Seite 8 - CONTROLLER_Magazin_2011_05

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GuV-Wirkung
und die
Barwertwirkung un-
terschieden
werden. Der vorgestellte Swap
zeichnet sich dadurch aus, dass sein Inhaber
10 Jahre lang 3,430% zahlen muss, während
er die variable Seite von seinem Kontrahenten
erhält. Dies sind z. Zt. 1,227%, so dass der In-
haber des Swaps bei Abschluss bewusst ein
Zinsminderergebnis von 2,203% eingeht. Dies
macht er jedoch in der vollen Absicht, sich ge-
gen steigende Zinsen absichern zu wollen.
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Einfluss auf GuV- und Barwertwirkung hat nun
die Zinsstrukturkurve, die sich nach Abschluss
des Swaps durchaus ändern kann. Steigen die
Zinsen, steigt auch der zu erwartende GuV-Er-
trag, da die variable Seite steigt, vice versa füh-
ren sinkende Zinsen zu einer noch höheren
Zinsdifferenz. Diese Auswirkungen müssen
sich auch auf den Barwert des Swaps nieder-
schlagen. Dies zeigt Abbildung 6, welche meh-
rere Ad-Hoc-Zinsänderungen simuliert und
gleichzeitig die GuV- und Barwertwirkung dar-
stellt.
Die aktuelle Situation (0%) zeigt deutlich einen
Barwert des Swaps von 0 und einen negativen
Zinsbeitrag von 2.203 €. Werden nun Zinsände-
rungen um bis zu +/-3% unterstellt, so ergeben
sich starke Ausschläge. Steigende Zinsen füh-
ren zu einer positiven GuV-Wirkung und zu einem
positiven Barwert, während vice versa sinkende
Zinsen sowohl das Zinsergebnis als auch den
Barwert negativ beeinflussen. Die GuV-Wirkung
ist jedoch auf -3.430 € beschränkt, da der 6M
Euribor hier schon auf 0% wäre.
Während die GuV-Wirkung auf den ersten Blick
eingängig erscheint, ist die Barwertwirkung er-
klärungsbedürftig, da sie den p. a. Zinsbeitrag
deutlich übersteigt. Dies liegt darin begründet,
dass der Barwert bei Bewertung mit einer fik-
tiven Zinsstruktur alle Ergebnisse der Zukunft
auf den heutigen Tag abzinst und somit die ge-
samte Laufzeit des Swaps abdeckt. Der Bar-
wer t des Swaps ist nach Bereinigung von
Stückzinseffekten auch der Wert, den der In-
haber bei vorzeitiger Auflösung zu entrichten
hat bzw. erhält. Im Bankenbereich dient er zur
Ermittlung der risikogewichteten Aktiva, die
eine Bank dann mit Eigenkapital zu unterlegen
hat.
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Abb. 3: Eckdaten des Festzinszahlerswaps
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Abb. 4: Cashflows des Festzinszahlerswaps
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Abb. 5: Barwert des Festzinszahlerswaps in t
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Management von Zinsrisiken mit Zinsswaps