Unternehmen zeigen beide Abweichungsarten,
vergrößern damit aber die Breite ihres Berichts.
Zur raschen Beurteilung der Abweichungen ist
es zweckmäßig, dass die Vorzeichen in den Ab–
weichungsspalten die Ergebnisauswirkungen
signalisieren. Das heißt konkret: Ein positives
Vorzeichen sollte eine ergebnisverbes–
sernde Abweichung angeben und umge–
kehrt. Um die Vorzeichen in dieser Weise zu er–
halten, muß die Rechenvorschrift für die Ermitt–
lung der Abweichungen differenzieren: bei Zei–
len mit Erlös-, DB- oder Ergebniszahlen erhält
man das gewünschte Vorzeichen mit Hilfe der
Rechen-Vorschrift: Abweichung = (Ist-Zahl mi–
nus Plan-Zahl)/Planzahl. Bei allen Zeilen mit
Kostendaten ist die Vorschrift für das Vorzei–
chen umgekehrt: Abweichung = (Plan-Zahl mi–
nus Ist-Zahl)/Planzahl.
Bei der Betrachtung von Bericht 1 wird man
sich an manchen Stellen Zusatzinformationen
wünschen, z.B. eine detaillierte Darstellung der
Erlösschmälerungen, Warenkosten und Ver–
triebskosten der einzelnen Sparten. Diese An–
gaben würden den vorliegenden Bericht aber zu
unübersichtlich machen. Es sollte daher ergän–
zende Berichte für jede Sparte geben, die diese
und weitere Detail-Informationen zeigen.
Bericht mit Plan-Ist-Vergleichen
und Abweichungs-Analysen
Für diesen Bericht müssen als
zusätzliche Vo–
raussetzungen
edüllt sein:
1. In jeder Sparte sind die Artikel zu mehreren
möglichst homogenen Waren-Gruppen zu–
sammengefasst (Homogen ist eine Waren-
gnippe, wenn ihre Artikel annähemd gleich-
hohe Abgabepreise und annähemd gleichho–
he Einstandspreise haben, Beispiel: „Herren-
Golfschuhe, niedngpreisig".)
2.
Für jede dieser Warengruppe liegen folgende
Plandaten vor.
• Planmenge Absatz
• durchschnittlicher Plan-Abgabepreis
' durchschnittlicher Plan-Einkaufspreis
• Plan-Lagerbestände
3. Auch diese Planzahlen werden zunächst für
das ganze Jahr erstellt und anschließend auf
f\/lonate ^zw. Quartale) verteilt
Die Untergliederung nach Warengruppe ist für
die meisten Handels-Unternehmen eine Selbst–
verständlichkeit. Zu zusätzlichem Aufwand
könnte nur die Forderung führen, daß die Wa–
rengruppen aus Artikeln mit ähnlich hohen Ab–
gabepreisen und Beschaffungspreisen bestehen
sollen. Soweit diese Voraussetzung noch nicht
erfüllt ist, müssen die vorliegenden Warengrup–
pen entsprechend stärker untergliedert werden.
Unter diesen Voraussetzungen empfiehlt der
Verfasser den Bericht in Abb. 2.
Die Zeilen 5 - 1 6 enthalten die Daten der Da–
menschuh-Sparte und der Herrenschuh-Sparte
und wurden hier weggelassen, weil die Zahlen
der Kinderschuh-Sparte am interessantesten
sind. Weiterhin fehlen die Zeilen 25 - 27,
weil sie identisch mit den entsprechenden Zei–
len 18 - 20 des Vorgängerberichts sind.
Der vorliegende Bericht 2 liefert erstens für die
Erlöse der Sparten aufschlußreiche Angaben
zu den Abweichungsursachen. So zeigt die
Analyse, dass die Kinderschuh-Sparte vor allem
ein Mengenproblem hat: Der kumulierten Ab–
weichung von -1,6 % (Zeile 17) liegt nämlich
vor allem eine Mengenabweichung von -1,4 %
(Zeile 19) zugrunde. Auch die Planpreise konn–
ten nicht ganz erreicht werden, hier beträgt die
Auswirkung aber nur -0,2 % (Zeile 18).
Die Ist-Deckungsbeiträge II (und damit auch die
Ist-Umsatzrenditen) in Bericht 2 unterscheiden
sich numerisch von denen des ersten Berichts.
Dies resultiert aus einer präziseren Zuordnung
der Einkaufspreisabweichungen der Warenkos–
ten. Im vorliegenden Beispiel sind die Vertriebs–
sparten nämlich nur verantwortlich für Ver–
kaufsmengen und Verkaufspreise, während die
Beschaffung der Waren und die Verhandlung
der Beschaffungspreise Aufgaben des Einkaufs
sind. Daher werden in Bericht 2 bei der Ermitt–
lung der Ist-DB II die Warenkosten mit ihren
Plan-Beschaffungspreisen bewertet. Die Ist-DB
II sind also genau genommen keine ganz reinen
Ist-Daten: Sie sind zwar ermittelt aus den Ist-
Mengen und den Ist-Abgabepreisen, aber bei
den Warenkosten wird mit den Plan-Einkaufs–
preisen gearbeitet. Dies hat die erwünschte
Konsequenz, dass die im Bericht ausgewie–
senen Abweichungen zwischen Plan-DB II und
Ist-DB II ausschließlich in die Verantwor–
tung der Vertriebssparten fallen.
Die Kostenbelastungen oder Kostenminde–
rungen aus Planabweichungen bei den Be-
1
2
3
4
Bruttoeriös
gesamt
° ^ "
Umsatzrendite
Reicliweite
l.^ger
MSrz
kumuliert
ganzes Jahr
DIm.
Mio€
Mio€
%
Mon.
Plan
1
Ist
1 Abw.
497,4
494,2 -0,7 %
18,13
18,14
0,1 %
3,6
3,7
0,7 %
1,2
1,3 -7,6%
Plan
1
Ist
lAbw.
1492,2
1488,9
-0,2
54,42
54,35 -0,1 %
3,6
3,7
0,1 %
1,2
1,3
-6
,1 %
Plan
1
Forecast 1 Abw.
5968,9
6036,8
1,1 '/.
217,70
222,51
2,2 '/.
3,6
3,7
1,1 X,
1,2
1,3 -6,1 %
CT
22
23
24
25
26
27
28
Bnjttoerlös
Mio€
181 ,6
17S,8
.3,2
V.
544,8
S55,9
2179,2
21S9,5
/^SÜX
Abweicliungs-Analyse
Kinder Sctiutie Bruttoerlös
(Sparte 3)
»/.
%
%
%
Preisüberschr
0,4'/.
Preisunterschr
-0,8 Vi
Mengenüberschr
0,5
'/o
Mengenuntersctir
-3,2
'/o
f
fl!4i4
-0,6%
V
0.7%
0
, 4 »
-0,6%
V
0 ^ 1
\ - 1 . 6 *
bB II
Umsatzrendite
Reichweite Lager
Mio€
%
Mon.
H , J 4
9
,70
. f 3 , 7 ' y .
6,2
5,5 -10,9 '/.
1,4
1,7 -18,3 '/.
85,74
31,03
VÜFC
6,2
5,8 -6,5 %
1,4
1,6 -14.3 Vo
134,96
131,89
^SJB^
6,2
6,1
-1,6 %
1,4
1,6 -14,3 %
2d
30
31
32
Abw EK-Preise War
Mio€
6,41
-ö,f
V.
1,24
-Ö
,1 %
5
,93
-ö
,1 y.
Einkauf
Abweichungs-Analyse
EK-Preise Waren
V.
%
Preisunterschr
0,2
'/o
Preisüberschr
-0,3 %
0,2 •/.
-0,3 '/o
Kosten Abt. Einkauf
Mio«
0,28
0,27
5
;e
!4
6,84
fl,82
Z r i i
3,36
3,38
-9,6
!4
" 3 r
37
38
39
Internes Ergebnis
Zinsen
Kosten
Risikoreserve
Externes Ergebnis vor Steuern
Mlo€
Mio€
Mio€
Mio€
fe,28
t5, 79
-3
,ÖV.
0.06
0,05 16,7 •/.
1,00
15,22
15,74
3,4 Ä
48,87
47,52
-2,8
!4
0,18
0,15 16,7 Ä
3,00
45,69
47,37
3.7 %
195,59
194,25
0,72
JLfiO / l6,7 %^
12,00
-
182,78
T
»4
;ey
\ , 1 , 0 i ^
Abb. 3: Ptan-Isl-Vergleich erweiterte Abweichungs-Analyse und Forecast
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