Seite 62 - CONTROLLER_Magazin_2013_02

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tischen Potenzials kann über eine einfache Tabelle
erfolgen. Diese kann für jedes Unternehmen in-
dividuell angepasst werden. Im vorliegenden Bei-
spiel ist die Beanspruchung der Mitarbeiter für
Vertriebsunterstützung als relevanter Faktor auf-
genommen. Ebenfalls berücksichtigt ist ein An-
teil an Arbeitszeit für interne Bürotätigkeiten. Die
Berücksichtigung derartiger Faktoren an dieser
Stelle der Kalkulation hat den Vorteil, dass mög-
lichst alle Einflüsse auf die (Plan-)Verfügbarkeit
an einer Stelle transparent gezeigt werden. Not-
wendig ist eine einfache Tätigkeitsanalyse, um
die unternehmensspezifischen Faktoren zu be-
stimmen und zumindest abzuschätzen.
Im
Beispielunternehmen
wurden anfallende
Aufgaben über Jahre durch Mitarbeiter einfach
mit „übernommen“. Dementsprechend sind Ab-
züge von den eigentlich möglichen Potenzialen
für Kundenaufträge zu berücksichtigen.
Bei den Ansätzen sind Doppelzählungen zu
vermeiden. Beispiel: Wird 1 Tag pro Woche
für Vertrieb eingerechnet, so ist dies 1 Tag pro
Arbeitswoche, d. h. 52 abzüglich Urlaub, Feier-
tage, Ausbildung usw. Unter dem Strich verblei-
ben ca. 40 Arbeitswochen.
Die
Anzahl „Stunden verfügbar“
ist Aus-
gangspunkt für das eigentliche
Umsatzpo-
tenzial
. Der nächste Korrekturfaktor – die
Zielauslastung, bezogen auf die theoretische
„Verfügbarkeit zu Vollauslastung“ – gibt an,
welcher Anteil hieraus tatsächlich in fakturier-
bare Stunden (Leistungen) verkauft und um-
gesetzt wird. Hier spielen auch Themen einer
optimalen Ressourcenplanung, die Bereit-
schaft der Mitarbeiter zu permanenten Über-
stunden oder das Reservieren von Mitarbei-
tern für bestimmte Aufträge eine Rolle. Ent-
sprechend sind hier Werte von mehr als 100%
möglich – ob sie anzustreben sind, ist eine
andere Frage.
Eingangswert für die Kalkulation sind somit die
„Zielstunden“. Die Anzahl der Mitarbeiter und
deren Verfügbarkeiten sind in den Abbildungen
5 + 6 dargestellt. Aus der Verknüpfung ent-
steht das Mengengerüst an Stunden. Damit
stehen die Mengeninputs für die Kalkulation
fest.
Abb. 5: Zielauslastung der Mitarbeiter
Abb. 6: Entwicklung der Mitarbeiterzahl
Controlling für IT-Dienstleister – Kalkulation von Stundensätzen