Seite 7 - CONTROLLER_Magazin_2009_03

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CM Mai /Juni
2009
Klassische Ziele
- Qualitätssteigerung
- Verbesserung von organisationalen Prozessen
- Rationalisierung durch Einsparung von Ma–
terial, Energie und Zeit
- Erhöhung Arbeitssicherheit
« Imageverbesserung
Erweiterte Ziele
« Übertragung von Verantwortung und Förde–
rung von Eigeninitiative
- Partizipation an EntScheidungsprozessen
- Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unter–
nehmen
- Förderung der Teamarbeit und Kreativität
- Entwicklung von Kostenbewusstsein
- Verbesserung des Betriebsklimas
Erfolgsfaktoren des
Ideenmanagements
Neben der unbedingt notwendigen Einbindung
der Führungsebenen in das Ideenmanagement
und dem Einsatz einer geeigneten Ideenma–
nagement-Software lassen sich folgende Er–
folgsfaktoren herausstellen:
• Organisatorische Verankerung in Einklang
mit der Unternehmenskultur
• Information und Motivation der Mitarbeiter
• Schaffung eines kreativen Umfeldes/Kultur
• Transparenz des Abwicklungsprozesses
• Schnelle Bearbeitung der eingereichten Vor–
schläge
• Bewertung/Entscheidung durch direkte Vor–
gesetzte
• Ausreichend Freiraum für Gutachter
• Schnelle und konsequente Umsetzung der
Ideen
• Prämien- und Anreizsysteme
• Kontinuierliche Kommunikation
Wie kann effizienter Einsatz
definiert werden?
Die Praxis hat gezeigt, dass sich effizienter Ein–
satz eines Ideenmanagements über folgende
Punkte definieren lässt:
• Die Geschäftsleitung engagiert sich für das
Ideenmanagement
• Unternehmensweit wird kontinuierlich zum
Einbringen von Ideen ermutigt
• Der Ideeneinreichungsprozess ist einfach
und allen Mitarbeitern bekannt
• Vorgesetzte bearbeiten über 90% der einge–
reichten Ideen
• Ideenmanager und Gremien bearbeiten
höchstens 10% der Vorschläge
• Die Beurteilung der Ideen erfolgt zügig
• Abgelehnte Ideen werden durch konstruktive
Kritik und Begründung begleitet
• Umgesetzte Ideen werden auf weiteres Nut–
zenpotenzial geprüft
• Die Einreicher werden ggf. in die Umsetzung
der Idee einbezogen
• Die Ergebnisse des Ideenmanagements wer–
den gemessen, optimiert und kommuniziert
Die steigende Bedeutung des
Ideenmanagements
Die Entwicklung zeigt, dass professionelles Ide–
enmanagement das bisherige betriebliche Vor–
schlagswesen ablöst. Immer mehr Unterneh–
men erkennen den
Wert von Mitarbeiteri–
deen
und die Notwendigkeit, diese
systema–
tisch und effizient zu erfassen und zu
nutzen.
Laut einer Studie des Marktforschungs–
instituts EüPD Research haben bislang jedoch
erst rund ein Viertel der 500 größten Fir–
men in Deutschland ein modernes Ideen–
management
eingeführt.
Dabei ist Ideenmanagement durchaus lohnend,
denn der Nutzen von Ideen der Mitarbeiter be–
trägt
durchschnittlich zehn Euro Gewinn für
jeden eingesetzten Euro.
So ergaben sich der
o.g. Studie zufolge 271Millionen Euro Ersparnis
in 2007 bei der Deutschen Post, VW sparte 168
Millionen, Siemens sparte 158 Millionen. (Quel–
le: EuPD Research Studie 2007).
Die
aktuelle Studie des dib
(Deutsches Insti–
tut für Betriebswirtschaft) unterstreicht die
wachsende Bedeutung und Akzeptanz des
Ideenmanagements
in Deutschland: Die Un–
tersuchung von 290 deutschen Unternehmen
ergab:
• Generell wächst die Bereitschaft von Mitar–
beitern, ihre Ideen einzubringen. Annähernd
1,4 Millionen Verbesserungsvorschläge wur–
den von den Beschäftigten 2007 eingereicht
(2006: 1,27 Mio.) Davon wurden über 65%
umgesetzt.
• Nicht nur die Anzahl der Vorschläge steigt,
auch die Zahl der Einreicher Der Beteili–
gungsgrad pro Unternehmen beträgt 2007
durchschnittlich 23,4 %. (2006: 22,1 % ) .
Das heißt, fast jeder vierte Mitarbeiter bringt
neue Ideen vor Eine deutlich höhere Beteili–
gung gibt es in bestimmten Branchen, so
etwa mit 46 % in der Autozuliefer-Industrie.
Generell ist das Engagement in der Industrie
mit 31 % deutlich höher als in Verwaltung
und Dienstleistung mit 11 %.
• Die Anzahl der Vorschläge pro Mitarbeiter ist
ebenfalls gestiegen. Waren es vor fünf Jahren
noch 0,52 Ideen pro MA, so stieg die Zahl
2007 bereits auf 0,72 Ideen pro Mitarbeiter
Auch hier spielt die Branche eine große Rolle.
• 168 Millionen Euro wurden an Mitarbeiter–
prämien ausgezahlt.
Ideenmanagement und Controlling
Vor dem Hintergrund, dass Ideenmanagement
bzw. betriebliche Kreativität durch eine Kombi–
nation aus Kostenverursachung und häufig un–
sicherem Ergebnis gekennzeichnet ist, sind alle
geeigneten Mittel zur Planung und Steuerung
des Ideenmanagements auszuschöpfen.
Hier kommt dem Controller eine tragende Rolle
zu
Ein effizientes, zielorientiertes Ideen–
management erfordert ein gutes Control–
ling.
Bei der Einführung des Ideenmanage–
ments im Unternehmen kann der Controller,
insbesondere in seiner Funktion als Prozessbe–
rater bzw. Systembildner eine wichtige Rolle
einnehmen. Für die
Berechnung von
Nutzen
und Effizienz des Ideenmanagements als sol–
ches, sowie der einzelnen eingereichten Ideen,
kann er auf konkrete Zahlen zugreifen
und die–
se gegenüberstellen.
Nutzenbeitrag und
Erfolgswirksamkeit
Lässt man zunächst die Innovation und damit
die Entwicklung neuer Produkte oder Erschlie–
ßung neuer Märkte unberücksichtigt, so drückt
sich der Nutzenbeitrag im Ideenmanagement in
aller Regel als Kostenreduktion aus. Hierbei
können Personal- und Materialeinsparungen
unterschieden werden.