Seite 76 - CONTROLLER_Magazin_2011_05

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Die forschungsorientierte Themenstellung an
der Fachhochschule Kufstein, insbesondere im
Studiengang „Internationales Finanzmanage-
ment & Controlling”, basiert auf einem
trans-
aktionsorientierten Managementansatz
,
der die wertorientierte Unternehmenssteuerung
auch für eigentümergeführte Unternehmen in
den Mittelpunkt der Betrachtung stellt. Um der
Weiterentwicklung des Forschungsansatzes
gerecht zu werden, erschien es notwendig, die
Kapitalkosten
, auch im Zusammenhang mit
eigentümergeführten Unternehmen, detailliert
zu untersuchen, insbesondere vor dem Hinter-
grund, dass sich das betriebswirtschaftliche
Schrifttum bisher nur sehr eingeschränkt die-
sem Thema gewidmet hat. Denn unter dem Pri-
mat einer sachgerechten Unternehmensbewer-
tung kommt bei den ertragswertorientierten
Bewertungsverfahren, wie beispielsweise bei
der
Discounted Cashflow-Methode
, der
Dimension für die Diskontierung zukünftiger
freier Cashflow-Größen eine entscheidende
Bedeutung zu.
Untersuchungsgegenstand
Mit den
Kapitalkosten
werden im Allgemeinen
jene Kosten repräsentiert, mit denen sich ein
Unternehmen zur Beschaffung von Kapital für
Investitionen und zur Aufrechterhaltung des
operativen Betriebes konfrontiert sieht. Insbe-
sondere stellt das Herleiten der Eigenkapitalkos-
ten für den Gutachter eines Unternehmens-
werts eine große Herausforderung dar, da die-
se
mit einem Risikofaktor gewichtet
werden
müssen. Kann man diesen bei börsennotierten
Unternehmen etwa mittels linearer Regression
aus der Börsenkursentwicklung der Vergan-
genheit bestimmen, ist das bei inhaberge-
führten Unternehmen mangels Referenzdaten
nicht möglich. Demzufolge ist es für den Wirt-
schaftsprüfer oder Seniorberater einer M&A-
Boutique häufig eher schwierig, eine wirklich
fundierte Argumentation der Kapitalkosten ge-
genüber der Mandantschaft zu liefern.
Um dem Anspruch ordentlicher Bewertungs-
gutachten auch für Unternehmen, die nicht an
einem organisierten Kapitalmarkt teilnehmen,
gerecht zu werden, wurden die damit verbun-
denen Erfordernisse zum Gegenstand einer
Untersuchung gemacht, deren Ergebnisse im
folgenden Beitrag vorgestellt werden. Basie-
rend auf der Hypothese der Gültigkeit des
Ca-
pital Asset Pricing Model (CAPM)
und der
Anwendung der gewichteten durchschnitt-
lichen Gesamtkapitalkosten (WACC), werden
anhand einer empirischen Analyse originärer
Kapitalmarktdaten der Einsatz bei börsenno-
Die Bestimmung der Kapitalkosten bei der
Unternehmensbewertung –
Unter besonderer Berücksichtigung des Risikofaktors
von Markus Exler und Martin Meister
Die Bestimmung der Kapitalkosten bei der Unternehmensbewertung