Konf l ikte kosten Nerven - und mehr !
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Konflikte kosten Nerven - und mehr!
von Beate Erkelenz, Münc hen
(HI2065965)
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Ein Arbeitstag im Leben von Henv ti. - Con–
troller eines mittelständischen Dienstleis-
tungsuntemehmens:
Freitagmorgen, Herr H.
liest ein Mail von seinem Kollegen, dem Marke–
tingleiter, der ihn darüber informiert, dass die
geplante Imagekampagne eine überraschende
und ungeplante Erhöhung des Marketingbud–
gets notwendig macht.
Das ist eine unangenehme Situation für Herrn
H.; Herr H. ist wütend auf den Marketingleiter
weil dieser - wie schon oft - einfach Forde–
rungen stellt und ungeplante Budgeterhö–
hungen nachträglich durchzusetzen versucht.
Dabei ist die Planungsrunde bereits abge–
schlossen. Die Diskussionen im Vorfeld waren
zäh und Herr H. musste sich vom Marketinglei–
ter vonwerfen lassen, die vorbereiteten Zahlen
wären falsch. Dabei kam die letzte Änderung
von Seiten des Marketings so kurzfristig, dass
es Herrn H. nicht mehr möglich war die Folien
für die Präsentation vor der Geschäftsführung
noch zu korrigieren.
iONTROLLER
Herr H. überlegt, diesmal seinem Ärger richtig
Luft zu machen und dem Marketingleiter mit
deutlichen Worten ordentlich die Meinung zu
sagen. Andererseits hat der Marketingleiter
schon bei einem seiner letzten Projekte unge-
dass ihn diese Frage den ganzen Tag be–
schäftigt.
Da klingelt das Telefon und der Mart<etingleiter
ist dran: Herr H. denkt sich: „Jetzt will er mich
plant ein höheres Budget vom Geschäftsfüh-
auch noch persönlich unter Druck setzen und
• Dipl.-Psych. Beate Erkelenz
ist Trainerin und Beraterin für Personal- und Organisationsent–
wicklung, berät Menschen in Organisationen mit dem Ziel, be–
triebswirtschaftliche Wertschöpfung und persönliche Zielerrei–
chung zu verbinden. Arbeitsschwerpunkte sind: Konfliktmode–
ration, Prozessbegleitung bei Verändemngsthemen, Persönlich–
keits- und Teamentwicklung.
rer bewilligt bekommen, ohne dass Herr H.
dazu hätte Stellung nehmen können. Also ist
es wahrscheinlich auch diesmal der bessere
Weg, den eigenen Ärger runter zu schlucken.
Herr H. ist unschlüssig und verschiebt eine
Antwort auf die Mail auf später Herr H. merkt,
die Budgeterhöhung für die Imagekampagne
mal schnell auf dem kleinen Dienstweg durch–
kriegen - nicht mit mir!" Und sagt aber: "Guten
Morgen, wie geht es Ihnen?" Der Marketinglei–
ter denkt: "Den H. will ich nur schnell informie–
ren, damit er die Budgeterhöhung in seine aktu-