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salkette“ resultieren daraus wiederum Wir-
kungen, die sich u. a. beziehen auf
Erfolgs-
effekte
und
Erfolgstreibung
(vgl. z. B. bzgl.
des Mittelstands
Witt/Witt
2010c), Vergröbe-
rungen von
Controllingmessages
(
Witt/Witt
2010e) sowie auf bestimmte
manager- und
auch controllerseitige Präferenzen
im
Zusammenspiel bzw. in der Zusammenarbeit
(vgl. bzgl. eines diesbzgl. geschlechter-
spezifisch unterschiedlichen Controlling
etwa
Witt/Witt
2010d).
Abbildung 5 verdeutlich anhand einer Zeitrei-
henbetrachtung ( jeweils bei 100 beginnende
Zeitindizes für Behinderungsintensität und
Controllingqualität), dass jedoch subjektiv
wahrgenommene Qualitätseinbußen einer-
seits sowie die Behinderungsintensität ande-
rerseits keineswegs unbedingt eng korrelie-
ren, die Folgeeffekte also als eher gedämpft
einzustufen sind.
Boykottelemente
Lindenmeier/Tscheulin
(20089 zeigen erstmals
die konsumentenbasierten und nun auf den
Controllingkunden zu übertragenden
Ansätze
einer betriebswirtschaftlichen Boykottthe-
orie
auf (vgl. folgende Zusammenfassung nach
Lindenmeier/Tscheulin 2008, 554 - 556).
Der Begriff des Boykotts geht auf
Charles
Cunningham Boycott
und einen durch seine
Landarbeiter gegen ihn in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts ausgelösten „Boykott“
zurück. Generell lassen sich Boykotts aber weit
über das 19. Jahrhundert hinaus zurückführen.
Nach Gelb (1995) hat der moderne Boykottbe-
griff mit politischen und gewerkschaftsinitiier-
ten Boykotts einen dualen Ursprung. Frühe
Konsumentenboykot ts hat ten einen gesell-
schaftlichen Fokus oder zielten auf die Zurück-
nahme von Preiserhöhungen ab. Heute richten
sich Boykotts zumeist gegen unethisches Ver-
halten multinationaler Konzerne. Die Initiatoren
entsprechender Boykotts, die zumeist aus dem
Bereich der Nichtregierungsorganisationen
stammen (NRG; engl.: Non Governmental Or-
ganization – NGO), versuchen, eine ethische
Kontrolle über Unternehmen auszuüben. Nach
Friedman (1985) sind Konsumentenboykotts
Versuche von Aktivistengruppen, bestimmte
Ziele dadurch zu erreichen, dass Konsumenten
dazu motiviert werden, den Kauf von Produkten
von einem oder von mehreren Unternehmen zu
unterlassen. Nach Garrett (1987) stellen Ver-
braucherboykotts ferner Kampagnen von NRGs
ohne rechtsverbindlichen Charakter dar, die
zum Ziel haben, Transaktionen zwischen Kon-
sumenten und Unternehmen zu verhindern.
Folgende Merkmale von Konsumentenboykotts
werden daher deutlich:
·
Aufruf zum Konsumverzicht als zen-
trales Instrument der Interessendurch-
setzung:
Zur Durchsetzung ihrer Interessen
Abb. 4: Qualitätseinbußen bei reduzierter Integration der Controllingkunden
Abb. 5: Zeitlicher Zusammenhang zwischen Qualitätseinbuße und Controllingbehinderung
Autoren
Frank-J. Witt
promovierte zunächst mit einem Marketingthema, aber schon
Mitte der 80er Jahre erfolgte der Wechsel ganz hin zum Control-
ling: Mit seiner langjährigen Erfahrung aus Forschung, Beratung u.
Lehrtätigkeit als Professor u. Leiter des Transfer-Instituts
Management&Controlling (TIM&C) liegen aktuelle Interessens-
schwerpunkte im verhaltensorientierten Controlling/Controller-
theorie, Erlöscontrolling, Reporting mit IT-Stützung des Controlling.
Kerin Witt
ist Dipl.-Verw. Dipl.-Kffr. und profitierte vor allem aus der Mit-
arbeit an Forschungs- und Beratungsprojekten (TIM&C) in den
Bereichen Controllingtools, IT-Basierung des Controllingrepor-
ters, IFRS-Integration im Controlling, Statistics in Controller
’
s
Reporting.
CM Januar / Februar 2012
Accenture-interne Verwendung