Ländern
und Jahrzehnten. Vom
VW-Bus Bulli, Monza
1000, Airstream bis
zum Citroen Typ H und
einem Hausboot – zum
Blättern, Erinnern und
Verschenken.
Mein wunderbarer Wohnwagen. Mobil-retro-cool. Jane
Field-Lewis u. a. 160 Seiten. Knesebeck, 2011. 19,95 Euro.
ISBN 978-3-86873-322-8
„Change Agents“ identifizieren
Wo der Staat eingreift, sollte
er seine Bürger mitbestimmen
lassen. Und dies zu einem Zeit-
punkt, „in dem noch Optionen
offen sind und sie aktiv in den
Planungs- und Zulassungsprozess
einbezogen werden können“. Der
Essener Politikwissenschaftler
Claus Leggewie ist derzeit ein
gefragter Referent. Er analysiert
in diesem Band die Potenziale
so genannter „Wutbürger“ und
die Beziehung zwischen Zivil-
gesellschaf t und klassischen
politischen Institutionen. Fazit:
Diejenigen, die wirklich an einer
Mitsprache und Übernahme von Verantwortung interessiert sind,
sollten sich rechtzeitig zu Wort melden. So könnte punktuelle
Einmischung etabliert werden und Bürger und Politiker könnten
langfristig über regional auszuhandelnde Entscheidungsmodelle
zu einem Interessenausgleich kommen. Was dies zum Beispiel für
langwierige Verfahren wie Bauvorhaben konkret bedeuten würde,
benennt der Autor allerdings nicht. Er definiert hingegen eine neue
Spezies: Es gälte, im Kreise der Bürger Change Agents (Agenten des
Wandels) zu identifizieren und diese zu gewinnen. Ein gut lesbarer
Band mit vielen Denkanstößen in zehn Kapiteln unter anderem zu
den Themen Entwöhnung, Empörung, neuer Gesellschaftsvertrag,
grünes Dilemma und Europa. Dazu ein ausführliches Literaturver-
zeichnis.
Mut statt Wut. Aufbruch in eine neue Demokratie. Claus Leg
gewie. 120 Seiten, Edition Koerber-Stiftung, 2011. 12,00 Euro.
ISBN-13 978-3-89684-084-4
Alle zwei Jahre wird der Deutsche
Landschaftsarchitektur-Preis ver-
liehen, in diesem Jahr ging er an
die Berliner degewo AG, die in
der Schorfheide nach dem Abriss
mehrerer Wohnhäuser die Frei-
flächen komplett neu gestaltete
(siehe Seiten 26/27). Mieter,
Eigentümer, Kinder und Jugend-
liche wurden angeregt, sich aktiv
an der Planung zu beteiligen.
Ein Beispiel für anspruchsvolle und zeitgemäße Gestaltung, das
zugleich den Wert guter Landschaftsarchitektur deutlich macht.
Die Arbeit von Landschaftsarchitekten, -planern und -managern
würde derzeit an Bedeutung gewinnen, meint Autor Tim Waterman.
Geschichte und Leitbilder der Landschaftsarchitektur sind Thema,
die Bedeutung von Ort und Kontext sowie das Zusammenspiel mit
den Bewohnern, ebenso handwerkliche Techniken wie die Erstellung
von Skizzen und Perspektiven, Modellen und bewegten Bildern.
Auch dieser Band der Reihe „das Wichtigste in Kürze“ zeichnet sich
durch übersichtliches und gut strukturiertes Layout aus, einladend
und fundiert, ein Buch für Einsteiger und allgemein am Thema
Interessierte.
Landschaftsarchitektur. Das Wichtigste in Kürze. Tim Waterman.
192 S., DVA. 2010. 29,95 Euro. ISBN 978-3-421-03774-9
Freiflächen, Wohnumfeld,
Landschaft
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Bärbel Wegner
, Hamburg
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Die Wohnungswirtschaft
11/2011
72
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