Seite 71 - CONTROLLER_Magazin_2009_03

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f l a i / J u n i 2009
Integration der Untemehmensplanung
Steuerungsrelevanz, Flexibilität und Harmonisierung
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von Oliver Kretzler und Frank Tiefenbeck
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Unternehmensplanungsprozesse sind oftmals
historiscti gewachsen. Die aktuellen Zielstel–
lungen Steuerungsrelevanz, Flexibilität, Inte–
gration und Harmonisierung befinden sich in
einem Konflikt, in dem die Positionierung der
Untemehmensplanung häufig eher zufäl–
lig ist. Der sich derzeit massiv im Umbruch be–
findliche Markt für Unternehmensplanungs–
software - insbesondere beim Marktführer
SAP - und die Konsolidierung von Softwarelö–
sungen geben Anlass, die Planungsprozesse
zu hinterfragen.
Am Softwaremarkt zeichnen sich dabei
zwei Tendenzen ab: Zum einen sind Control-
ling-zentrierte Produkte am Markt platziert,
wie z.B. SAP Business Planning and Consolida-
tion (SAP BPC), mit denen der Controllingbe–
reich Fachkonzepte selbst umsetzen soll. Diese
Produkte unterstützen vor allem die Ziele Steu–
erungsrelevanz und Flexibilität. Zum anderen
gibt es IT-zentrierte Software, für deren Im–
plementierung die Fachkonzepte des Control–
lings in IT-Konzepte übersetzt werden müssen.
Dieser Ansatz fördert primär die Harmonisie–
rung im Sinne einer Vergleichbarkeit von Plan-
und Ist-Werten,
Um den für das jeweilige Unternehmen pas–
senden Ansatz herauszufinden, müssen fach–
lich strategische Fragestellungen, wie die sys–
tematische Positionierung der Untemeh–
mensplanung Im Konfliktfeld von Steue–
rungsrelevanz, Flexibilität, Integration und
Harmonisierung geklärt werden. Damit ist auf
Basis der Analyse der Planungsumwelt die
Prüfung und Anpassung der Planungsinhalte,
-methoden und -prozesse verbunden. Dazu
wird ein Integrierter Ansatz verwendet, der
fachlich strategische Fragen mit technischen
Themen der Softwareauswahl und -Imple–
mentierung verbindet.
Der Zielkonflikt des Controllings
im Bereich der Unternehmens-
planung
Die Controllingabteilung ist in den meisten Un–
ternehmen verantwortlich für die Durchführung
der Untemehmensplanung. Als wesentliche
Zielstellungen des Controllings werden
(1)die Steuerungsrelevanz,
(2) die Harmonisierung,
(3) die Flexibilität und
(4) die Integration definiert.
Unter Steuerungsrelevanz soll die Bewertung
von Informationen im Hinblick auf die Unterstüt–
zung von Managemententscheidungen verstan–
den werden. Hierbei muss insbesondere die Re–
levanz der Informationen Berücksichtigung fin–
den. Flexibilität umfasst die schnelle Anpas–
sungsfähigkeit von Planungsmodellen und
-Prozessen bei einem sich ändernden extemen
Planungsumfeld. Integration ist definiert als die
Abstimmung von Teilplänen in Abhängigkeit der
Dimensionen Inhalte, Zeit und Organisation.
Harmonisierung beschreibt insbesondere die
Fähigkeit, Planwerte und Rechnungswesen–
basierte Ist-Zahlen miteinander zu vergleichen.
Zwischen den Zielen bestehen sowohl Ab–
hängigkeiten als auch Konflikte. Je steue-
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