Rolle und Bedeutung der Wohnungsgenossenschaften bekannter machen
Start der Kampagnen zum Internationalen
Jahr der Genossenschaften 2012
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2012 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften erklärt.
Damit soll die weltweite Bedeutung von Genossenschaften für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung hervorgehoben
und deren Bekanntheitsgrad gesteigert werden. Alle UN-Mitgliedsstaaten und nationale Organisationen sind aufgerufen,
das Genossenschaftsjahr aktiv in ihren Ländern zu feiern. Die Genossenschaften und ihre Verbände in Deutschland freuen
sich über die Entscheidung der UN und werden das kommende Jahr mit vielfältigen Veranstaltungen und Aktionen nutzen,
um die Vorzüge der genossenschaftlichen Idee den Menschen näherzubringen.
Nach Angaben der UNO gibt es weltweit
rund 800 Millionen Genossenschafts-
mitglieder in über 100 Ländern. Mehr als
100 Millionen Arbeitsplätze werden von
Genossenschaften bereitgestellt. Auch
in Deutschland leisten 7.500 Genossen-
schaften, darunter Volksbanken und Raiff-
eisenbanken, Wohnungsgenossenschaften,
landwir tschaf tliche und gewerbliche
Waren- und Dienstleistungsgenossen-
schaften sowie Konsumgenossenschaften,
einen bedeutenden Beitrag für Wirtschaft
und Gesellschaft. 20 Millionen Menschen
sind Mitglied einer Genossenschaft, das ist
jeder vierte Bundesbürger. 780.000 Mitar-
beiter sind in genossenschaftlichen Unter-
nehmen angestellt. Die im GdW und seinen
Mitgliedsverbänden organisierten rund
2.000 Wohnungsgenossenschaften sind
ein Stabilitätsfaktor auf dem deutschen
Wohnungsmarkt. In den vergangenen zehn
Jahren haben sie rund 35 Milliarden Euro
investiert. Der weit überwiegende Teil davon
ist in die Bestandserhaltung und Moder-
nisierung der Wohngebäude geflossen.
Gutes und sicheres Wohnen wird gerade in
Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit immer
wichtiger. Mit ihren rund 2,2 Millionen
Wohnungen – das sind zehn Prozent des
Mietwohnungsbestandes in Deutschland –
sichern die Wohnungsgenossenschaften für
mehr als fünf Millionen Menschen bezahl-
bares und gutes Wohnen und entwickeln
Städte und Quartiere.
Das Internationale Jahr der Genossen-
schaften (IYC) wurde am 31. Oktober
2011 während der 66. Vollversammlung
der Vereinten Nationen in New York vom
Generalsekretär und dem Präsidenten
der Vollversammlung offiziell gestartet.
In Deutschland wurde in einer Pressekon-
ferenz am 18. Oktober 2011 die für das
UNO-Genossenschaftsjahr von den genos-
senschaftlichen Verbänden beim DGRV
Deutscher Genossenschafts- und Raiff-
eisenverband e. V. entwickelte Aktionen-
Kampagne „Ein Gewinn für alle – Die
Wohnungsgenossenschaften“ vorgestellt.
Der GdW ist Partner dieser Kampagne.
Ziel ist es, dass die Genossenschaften mit
möglichst vielfältigen Aktionen und Ver-
anstaltungen vor Ort den Menschen in
Deutschland ihre Leistungsfähigkeit als
moderne Wirtschaftsform präsentieren.
Hierbei unterstützen die Verbände die
Genossenschaften mit Ideen und Vorlagen.
Ein besonderes Ereignis ist der Internatio-
nale Tag der Genossenschaften am 7. Juli
2012. Rund um diesen Tag werden viele
Genossenschaften in ihrer Region gemein-
same Events durchführen und dabei ihre
vielfältigen Potenziale herausstellen. Um
bundesweit eine hohe Sichtbarkeit und
Wiedererkennbarkeit zu erreichen, steht das
Motto „Ein Gewinn für alle – Die Genossen-
schaften“ allen Genossenschaften als Akti-
onszeichen frei zur Verfügung. Es soll alle
Sparten der genossenschaftlichen Familie
verbinden und auch über das Jahr 2012
hinaus ausstrahlen. Das Motto ist an die
speziellen Kommunikationsbedürfnisse und
-bedingungen jeder Genossenschaft in den
Regionen anpassbar.
Auf der zentralen Internetseite www.genos-
senschaften.de sind alle Informationen und
Serviceangebote sowie die Aktivitäten im
Internationalen Jahr der Genossenschaften
2012 bereitgestellt. Der GdW und die Mar-
ketinginitiative der Wohnungsbaugenossen-
schaftenDeutschland e. V. werden zusätzlich
spezielle Materialien sowie Werbemittel für
die Wohnungsgenossenschaften zur Ver-
fügung stellen, um deren Aktivitäten in
den Regionen, wie zum Beispiel Feste mit
den Mitgliedern und Bewohnern, zu unter-
stützen. So gibt es unter anderen einen
Basisflyer „Wohnen mit Zukunft – Die Woh-
nungsgenossenschaften“, einen Kalender
und Schautafeln mit ausgewählten Motiven
und Begriffen zur vielfältigen Nutzung – das
Servicepaket wird auf der Internetseite des
GdW www.gdw.de bereitgestellt. Die DW
Die Wohnungswirtschaft wird im Jahr 2012
eine monatliche Artikelserie zu verschie-
denen Themen über Genossenschaften und
das genossenschaftliche Wohnen anläss-
lich des Internationalen Jahres der Genos-
senschaften herausgeben, die vom GdW
und seinen Regionalverbänden inhaltlich
gestaltet wird.
Monika Kegel
Referentin Genossenschaftswesen
und Genossenschaftsrecht
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs-
und Immobilienunternehmen e. V.
Veranstaltungen im Interna-
tionalen Jahr der Genossen-
schaften 2012 (Auswahl)
31. Oktober 2011:
Start des Internatio-
nalen Jahres der Genossenschaften im
Rahmen der 66. Tagung der Generalver-
sammlung der UNO in New York
24. Januar 2012:
Empfang zum Auftakt
des UNO-Jahres von DGRV und GdW in
Berlin
21. bis 23. März 2012:
Wissenschaftliche
Tagung an der Humboldt-Universität in
Berlin, „Genossenschaftliche Antworten auf
globale Herausforderungen“
25. April 2012:
Zentrale Veranstaltung der
genossenschaftlichen Bundesverbände beim
DGRV unter Beteiligung des GdW
14. Juni 2012:
Gemeinsamer Genos-
senschaftskongress des GdW und seiner
Mitgliedsverbände in Berlin
18. bis 20. September 2012:
17. Interna-
tionale Genossenschaftswissenschaftliche
Tagung in Wien
Die Wohnungswirtschaft
11/2011
Unternehmen
52
Genossenschaftswesen