Seite 80 - CONTROLLER_Magazin_2009_03

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Management Reporting
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Management Reporting in Carve Out-Projekten
mit Microsoft Bl
von Wolfgang lllik und Stephan Lang
(HI2065966)
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Management Reporting wird in Zeiten im–
mer volatilerer Unternehmensumfelder
zu–
nehmend anspruchsvoller. Relevante, zuver–
lässige und verständliche Informationen müs–
sen dem Management jederzeit so schnell wie
möglich bereitgestellt werden können. Moderne
Management-Informationssysteme und Busi–
ness Intelligence-Konzepte versuchen dem ge–
recht zu werden und geraten dabei in der Praxis
regelmäßig an ihre Grenzen. Neben den be–
kannten Akteuren wie SAP/Business Objects,
Oracle/Hyperion und IBM/Cognos offeriert
auch Microsoft verschiedene Lösungsbaustei–
ne im Bereich Business Intelligence, die ein ef–
fizientes Management Reporting ermöglichen.
Reportinganforderungen eines
Carve Out-Projekts
Accenture hatte die Gelegenheit, die komplexen
Reportinganforderungen eines Carve Out-Pro-
jektes mit Microsoft Bl-Mitteln umzusetzen und
aufschlussreiche Praxiserfahrungen zu sam–
meln. Schwerpunkt dieses Projektes war der
Aufbau einer Reportingapplikation für einen Ge–
schäftsbereich eines international tätigen High–
tech-Konzerns. Ziel der Applikation war es, die
Finanzkennzahlen des betroffenen Geschäftsbe–
reichs einem effizienten Monitoring und Control–
ling zu unterziehen und
sicherzustellen, dass
die Entwicklung
des
Bereichs entsprechend
der vorgegebenen Strategie des Top-Ma–
nagements verläuft.
Die berichtsrelevanten
Finanzkennzahlen befinden sich dabei im zen–
tralen Konsolidierungssystem des Konzerns,
einem sehr spezifisch angepassten SAP BW,
aus dem die monatlichen Konzernabschlüsse
erstellt werden. Der besagte Geschäftsbereich
ist dabei vollständig mit all seinen Geschäftsak–
tivitäten, Ländern und einzelnen Gesellschaften
im Konsolidierungssystem abgebildet.
Neben dem Laden der reinen Finanzkennzahlen
aus dem Konsolidierungssystem war eine zen–
trale Herausforderung für das Management Re–
porting die Integration weiterer für den Carve
Out des Geschäftsbereichs relevanter Daten. So
wurden bspw. neben der Strategie für den ge–
samten Bereich auch Einzelstrategien für die
darunter liegenden Geschäftsaktivitäten, sog.
„Szenarien" festgelegt, die ebenfalls in das Re–
porting einfließen sollten. Vorgehalten wurden
diese Informationen in separaten und manuell
gepflegten Excel-Tabellen, die somit die zweite
Art von Datenquellen für die Reportingapplikati–
on darstellten.
Darüber hinaus war für den Kunden das Kriterium
der
konzernweiten Datenkonsistenz von be–
sonderer Bedeutung.
Für jede betrachtete Fi–
nanzkennzahl des Geschäftsbereichs wird von
der
zentralen Finanzabteilung des Konzerns ein
separater Excel-Bericht erstellt. Direkt in diesen
Berichten werden ausgehend von den Zahlen des
Konsoliderungssystems Managementkorrekturen
durchgeführt. Die Excel-Berichte sind die dritte
Datenquelle für die Reportingapplikation. Jeder
mit der Anwendung erstellte Bericht sollte mit
den
Berichten der Zentrale konsistent sein, und
zudem sollten die in Excel durchgeführten Ma–
nagementkorrekturen transparent, das heißt aus–
wertbar gemacht und mit wieder venwertbaren
Kommentierungen versehen werden.
Die gewünschte Reportingapplikation sollte auf
einer Datenbank basieren, obige Anforderungen
optimal erfüllen und außerdem aufgrund des
zeitlich begrenzten Einsatzes für das Con–
trolling des Geschäftsbereichs, einen
mög–
lichst geringen Implementierungsaufwand
ONTROUER