Seite 39 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_11_2011

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„Die Austauschplattform –
regionale Arbeitskreise vor Ort
im Dezember!“
Kolumne Technik
Von mangelnden Alternativen
und idealen Lösungen
Shell hat seine Sicht auf Ener-
gieszenarien geändert: Von
TINA – There Is No Alternati-
ve/es gibt keine Alternative –
zu TANIA – There Are No Ideal
Answers / es gibt keine idea-
len Lösungen. „Alternativlos“
wurde übrigens von einer Jury
zum „Unwort des Jahres“ 2010
gewählt.
Deshalb ist vielleicht TANIA
eine der wichtigsten Erkennt-
nisse der letzten Zeit: Wenn
wir mehrere Anforderungen
gleichzeitig erfüllen wollen,
können wir keine Lösung
mehr finden, die allen An-
forderungen glei chzei t ig
maximal gerecht wird – und
damit die ideale Lösung ist.
Jüngstes Beispiel: die zentrale
Trinkwassererwärmung. Hier
steht maximale Hygiene mit
maximaler Energieeffizienz im
Wettbewerb.
L e g i o n e l l e n v e r me i d u n g
braucht hohe Temperaturen –
erst ab zirka 55 Grad Celsius
vermehren sich Legionellen
recht sicher nicht mehr, aus
Sicherheitsgründen wurden
60 Grad Celsius als einzuhal-
tende Temperatur für Warm-
wasserspeicher in zentralen
Systemen genormt. Genau
das verhindert aber höhe-
re Energieeffizienz bei der
Warmwasserbereitung: Heißer
als der Nutzer es benötigt zir-
kuliert das Wasser im Gebäu-
de. Trotz Wärmedämmung der
Rohre geht ein Großteil der
Wärme verloren – 50 Prozent
und mehr. Dadurch entsteht
entweder ein ungeregelter
Wärmeeintrag (im beheizten
Bereich) oder ein reiner Ver-
lust (im Sommer und in unbe-
heizten Bereichen).
Auch der Speicher verliert
mehr Wärme als eigentlich
nötig. Ganz zu schweigen von
den Effizienzgrenzen, die zum
Beispiel Wärmepumpen ge-
setzt sind, wenn sie 60 Grad
Celsius liefern sollen.
Die neue Prüfpflicht auf Legi-
onellen für die zentrale Trink-
wassererwärmung (siehe hier-
zu auch Seite 64 in dieser DW)
legt so nochmals den Finger
in die Wunde. Und die ideale
Lösung ist nicht sichtbar. Aber
was bietet sich an?
Die Hygiene gewährleisten
und die Energieffizienz durch
Optimierung der Warmwasser-
bereitung verbessern: gleich-
mäßige Durchströmung des
Netzes, gute Wärmedämmung
der Rohre, Einsatz von Zirkula-
tionsventilen, die die zirkulie-
rende Wassermenge entspre-
chend der Abnahme regulieren,
genaue Temperaturregelung.
Nach Abwägung im konkreten
Fall können im Rahmen einer
Sanierungsmaßnahme auch
dezentrale Wohnungsüber-
gabestationen zum Einsatz
kommen. Auch elektrische de-
zentrale Warmwasserbereitung
kann geeignet sein, zum Bei-
spiel wenn wenige Zapfstellen
mit vergleichsweise geringer
und vielleicht unregelmäßiger
Abnahme zu versorgen sind
und ein verzweigtes Leitungs-
netz die Alternative wäre.
Dies kann aber nur auf Basis
einer individuellen Berech-
nung von Investitionskosten,
Verbrauchskosten und Um-
weltwirkung abgewogen wer-
den. Im Rahmen der Energie-
einsparverordnung ist übrigens
wegen des steigenden Anteils
erneuerbarer Energien bei der
Stromerzeugung mit einem
weiter sinkenden Primärener-
giefaktor für Strom zu rechnen.
TANIA!
Ingrid Vogler
Referentin für Energie, Technik,
Normung
GdW Bundesverband deutscher
Wohnungs- und Immobilienunter-
nehmen e. V.
Zum Start
des Wintersemes-
ters 2011/12 am 24. Oktober
2011 sind nun insgesamt 403
Studierende an der immobilien-
wirtschaftlichen Hochschule EBZ
Business School eingeschrieben.
Damit erreicht die Studierenden-
zahl eine neue Höchstmarke.
Der EBZ-Vorstandsvorsitzende
Klaus Leuchtmann: „Wir fühlen
uns durch die Entwicklung in
unserer Arbeit bestätigt, aber
viel bedeutender ist: Die Bran-
che hat 403 angehende Fach-
und Führungskräfte gewonnen,
die in den kommenden Jahren
wichtige Arbeit leisten werden.
Das Interesse dieser Generation
an der Wohnungs- und Immo-
bilienwirtschaft ist groß, wenn
Entwicklungsperspektiven ge-
boten werden.“ Viele der neuen
Studenten studieren parallel
zur Ausbildung oder berufsbe-
gleitend – doch eine weitere
große Gruppe ist beruflich noch
nicht für ein Wohnungs- oder
Immobilienunternehmen tätig,
finanziert das Studium selbst
und befindet sich auf der Suche
nach Trainee- und Werkstuden-
tenplätzen. GdW-Präsident Axel
Gedaschko wendet sich daher
an die Mitgliedsunternehmen
seines Verbandes: „Dass jetzt
403 junge Menschen an der EBZ
Business School studieren, ist gut
für unsere ganze Branche. Damit
aber dieser wertvolle Unterneh-
mensnachwuchs nicht nach dem
Studium an branchenfremde Un-
ternehmen verloren geht, muss
er jetzt von uns unterstützt und
gefördert werden.“
EBZ Business School
Rekordzahl von
über 400 Studierenden
Die Wohnungswirtschaft
11/2011
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