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Big Data
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Die Unternehmenswelt intelligenter machen, Zusam-
menhänge erkennen, bessere Entscheidungen treffen.
Das alles soll mit Big Data Realität werden. Ob Kauf-
verhalten von Supermarktkunden, treffendere Dia-
gnosen von Ärzten oder modernste Verfahren bei der
Entwicklung neuer Produkte – noch nie gab es solch
riesige Datenmengen, und noch nie bot sich die Gele-
genheit, durch die Analyse dieser Daten blitzschnell
Muster zu erkennen und Handlungsempfehlungen
abzuleiten.
Big Data – mehr als „viele Daten“
Big Data bezeichnet Methoden und Technologien
für die hochskalierbare Erfassung, Speicherung und
Analyse polystrukturierter Daten. Big Data umfasst
hierbei sowohl die immer schneller wachsenden
Datenmengen, als auch Softwarelösungen wie analy-
tische Datenbanken, Big Data Appliances und Analyse
Software, die Unternehmen dabei unterstützen, die
Informationsflut zu bewältigen.
Die dabei verarbeiteten Daten sind meist sowohl
strukturiert als auch unstrukturiert. Sie stammen
aus unterschiedlichsten Quellen, wie beispielswei-
se aus unternehmensinternen IT-Systemen, sozialen
Netzwerken, Sensoren, Kameras oder aus der Über-
wachung von Internet-Verkehr. Mithilfe dieser Daten
können zum Beispiel Verhaltensanalysen von Kunden
und Märkten durchgeführt werden, die anschließend
zur Produktoptimierung oder zur Verbesserung des
Services genutzt werden können und so zu Wettbe-
werbsvorteilen führen.
Berechnungen der letzten Jahre zufolge verdoppelt
sich das weltweite Datenvolumen alle zwei Jahre, so
dass der Einsatz von Big Data-Analysemethoden für
Unternehmen immer wichtiger wird. Doch wie sieht
es in der Unternehmenswirklichkeit aus? Laut einer
Befragung des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) im
Vorfeld der CeBIT betreiben bereits fast 70 Prozent
der großen Unternehmen in Deutschland Big-Data-
Projekte, unter den kleineren und mittleren Unter-
nehmen sind es jedoch noch weniger als die Hälfte.
Das unabhängige Analystenhaus BARC erklärt dazu in
seiner „Big Data Analytics“ Studie (2014), dass der
Markt für Big-Data-Technologien gerade erst seinen
Kinderschuhen entwächst, jedoch ein großes Wachs-
tumspotenzial besitzt.
Big Data – Nutzen für das Unternehmen
Dieses Potential erklärt sich aus dem enormen Nut-
zen, den der richtige Einsatz von Big Data in den
unterschiedlichsten Unternehmensbereichen bringen
kann. Auswertungen können in der Fertigung ein-
gesetzt werden, um die operativen Abläufe zu ver-
bessern oder Einsparungspotentiale zu generieren.
Im Management hilft Big Data dabei, strategische
Unternehmensentscheidungen und das Risikomanage-
ment zu verbessern und kann Hilfe beim Aufbau neuer
Geschäftsfelder leisten.
Im Bereich der Forschung und Entwicklung können
durch den ergänzenden Einsatz von Big Data enorme
Verbesserungen erreicht werden. So ist es zum Bei-
spiel mittlerweile möglich, das Prototyping sehr lange
digital zu halten und verschiedenste Tests durchzu-
führen, bevor die teure reelle Produktion anläuft.
Dadurch, dass die Phase vor dem so genannten
Design Freeze sehr weit ausgedehnt werden kann, ist
Wenn Datenmengen immer größer werden, müssen sie anders erfasst, gespeichert und ausgewertet
werden als bisher. Für Unternehmen kann sich aus Big Data ein hoher Nutzen ergeben – wenn sie es
schaffen, aus den Datenmengen die richtigen Erkenntnisse zu gewinnen.
Zukunftsmusik oder gelebte Realität?