Integration der Unternehmensplanung
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Steuerungs–
relevanz
Flexibi l i tät
Integrat i on
Abb. 1: Ziele bei der Unternehmensplanung
rungsspezifischer die Informationen sind, desto
größer ist der Aufwand, die Daten schnell an
exogene Veränderungen des Planungsumfeldes
anzupassen und mit den Daten des Rechungs-
wesens zu harmonisieren. Je stärker die Inte–
gration der Unternehmensplanung ist, desto ge–
ringer ist die mögliche Anpassungsgeschwin–
digkeit der Planung und desto mehr Sachver–
halte der Plandaten sind bei der Harmonisierung
mit dem Rechnungswesen zu berücksichtigen.
Schließlich führt die Berücksichtigung von le–
galen Anforderungen im Bereich der Planung zu
einer Verringerung der Flexibilität.
Darstellung der Entwicklungen
der SAP-Softwarelandschaft für
Unternehmensplanung
Die Softwarelandschaft imBereich des Strategy
Managements sowie der Unternehmenspia-
Autoren
nungs-, Konsolidierungs- und Reporting-Pro-
zesse befindet sich derzeit stark im Umbruch.
Im Bereich der Unternehmensplanungsprozesse
bietet SAP aktuell drei Lösungen an:
(1)
SAP Business Planning and Simulation (BPS)
(2) SAP Business Intelligence - Integrated Plan–
ning (BI-IP) und
(3) SAP BPC.
Die ersten beiden Lösungen sind die bekannten,
vollständig im SAP-Umfeld gewachsenen SAP
Business Information Warehouse (BW/)-basier-
ten Anwendungen. Dahingegen ist SAP BPC
eine Entwicklung der von SAP hinzugekauften
Firma OutlookSoft. SAP BPC (Release 5.x) um–
fasst dabei die Funktionalitäten von OutlookSoft,
ist aber hinsichtlich der Datenbank Microsoft
SQL-serverbasiert und nicht SAP BW integriert.
Laut SAP wird SAP BPC
in Zukunft das führen–
de angebotene Planungstool
sein. Die Weiter–
entwicklung von SAP BPC geht in zwei verschie–
dene Richtungen: Zum einen in die der vollstän–
digen Integration von SAP BPC mit SAP BW und
parallel dazu in die der Weiterentwicklung der
bestehenden Microsoft SQL-serverbasierten.
Dabei plant SAP für das erste Halbjahr 2009 die
Integration von SAP BPC in den SAP Netweaver
Business Intelligence (Bl) und damit die Verbin–
dung zum SAP BW. Für das zweite Halbjahr 2009
ist die Integration von SAP BPC (SAP BW-basiert)
in die neue Financial Performance (FPM)-Suite
geplant, die alle SAP-Softwaretools zur Unter–
stützung von Strategy Management, Unterneh-
• Oliver Kretzler
ist Senior Manager bei der Management- und Technologiebera–
tung BearingPoint im Bereich Public Services. Er ist spezialisiert
auf Konzernrechnungslegung und -Steuerung.
• Frank Tiefenbeck
ist Manager bei der Management- und Technologieberatung
BearingPoint im Bereich Public Services. Er ist spezialisiert auf
Unternehmensplanung und -Steuerung.
mensplanungs-, Konsolidierungs- und Repor-
ting-Prozessen umfassen soll.
Die bekannten im SAP Netweaver Bl enthal–
tenen Planungstools SAP BPS und SAP BI-IP
werden dem Anwender über das Jahr 2009
hinaus als eigenständige Tools weiter zur Verfü–
gung stehen. SAP plant, SAP BI-IP bis zum Jahr
2016 und SAP BPS bis zum Jahr 2012 zu war–
ten. Eine Migrationsunterstützung ist für den
Weg von SAP BPS nach SAP BPC geplant.
Analyse der Elemente der
Wertschöpfungskette
Im Folgenden wird darauf eingegangen, wie die
von SAP angebotenen Planungstools, SAP BPS
und SAP BI-IP auf der einen Seite und SAP BPC
auf der anderen Seite, Elemente der Wertschöp–
fungskette in der Finanzplanung von Unterneh–
men unterstützen. Die Wertschöpfungskette sei
hier wie folgt definiert:
(1)
Datensammlung und -eingäbe,
(2) Validierung,
(3) Verarbeitung in Planungsmodellen,
(4) Aggregation und Konsolidierung,
(5) Reporting,
(6) Analyse,
(7) Kommentierung und
(8) Präsentation der Daten.
Grundsätzlich verfolgt SAP mit SAP BPC den
Ansatz, der Controllingabteilung eine Umset–
zung der Fachkonzepte direkt im IT-System,
ohne Übersetzung der IT-Fachkonzepte, zu er–
möglichen. Der Ansatz ist somit Controlling–
zentriert.
Da t ensamml ung und -eingäbe
Zur Datensammlung besteht sowohl in SAP
BPC als auch in SAP BPS/BI-IP die Möglichkeit,
Vorsysteme anzubinden bzw. Daten in das Sys–
tem zu laden. Dies setzt bei beiden Software–
tools voraus, dass ein oder mehrere
Datenmo–
delle
definiert sind, auf die die zu ladenden Da–
ten zu übertragen sind.
Die manuelle Eingabe von Daten erfolgt wieder–
um bei allen SAP-Planungstools mit Hilfe von
ONTROUER