CM Ma i / J un i
2009
Diese Voraussetzungen sind nacti Einschätzung
des Verfassers wenig anspruchsvoll und wer–
den bei den meisten Unternehmen erfüllt sein.
Damit kann monatlich der Bericht in Abb. 1 er–
stellt werden:
Dieser Berichtstyp kann für Handelsunterneh–
men aller Handelsstufen eingesetzt werden. Das
hier angegebene Zahlenbeispiel steht für ein
fiktives Schuh-Großtiandelsunternehmen.
In den Spalten „kumuliert" sind die Zahlen für
den Zeitraum Januar bis einschließlich März
aufgeführt. Das Geschäftsjahr des Beispiel-Un–
ternehmens ist also gleich dem Kalenderjahr
Bereits dieser eher anspruchslose Bericht liefert
dem Leser interessante Informationen über
die Lage des Unternehmens. Der Spartenver–
gleich in den Zeilen 5 - 1 6 zeigt, dass die Spar–
te „Kinderschuhe" mit dem höchsten DB II und
der höchsten Umsatzrendite (=DB Ii/Bruttoerlös)
der Star des Unternehmens ist. Und ein Blick auf
die Venwaltungs-Kostenstellen in den Zeilen 17
- 19 läßt erkennen, dass nur die Personalabtei–
lung ihr Kostenziel nicht eingehalten hat; dies
betrifft sowohl den gerade abgelaufenen Monat
März als auch den kumulierten Zeitraum. Bei
näherer Betrachtung verdeutlicht der Bericht
allerdings auch, dass die Kinderschuh-Sparte im
laufenden Jahr mit erheblichen Schwierigkeiten
zu kämpfen hat: Sie liegt in allen Berichtspositi–
onen (Zeilen 1 3 - 1 6 ) schlechter als der Plan;
und das auch noch mit steigender Tendenz,
denn die prozentualen März-Abweichungen sind
höher als die entsprechenden kumulierten Ab–
weichungen. Diese unerfreulichen Zahlen wer–
den für Unternehmensleitung und Spartenlei–
tung Anlass sein, durch Sonderuntersuchungen
die Ursachen dieser Abweichungen zu ermitteln
(unera/artete Ereignisse aufgetreten? Planungs–
fehler?) sowie nach Möglichkeiten zu suchen,
die aufgetretene Negativentwicklung zumindest
partiell aufzufangen.
Leitidee für den Aufbau der hier vorgestellten
Berichte ist es, der Unternehmensleitung in
knapper Form Informationen über die Perfor–
mance der ihr direkt unterstellten Führungs–
kräfte zur Hand zu geben. Damit wi rd eine
Forderung von Deyhle erfüllt, der sich für
„personifizierte" Berichte ausspricht.
Gelegentlich findet man dagegen Berichte, die
in Form einer GuV aufgebaut sind, d.h. zeilen–
weise die handelsrechtlichen Erlös- und Auf–
wandskonten zeigen. Dieser Ansatz ist weniger
zielführend, weil er bei erkennbaren Abwei–
chungen, z.B. in der Zeile „Personalaufwand",
nicht anzeigt, in wessen Verantwortungsbereich
die Abweichung aufgetreten ist.
Noch ein Blick auf die 4 letzten Zeilen des Be–
richts. Ein gutes Controlling wird darauf achten,
dass alle Pläne der Abteilungen anspruchs–
volle Ziele beinhalten (Stichwort; „anspruchs–
voll, aber erreichbar"). Damit wird ein Anreiz
gegeben, die in jedem Unternehmen und jeder
Abteilung vorhandenen Verbesserungsmög–
lichkeiten systematisch zu suchen und zu reali–
sieren. Bei derartigen anspruchsvollen Planzah–
len ist es aber eher unwahrscheinlich, dass
später in der Ausführungsphase alle Abtei–
lungen ihre Ziele erreichen werden. Das bedeu–
tet, dass auch das aus der Zusammenfassung
der Abteilungspläne ermittelte Unternehmens-
Ergebnis (vgl. Zeile 21, Spalten 4 bzw. 7, bei
uns „internes Plan-Ergebnis") wahrscheinlich
nicht ganz erreicht wird.
Die Unternehmensleitung wäre daher schlecht
beraten, dieses anspruchsvolle Planergebnis
an externe Stellen wie Banken, Presse,
auch den eigenen Aufsichtsrat weiterzuge–
ben, weil sie dann später in der Ausführungs–
phase mit hoher Wahrscheinlichkeit die Nichter-
reichung ihres Planergebnisses berichten muss.
Daher wird vom internen Planergebnis eine
1
1
2
3
4
1
5
I
6
7
1
8
1
9
Mä r z
kumul i er t
D im.
Pl an
1
Ist
1 Abw.
Pl an
1
Ist
1 Abw.
1
2
3
4
Brut toer lös
gesamt
"
Umsa t z r end i t e
Re i c hwe i t e
Lager
Mio€
Mi o€
%
Mon .
497 , 4
494 , 2
-0,7 %
18 , 13
17 , 73
-2,2 %
3,6
3,6
- 1 , 6 %
1,2
1,3
-7,6 %
1492 , 2
1488 , 9
-0,2 %
54 , 42
53,11
-2,4 %
3,6
3,6
-2,2 %
1,2
1,3
-6,1 %
5
6
7
8
Brut toer lös
Damen Schuhe DB II
(Spar te 1)
Umsa t z r end i t e
Re i chwe i t e Lager
Mi o€
Mi o€
%
Mon .
161 , 2
163,0
1,1 %
4,24
4,64
9,3 %
2,6
2,8
8,1 %
1,2
1,4
-17 %
483 , 6
495 , 8
2,5 %
12 , 73
13,85
8,8 %
2,6
2,8
6,1 %
1,2
1,3
-8 %
9
10
11
12
Brut toer lös
Her ren Schuhe DB II
(Spar te 2)
Umsa t z r end i t e
Re i c hwe i t e
Lager
Mio€
Mi o€
%
Mo n .
154,6
155,3
0,4 %
2,65
2,96
11,6 %
1,7
1,9
11,1 %
1,0
0,8
20 %
463 , 8
457 , 1
-1,4 %
7,96
6,95 -12,7 %
1,7
1,5
- 1 1 , 4 %
1,0
0,9
1 0 %
13
14
15
16
Brut toer lös
Kinder Schuhe DB II
(Spar te 3)
Umsa t z r end i t e
Re i chwe i t e Lager
Mi o€
Mi o€
%
Mon .
181,6
175,8
-3,2 %
11,24
10,13
-9,8 %
6,2
5,8
-6,9 %
1,4
1,7
-18 %
544 , 8
535 , 9
-1,6 %
33 , 74
32 , 31
-4,2 %
6,2
6,0
-2,7 %
1,4
1,6
- 1 4 %
17
18
19
20
Einkauf
Kos t en
ReWe + IT
Kos t en
Persona l abt .
Kos t en
rest l iche Kos t en / Er t r äge
Mi o€
Mi o€
Mi o€
Mio€
0,28
0,27
3,6 %
0,35
0,34
2,9 %
0,12
0,13
-8,3 %
1,10
1,20
-9,1 %
(
1,05
1,04 ^ , 0 %
\ ^ , 3 6
0 , 3 8 ^ ^ , 6 %
^ : 3 0
nSS
- 1 , 5 %
21
22
23
24
I nt ernes Ergebn i s
Z i nsen
Kos t en
Ri s i koreserve
Ex t ernes Ergebn i s vor St eue rn
Mi o€
Mi o€
Mi o€
Mio€
16,28
15,79 -10,9 %
0,06
0,05
16,7 %
1,00
15,22
15,74
3.40 %
48 , 87
47 , 52
-6,5 %
0,18
0,15
16,7 %
3,00
45 , 69
47 , 37
3,7 %
Abb. 1: Kompakter Plan-Ist-Vergleich
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