CONTROLLER Magazin 4/2015 - page 111

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Das „Virus der grünen Segel“
ICV-Kuratoriumsmitglied Hillert Onnen engagiert sich für Segelschulschiff
Kräftig anzupacken auf dem Großsegler
„Alexander von Humboldt II“ hatte Hillert
Onnen, Kuratoriumsmitglied des Internatio-
nalen Controller Vereins (ICV); nicht nur
beim letzten Hamburger Hafengeburtstag
im Mai.
Hillert Onnen war bis Mai 2013 Finanzvorstand
der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT –
Aktiengesellschaft von 1877 und in dieser
Funktion auch schon seit einiger Zeit Auf-
sichtsratsmitglied der Deutschen Stiftung Sail
Training (DSST). Zu deren Stiftern gehört die
BLG Logistics Group AG & Co KG. Die DSST
betreibt das Segelschulschiff „Alexander von
Humboldt II“.
2013 hatte Onnen den Aufsichtsratsvorsitz der
Stiftung übernommen – in stürmischen Zeiten.
Das 2011 in Bremen für 15 Mio. EUR – davon 3
Mio. EUR Spendengelder und 12 Mio. fremdfi-
nanziert – gebaute Schiff hatte mit einer finan-
ziellen Schlagseite zu kämpfen. Das faszinie-
rende Schiffsprojekt war noch im Anfangs-
stadium in unvorhersehbare Turbulenzen der
Wirtschaftskrise geraten, der überraschende
Ausfall mancher Sponsoren hatte es nicht nur
erheblich verteuert, auch die kalkulierte Auslas-
tung erwies sich als unzutreffend. Aufsichtsrat
und Vorstand mussten mit einem neuen Struk-
turkonzept das Ruder herumreißen. Das bedeu-
tete: finanzielle Restrukturierung, gepaart mit
einem neuen Vertriebs- und Marketingkonzept.
Inzwischen hat eine neue Eignergesellschaft
das Schiff übernommen und an die DSST lang-
fristig verchartert. Und unübersehbar kündet
die stolze Dreimastbark selbst vom eingeschla-
genen neuen Kurs: Als Nachfolgerin der mit
ihrem tiefgrünen Segeltuch weithin bekannt
gewesenen „Alexander von Humboldt I“ war
das von ihrer Crew liebevoll „Alex-2“ genannte
neue Schiff anfangs mit weißen – und nicht
mehr mit den so beliebten grünen – Segeln auf
den Meeren unterwegs gewesen. Die Flaute bei
der Identifikation von Mitseglern, Förderern und
selbst bei der eigenen Stammmannschaft hatte
kritische Folgen erwarten lassen. Seit Frühjahr
2015 wurde deshalb das Tuch ausgetauscht:
das „Virus der grünen Segel“ kehrte zurück; mit
spürbarem Erfolg. Als Hillert Onnen auf der
„Alexander von Humboldt II“ beim Segeltörn auf
der Elbe zum Hamburger Hafengeburtstag die
grünen Segel mit setzte, war der Zuspruch von
Mitseglern, Gönnern und den Medien für den
Windjammer wieder enorm.
Hinter der Dreimastbark mit dem grünen Rumpf
und ihren grünen Segeln stehen viele ehrenamt-
lich engagierte Menschen verschiedenen Alters,
verschiedener Professionen, die es aus allen
Himmelsrichtungen an Bord zieht. Hillert Onnen
ist einer von ihnen, die gerne andere vom tradi-
tionellen Segeln auf dem Großsegler begeistern
möchten. Selbst hat er noch keine Reise, weder
einen kurzen und schon gar keinen Mehrta-
gestörn auf Nord-, Ostsee, Mittelmeer, Atlantik
oder karibischer See, mitmachen können. Es
fehlte ihm schlicht die Zeit in den vergangenen
stürmischen Zeiten. Doch das soll nun bald
anders werden.
Q
„Alexander von Humboldt II“: 3-Mast-Bark,
ziviles Segelschulschiff unter deutscher
Flagge, Heimathafen: Bremerhaven, gebaut
2011 in Bremen. Vorwiegend genutzt für
die Ausbildung – insbesondere junger
Menschen. Neben dem Segeln bekommen
die Jugendlichen wichtige soziale Kompe-
tenzen vermittelt.
Der Großsegler soll für jeden Interessierten
Aktivurlaub abseits des Massentourismus
erlebbar machen. Auch Firmen können
maßgeschneiderte Angebote für außer-
gewöhnliche Veranstaltungen an Bord
gemacht werden. Für die Teilnahme ist
keine Segelerfahrung notwendig, die Crew
bringt den Mitseglern die wichtigsten
Handgriffe bei. Infos:
Hillert Onnen: Als Aufsichtsratsvorsitzender maßgeblich
am neuen Strukturkonzept beteiligt.
Die Rückkehr der grünen Segel: Onnen (rechts) packt beim Segelsetzen mit an.
CM Juli / August 2015
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