Seite 28 - CONTROLLER_Magazin_2013_02

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In meinen Kolumnen war schon mehrfach von
unserer Zukunftsstudie die Rede. Dort wurde
2011
die Verbindung von Controlling und IT
von den Controllern als
das wichtigste Thema
der nächsten fünf Jahre eingeschätzt.
Eine
solche Einstufung überrascht auf der einen Sei-
te nicht: Die Informationstechnologie hat für
das Controlling schon immer eine zentrale Rol-
le gespielt. Das Controlling in seiner heutigen
Form ist erst durch die Einführung von ERP-
Systemen möglich geworden. Letztere haben
die Controller wesentlich entlastet. Heute bildet
die Informationspräsentation – nicht mehr die
Informationsbereitstellung – den Engpass der
Transparenzaufgabe der Controller. Auf der an-
deren Seite hatte ich den Platz 1 angesichts
aktueller Schlagworte wie Volatilität oder Busi-
ness Partner nicht erwartet.
Eine nähere Beschäftigung mit dem Thema
zeigt aber schnell, dass die befragten Controller
of fensichtlich ein gutes Gespür bewiesen
haben. Insbesondere zwei Begriffe machen
aktuell die Runde:
„Big Data“
und
„Social
Media“
. Ersteres meint die Verfügbarkeit fast
beliebig großer Informationsmengen in den
unterschiedlichsten Formen (von der Tabelle
bis zum Film), die auf eine Auswertung und
Interpretation für praktisch alle wichtigen
Managemententscheidungen warten. Social
Media steht für die grundsätzliche Veränderung
des Kommunikationsverhaltens von Individuen,
von der weitreichende Einflüsse auf das Verhal-
ten der Unternehmen ausgehen.
Weniger spektakulär, aber mit ähnlicher Trag-
weite sind noch drei weitere Entwicklungen zu
beobachten, die mit den beiden genannten
„Buzz words“ eng verknüpft sind.
Mobilität
steht für die Möglichkeit, auf Unter-
nehmensdaten an jedem beliebigen Ort dieser
Welt zugreifen zu können (wenn man Internet-
zugang hat...). Smartphones und Tablet-PCs
haben auf diesem Feld eine neue Runde einge-
läutet. Diese Endgeräte („Devices“) sind auch
eng verknüpft mit dem zweiten Trend:
Self
Service
meint die Fähigkeit des Nutzers, selbst
auf die für ihn relevanten Informationen zugrei-
fen zu können.
Beide Trends verbindend sehen wir damit einen
Manager vor uns, der die Wartezeit auf dem
Flughafen dafür nutzt, alle Unterlagen für das
nächste Leitungsmeeting durchzugehen, ohne
Berge von Berichten mit sich herumschleppen
zu müssen. Der dritte Trend ist schließlich die
Echtzeitverarbeitung der Informationen
. So
interessiert unseren Manager z. B. nicht nur,
welchen Umsatz sein Geschäf tsbereich im
letzten Monat gemacht hat, sondern auch, wie
die Sales Pipeline ganz aktuell gefüllt ist. Ein
weiteres Beispiel für die Nutzung von Echtzeit-
Controlling & IT – oder: Wie wird die schöne
neue IT-Welt das Controlling verändern?
von Jürgen Weber
Controlling & IT