Seite 57 - CONTROLLER_Magazin_2011_05

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C. Controller als Entscheidungsträger
Auftrag des Controllers ist es in dieser Ausprägung nicht nur, die Informa-
tionen bereit zu stellen, um das Management überhaupt in die Lage zu
versetzen, Entscheidungen zu treffen. Vielmehr ist es zudem erforderlich,
dass der Controller dem Management die Entscheidungsoptionen auf-
zeigt und gleichzeitig noch eine Empfehlung hinsichtlich der zu treffenden
Entscheidung ausspricht. Somit wird der Controller nicht nur zum Ent-
scheidungsvorbereiter, sondern nimmt quasi schon die Entscheidung des
Managements vorweg und wird somit selbst zum Entscheidungsträger.
Damit besteht die Chance,
dass durch geeignete Aufbereitung der
Entscheidungsempfehlungen im Sinne des Controllers gehandelt
wird
– zum anderen besteht aber auch das Risiko, dass das Manage-
ment die Verantwortlichkeit für Entscheidungen ebenfalls auf den Con-
troller delegiert.
Auf der einen Seite kommt der Controller seiner Aufgaben der Reduzie-
rung der Komplexität der Wirklichkeit und der Aufbereitung der Realität
auf das Wesentliche nach – auf der anderen Seite mutiert das Manage-
ment zu einem willenlosen, die Realität in ihrer Komplexität überhaupt
nicht mehr wahrnehmenden Element in der Unternehmensorganisation.
Das spiegelt sich bspw. dann wider in einem häufig auf der Arbeitsebe-
ne in Unternehmen vorkommenden Satz, wie: „Die da oben haben gar
keine Ahnung” oder: „Die jeweiligen Führungskräfte verstehen ihr eige-
nes Metier nicht mehr”.
D. Gibt es den richtigen Weg?
Der Controller spielt – um es mit dem bekannten Bild zu beschreiben –
die Rolle des Lotsen im Unternehmen. D. h. der Lotse kommt auf das
Schiff in schwierigen Situationen, gibt Anweisungen an den Kapitän, wie
er das Schiff in oder aus dem sicheren Hafen steuern kann. Wird er da-
mit nicht schon implizit zum Entscheidungsträger?
In Praxi wird vielfach erwartet, dass der Controller nicht nur der Ent-
scheidungsvorbereiter für das Management mit der Aufbereitung emp-
fängerorientierter Informationen ist, sondern gleichzeitig Entschei-
dungsgrundlagen und Empfehlungen (ggfs. in Abstimmung mit von der
Entscheidung betroffenen Parteien) für das verantwortliche Manage-
ments zur Verfügung stellt.
D. h. der Controller versetzt sich in die Lage des Managements und
empfindet die Beurteilung der Lage mit den möglichen Optionen, unter
Berücksichtigung der Chancen und Risiken sowie der aus ganzheitlich
betrachteter Sicht möglicherweise richtigen Umsetzungsoption – ganz
dem Lotsenbild folgend, in schwierigen Situationen dem Kapitän Hand-
lungsempfehlungen vorzulegen.
Hier ist letztendlich der Graubereich zwischen Entscheidungsvorberei-
tung und Abnahme der Entscheidungen.
Inwieweit übernimmt das
Management hier auch wirklich die Verantwortung für weitere
Maßnahmen?
Andererseits trägt der Lotse damit auch die vollständige
Verantwortung für das Schiff? – wofür ist dann der Kapitän (das Manage-
ment) noch verantwortlich?
CM September / Oktober 2011
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Der Autor
Prof. Dr. Th. Reichmann ist Hochschullehrer an der
Technischen Universität Dortmund, Veranstalter
des Deutschen Controlling Congress (DCC) sowie
Mitherausgeber der Zeitschrift Controlling.
Von Prof. Dr. Thomas Reichmann,
Dortmund.
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