anschließend eine große repräsentative Stich–
probe möglicher risikobedingter Zukunftssze–
narien des Unternehmens ausgewiertet, was
Rückschlüsse auf den Umfang möglicher Ab–
weichungen von der (möglichst emvartungstreu)
prognostizierten Ergebnisvariable zulässt (z.B.
„Bandbreiten der Gewinne").
Eine spezielle Bedeutung kommt hierbei der
Be–
stimmung wichtiger Korrelationen und ins–
besondere dem oft dynamischen Charakter
solcher Methoden
zu. Damit kann unmittelbar
abgeleitet werden, welcher risikobedingte Ver–
lust bei einem gegebenen Risikoprofil realistisch
ist und welcher Bedarf an Eigenkapital zur Risi–
kodeckung - Risikokapital (RAC) - somit be–
steht, um eine vorgegebene (von Fremdkapital–
gebern akzeptierte) Insolvenzwahrscheinlichkeit
(PD) nicht zu überschreiten (Abb. 2) (vgl. Gleiß–
ner,
2001, S.
I l l f f .
und Gleißner 2002, S.
417ff.
sowie Gleißner/Romeike, 2005, S. 237ff.
zur Umsetzung mit Excel und Crystal Ball).
Abbildung 3 zeigt die sich aus den Risiken erge–
benden Bandbreiten der zukünftig zu enwar-
tenden Entwicklung und
visualisiert so die Pla–
nungsgenauigkeit.
Auf diese Weise wird es bei
OMV ermöglicht, eine Weiterentwicklung des tra–
ditionellen Controllinginstrumentariums zu errei–
chen, indem man ergänzend zur traditionellen
„Punktprognose" einen realistischen Entwick–
lungskorridor angibt. Bei OMV werden die zen–
tralen Planungsannahmen (wie der Ölpreis, USD/
EUR etc.) in verschiedenen Szenarien variiert und
mit den entsprechenden Risiken simuliert,
um
die mögliche Bandbreite abzuschätzen.
Kapitalallokation
Das Erfordernis, eine am Unternehmenswert
orientierte Unternehmenspolitik zu betreiben,
folgt unter anderem auch aus der
Konkurrenz
der Unternehmen um die knappe Ressour–
ce „Kapital".
Unternehmen, die keine adä–
quate Steigerung ihres Wertes erreichen, wer–
den
für Investoren unattraktiv. Sie werden es
schwer haben, zusätzliches Eigenkapital z.B. für
Investitionen zu bekommen. Diese Konkurrenz
um Kapital sollte auch innerhalb eines Unter–
nehmens bestehen. Das verfügbare Eigenkapi–
tal sollte so aufgeteilt und Geschäftsfeldern zu–
geordnet werden, dass dadurch der Unterneh–
menswert maximiert
wird. Diese
Zuordnung
des
verfügbaren Eigenkapitals auf alternative Ver–
wendungsmöglichkeiten - z.B. auf Geschäfts–
felder - bezeichnet man als „Eigenkapitalalloka-
tion". Sie resultiert (aktiv) aus strategischen Ent–
scheidungen oder auch (teilweise passiv) durch
Änderungen des Risikoumfangs.
In der Literatur (vgl. zur Kapitalallokation bspw.
Tillmann, 2006, Schradin, 2000, Graumann/
Baum, 2003 und Gleißner/Lienhard, 2001) wer–
den wünschenswerte Eigenschaften diskutiert,
denen Ällokationsverfahren genügen sollten, um
eine risikogerechte Verteilung des Risikokapitals
(RAC oder RK) sicherzustellen. Unter Risikoge–
rechtigkeit wird dabei verstanden, dass der spe–
zifische Beitrag eines Geschäftsbereiches zum
Gesamtrisiko Eingang findet. Ein häufig ange–
wandter bzw. diskutierter Änforderungskatalog
an Kapitalallokationsverfahren ist das Axiomen–
system von Denault (vgl. Denault, 2001, S. 5-7).
Nach Denault wird ein Ällokationsverfahren
als kohärent bezeichnet, wenn es folgende
vier Eigenschaften erfüllt:
• Vollständige Allokation: Risiko wird vollstän–
dig auf Teilportfolios aufgeteilt. Die Summe
Ab-
Neuer
Mate–
satz-
We t tbe -
rial-
menge
werber
preise
Perso–
nal –
kosten
Zins–
ände–
rung
Maschi –
nen–
schaden
P l a n - GuV 2007
Umsatz
1.000
- Mater ial kosten
400
= [3eckungsbei t rag
600
- Per sona l au fwand
300
p - Sonst ige Kos ten
150
davon Ri s i kot ransfer
5
- A f A
5 0 ^
= Betriebsergebnis
100
+ / - 5%
- 100
• t
- / -10%
••• / -2%
+1-1%
U-
Z i nsau fwand
44
200
- 3
.0.
Ergebni s
0
= Gewi nn vor Steuern
56
Ri s i kos imul at ion ze igt mög l i che
P l anabwe i chungen und den
Eigenkapi ta lbedar f zur
Abdeckung mögl i cher Ver luste
Abb. 1: Monte-Carlo-Simulation als Methodik zur Risikoaggregation
ONTROLLER