Seite 68 - CONTROLLER_Magazin_2013_02

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einzelnen Wer ten zugrunde liegen. Abhilfe
kommt in Form eines
separaten Tabellen-
blatts, in dem sämtliche Eingabewerte hin-
terlegt sind. Mit einer zusätzlichen Spalte
für Kommentare
, in denen die Annahmen
und Quellen dokumentiert werden, kann sich
der Controller auch bei späteren Rückfragen
absichern.
In eine ähnliche Kerbe schlagen
ausgeblende-
te Spalten und Zeilen.
Sie erleichtern gerade
bei sehr aufwändigen Planungsrechnungen
zwar das Navigieren im Tabellenblatt, teilen
aber die eben beschriebenen Nachteile von
eingebetteten Werten. Zudem erweckt dieses
Vorgehen, gerade wenn es sich um von Dritten
erstellte Berechnungsmodelle handelt, schnell
den Eindruck, dass bestimmte Berechnungen
und Werte bewusst aus dem Fokus genommen
wurden. Die
elegantere Variante
ist, die be-
troffenen Zellen mittels:
Daten / Gliederung / Gruppierung
zu gruppieren, so dass sie bei Bedar f per
Mausklick auf das „Kreuz“ sichtbar werden.
Review
Im l e t z t en Schr i t t
sollten die Funktions-
weise des Modells und
die Richtigkeit der be-
rechneten Werte über-
prüft werden. Für jede
Ergebnisgröße gi l t ,
dass sie plausibel und
nachvollziehbar sein
muss. Dennoch sind
Ergebnisse, die den
Erwartungen des Con-
trollers entsprechen,
nicht zwangsläufig ein
Indikator für ein fehlerfreies Planungsmodell,
sie bedeuten viel mehr, dass lediglich die Plau-
sibilitätsprüfung keine Anzeichen von Fehlern
ergeben hat. Der
Prüfungsprozess
sollte des-
halb mit Hilfe anderer Methoden fortgesetzt
werden. Dazu stehen in Microsoft Excel eine
Reihe von Instrumenten und Methoden zur
Verfügung.
Unter dem Menüpunkt:
Bearbeiten / Gehe zu / Inhalte
lassen sich durch einen Klick auf „Formeln“
Zellen finden, die einen Fehlerwert wie
„#NV“
(„nicht vorhanden“)
oder
„#DIV/0!“ (Divisi-
on durch 0 (Null))
enthalten. In Einzelfällen
können aber beide Fehlerwerte auftauchen,
ohne dass im Berechnungsmodell ein tatsäch-
licher Fehler vorliegt. Beispielsweise wird die
prozentuelle Veränderung von bestimmten Kos-
tenarten über mehrere Finanzjahre berechnet,
und eine Kostenart ist in zwei hintereinander
folgenden Jahren nicht angefallen. Besonders
in Excel unerfahrene Anwender können die Ur-
sache der Fehlerwerte nicht richtig beurteilen
und schließen daraufhin auf grundlegende
Fehler im Modell. Aus diesem Grund sollten
Fehlerwerte, wo es Sinn macht
, mit Hilfe
der Funktion
= WENNFEHLER (Wert; Wert_falls_Fehler)
unterdrückt
werden. Falls „Wert_falls_Feh-
ler“ in obiger Funktion eine leere Zeichenfolge
(““) enthält beziehungsweise kein entspre-
chender Wert hinterlegt ist, bleibt die Zelle,
selbst wenn sie einen vermeintlichen Fehler
enthält, weiterhin leer. Darüber hinaus sind im
Abb. 1: Die grafische Darstellung der Abhängigkeiten und Verknüpfungen vereinfacht die spätere Modellierung
Abb. 2: Trennung von Input, Kalkulation und Output
Abb. 3: Kalkulations- und Datenfluss innerhalb einer Arbeitsmappe
Modellierung von Geschäftsszenarien mit Microsoft Excel