Seite 70 - CONTROLLER_Magazin_2013_02

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Der Controller Congress 2012 hat den An-
spruch definiert,
der Controller muss Busi-
ness Partner im Unternehmen sein.
Dazu
wurden
wesentliche Anforderungen
an das
Controlling formuliert. Der Controller soll sich
beschäftigen mit:
·
Unternehmenssteuerung von morgen in
einer komplexen Umgebung, steigenden
Anforderungen und gestiegener Volatilität,
·
Bewältigung globaler Herausforderungen,
·
Entwicklung eines grünen Controllings
(z. B. CO
2
–Footprint),
·
Nutzen und Grenzen des Controlling bei
der Unternehmensbewertung und beim
Unternehmenskauf,
·
International Accounting Standards – Stand
der Beratung der zentralen Projekte und
nächste Schritte sowie
·
Einführung einer Prozesskostenrechnung
im Service Center Lieferantenverkehr
(Auszeichnung mit ControllerPreis 2012).
In den Workshops wurde zudem gefordert,
dass das
Controlling maßgeblich an der
Steuerung von Beschaffungsprozessen,
Organisation und Abläufen, Wettbewerbs-
fähigkeit, Finanzen und Kapital beteiligt
ist.
Auch der Vergleich der externen Rollenwahr-
nehmung des Controllings (WHU-Controller-
index von Prof. Weber) in 2010 sieht den
Controller bei einem hohen Standing im Unter-
nehmen in den wichtigsten Rollen als Internen
Berater, ökonomisches Gewissen, Steuermann,
Kommunikator und Change Agent.
Hierzu stellen sich mehrere Fragen:
·
Wie wird das Controlling diesen Ansprüchen
gerecht?
·
Welche Konsequenzen sind für das Control-
ling im jeweiligen Unternehmen zu ziehen?
·
Wer legt fest, wie das Controlling weiter-
entwickelt werden soll?
·
Wie kann ausreichende Unterstützung
für die Weiterentwicklung des eigenen
Controllings gewonnen werden?
Die Anforderungen können durch die Ge-
schäftsleitung oder von Fachabteilungen (z. B.
Erstellung neuer Auswertungen) des Unterneh-
mens gestellt werden.
Heutzutage über-
nimmt das Controlling verstärkt Tätigkeiten
für die Erstellung des Jahresabschlusses
(Bewertungen im Jahresabschluss, Lagebe-
richt, Segmentberichterstattung, Risikocontrol-
ling)
und Aufgaben aus Abteilungen
, die die-
se aufgrund unzureichender Kapazitäten oder
Kompetenzen nicht (mehr) leisten können. Die-
ses sind aber nicht die ureigensten Aufgaben
des Controllings. Um nicht unkoordiniert (teil-
weise fachfremde) Aufgaben zu übernehmen
und um das Controlling proaktiv und entspre-
chend den spezifischen Anforderungen des
jeweiligen Unternehmens weiterzuentwickeln,
ist es sinnvoll, den Status des Controllings im
Unternehmen systematisch zu erfassen und
den Anforderungen an das Controlling gegen-
überzustellen. Hierzu bietet das von Mitgliedern
des AK West I entwickelte Controlling-Audit die
richtige Plattform.
Beschreibung / Zielsetzung
Controlling-Audit
Ein Controlling ist effektiv (die richtigen Dinge
tun) und effizient (die Dinge richtig tun), wenn
es vor allem entsprechend dem Business Mo-
del, der Branche und der Größe des Unterneh-
Weiterentwicklung des Controllings –
unternehmensspezifisch ausgerichtet
von Alexander Großhäuser, Hartmut Ibershoff, Thilo Knuppertz, Carsten Padberg,
Heinz Schlagner und Dieter Wäscher
Abb. 1: Übersicht über den Aufbau und die Methodik des Controlling-Audit
Weiterentwicklung des Controllings – unternehmensspezifisch ausgerichtet