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rung der vereinbarten Ziele und permanente
Überprüfung der Zielerreichung. Von entschei-
dender Bedeutung ist, dass ein ganzheitlich
entwickeltes Kennzahlensystem gelebt und in
der Firma konsequent und tagtäglich auch ge-
nutzt wird.
Mit einer technischen Abbildung des Kennzah-
lensystems in einem BI- und Performance Ma-
nagement-System wird sichergestellt, dass
dieses sehr leicht weiterentwickelt und optimal
im Tagesgeschäft für die Unternehmenssteue-
rung verankert ist. Eine entsprechende Soft-
ware unterstützt bei der weiteren Strategie-Er-
arbeitung und dient als Grundlage für regelmä-
ßige Strategie-Reviews.
Kennzahlenbasierte Unternehmens-
steuerung „leben“
Ohne die technische Abbildung eines Kenn-
zahlensystems ist die Chance äußerst gering,
dass die kennzahlenbasierte Unternehmens-
steuerung wirklich dauerhaft gelebt wird. Die
Anforderungen an ein derartiges technisches
System sind vielfältig: Eine komfortable Benut-
zeroberfläche sowie eine durchgängige Archi-
tektur sind Grundvoraussetzungen. Alle Auf-
gaben der Unternehmensanalyse, -planung
und -steuerung müssen nahtlos ineinander-
greifen.
Eine einheitliche Datenbasis, ein sogenanntes
Data Warehouse, dient dabei als
„Single
Point of Truth“
für die effiziente Informations-
gewinnung. Gleiches gilt für die Datenüber-
nahme aus den verschiedenen Systemen. Hier
kann der Einführungsaufwand enorm reduziert
werden, wenn die Datenbeschaf fungspro-
zesse weitestgehend standardisiert sind. Das
System muss die erforderlichen Instrumente
für einen umfassenden Blick auf die Plan-Ist-
Situation, Monitoring und Steuerung mittels
Kennzahlen oder Scorecards sowie eine effizi-
ente Planung für die zukunfts- und erfolgsori-
entierte Entwicklung hin zur gewünschten
Soll-Situation bieten. Dazu gehören maßge-
schneiderte Berichte, wie Standardreports,
Dashboards, Detailberichte, Analyseberichte
und tagesaktuelle Übersichten der wichtigsten
Kennzahlen für alle Unternehmensbereiche
und Abteilungen.
Alle Daten und Funktionen, von OLAP-Analysen
bis hin zu Ad-hoc-Abfragen, sollten dabei unter
einer einheitlichen, intuitiv bedienbaren Web-
Oberfläche zur Verfügung stehen. Um jederzeit
effektiv arbeiten zu können, ist eine Anbindung
an mobile Endgeräte eine Grundvoraussetzung.
Analysieren, Filtern, Drill down, Weitersenden
über E-Mail oder Drucken, typische Multi-
Touch-Bedienungen sollten unterstützt werden.
Für den nachhaltigen Erfolg ist die Skalierbar-
keit des Systems notwendig. Ein sukzessiver
Ausbau muss mit den steigenden Anforde-
rungen des Unternehmens Hand in Hand ge-
hen. Aber selbst das beste System bzw. Pro-
dukt schlummert vor sich hin, wenn bei der
Einführung wesentliche Aspekte vernachlässigt
werden.
Für einen erfolgreichen BI-Einsatz
kommt es auf die richtige Einführung an
Nach Analystenmeinung hängt der Projekter-
folg zu etwa 50% von der Auswahl des rich-
tigen Produktes ab. Die restlichen 50% werden
entscheidend von der Vorgehensweise bei der
Implementierung beeinflusst. In Projekten ha-
ben sich fünf Kriterien als besonders wichtig für
den Erfolg herauskristallisiert.
1. Frühzeitige Klärung der Anforderungen: Es
ist elementar, die analytischen Prozesse, die
erforderlichen Berichte und aussagefähige KPIs
umfassend zu betrachten und im Vorhinein ver-
bindlich festzulegen. Stehen Vorlagen und Best
Practices zur Hand, erhält man erheblich
schneller Ergebnisse.
2. Aufbau einer hochwer tigen Datenbasis:
100% saubere Quelldaten sind eine Seltenheit.
Die Datenbereinigung muss in den operativen
Systemen er folgen. Mit einem Data Ware-
house, dem „Single Point of Truth“, wird dann
eine wirklich konsistente Datenbasis als Grund-
lage geschaffen.
3. Von Anfang an ein geordneter Prozess: Kurze
Implementierungsphasen, in denen klar defi-
nierte Anforderungen realisiert und erste An-
wender in den Fachabteilungen mitgenommen
bzw. überzeugt werden, begeistern dank greif-
barer Resultate auch das Management. Zu-
satzanforderungen sollten immer im Rahmen
eines geordneten Änderungsprozesses abge-
wickelt werden, wobei der gesamtheitliche An-
satz im Vordergrund stehen muss.
4. Es „menschelt“: Neben der Technik ent-
scheidet in erster Linie der Faktor Mensch über
Erfolg und Misserfolg eines BI-Vorhabens. Das
Wesentliche in Kürze: Ein Ausgleich zwischen
Fachabteilung, Management und IT ist aus-
schlaggebend. Alle Beteiligten müssen frühzei-
tig mit eingebunden werden.
5. Der Appetit kommt beim Essen: Nach Ab-
schluss der ersten Einführung entsteht häufig
der Wunsch nach weiteren Kennzahlen für ei-
nen größeren Personenkreis. Daher müssen
auch in Zukunft Ressourcen eingeplant wer-
den, um Zusatzanforderungen umzusetzen.
Empfehlungen für den Aufbau
eines Führungscockpits
Von entscheidender Bedeutung ist, dass ein
gutes Kennzahlensystem gelebt und in der Fir-
ma konsequent und tagtäglich genutzt wird.
Voraussetzung dafür ist eine effiziente tech-
nische Implementierung. Es gilt dabei, schnell
greifbare und durchgängige Lösungen zielori-
entiert und pragmatisch einzuführen. Integriert
in einer BI Applikation ist sichergestellt, dass
dieses sehr leicht kundenspezifisch entwickelt
und optimal im Tagesgeschäft für die Unterneh-
menssteuerung genutzt werden kann.
Grundlage dafür ist jedoch, dass Steuerungs-
ansätze systematisch ausgearbeitet und die
vernetzten Zusammenhänge im Unterneh-
mensgeschehen berücksichtigt werden.
Das 5 Phasenmodell für den Aufbau eines
Führungscockpits ist ein konzeptionell aufge-
bautes Vorgehensmodell, das dazu dient, eine
nachhaltige Visionsorientierung zu steuern
und strukturierte klare langfristige Zielset-
zungen zu verfolgen, um die vernetzten Zu-
sammenhänge aufgrund strategischer Überle-
gungen auszuarbeiten. Im Kern besteht das
Kennzahlensystem letztlich aus Zielen, Kenn-
zahlen und Maßnahmen. Allerdings ist für die
Definition der zweckmäßigen und sinnvollen
Inhalte der Ziele, Kennzahlen und Maßnahmen
eine Reihe von Aspekten zu berücksichtigen,
CM Januar / Februar 2012
Accenture-interne Verwendung