Seite 35 - CONTROLLER_Magazin_2009_03

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CM Ma i / Jun i 2009
Erfolgreiche Krisen-PR
oder „Wie der Panther rosa wird
r r
von Veronika Guld, Siegburg
(HI2065955)
„Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er
bricht", sagt ein altes Sprichwort, das zugege–
benermaßen auf den ersten Blick nichts mit
Prozessen in der Unternehmenswelt zu tun hat.
Genauer betrachtet wird aber schnell erkenn–
bar, dass es genau das ausdrückt, was Unter–
nehmen tagtäglich erleben.
Denn Dinge ge-
tien genau so lange gut, wie sie eben gut
gehen.
Unvorhersehbare Ereignisse, Betriebsunfälle,
Produktfehler, Sabotage oder andere Super–
Gaus, stellen Firmen - egal welcher Größen–
ordnung - und deren Verantwortliche vor neue
Aufgaben, die
schnelles und vor allem rich–
tiges Handeln
erfordern. Die wenigsten Unter–
nehmen haben für diesen Ernstfall vorgesorgt
und eine Krisen-PR etabliert, die im Notfall pro–
fessionell agiert und somit die weitere Entwick–
lung des Vorfalls maßgeblich mitsteuert.
Krisen haben im allgemeinen einen Überra–
schungscharakter und erfordern ein überlegtes,
abgestimmtes und zielorientiertes Handeln der
Verantwortlichen, um aus der Krise keine Ka–
tastrophe
werden zu lassen.
Diese geschieht
dort, wo Verantwortlichkeiten nicht definiert
sind, Kommunikation nicht abgestimmt und
Fehlverhalten der Beteiligten ein begehrtes Fut–
ter für die Medien und Öffentlichkeit sind. Wer
erst in der Krisensituation beginnt, sich über
Verantwortlichkeiten, Reaktionen und mögliche
Konsequenzen Gedanken zu machen, verliert
nicht nur unnötige Zeit, sondern reagiert oft
auch unüberiegt. Der daraus entstandene Scha–
den hinterlässt oft unschöne Spuren bis hin
zum Unternehmensbankrott.
Ein Beispiel
Montagmorgen, 6.30 Uhr noch ist die Welt von
Gerold B. , Geschäftsführer eines mittelstän–
dischen Unternehmens zur Herstellung von
Baustoffen, in Ordnung. Eine Stunde später er–
schüttert die Werksirene die Luft. In einer der
beiden Produktionshallen ist ein
Hochofen,
der
zu Reinigungsarbeiten ausgeschaltet war bei
der emeuten Inbetriebnahme
explodiert.
Zwei
Mitarbeiter sind schwen/erletzt, 20 weitere ha–
ben mittelschwere Vedetzungen und Verbren–
nungen davon getragen Dort, wo ehemals Hal–
lenwände und Dach waren, stehen brennende
Gerüstskelette Über die automatische Brand–
meldeanlage wird die Feuenvehr aktiviert. We–
nige Minuten später trifft die örtliche Polizei ein.
Neben Entsetzen und Schock in den Mitarbei-
teneihen
bricht in der Führungsetage das
Chaos aus.
Telefone stehen nicht still, be–
sorgte Menschen wollen wissen, ob ihre Ange–
hörigen zu den Verletzten gehören. Ausgerech–
net heute ist die Telefonistin krank Sie wird
durch den neuen Auszubildenden ersetzt, der
erst seit 3 Wochen im Betneb ist Zwei Stunden
nach dem Ereignis ist die lokale Presse vor Ort,
ein Kamerateam des regionalen Internet-TV-
Senders und mehrere Femsehteams von über–
regionalen Nachrichtensendem haben sich an–
gekündigt
Hier könnte nun eine mit Sorgfalt vorbereitete
Krisen PR starten, bei der die Kommunikation
mit den Mitarbeitern, Angehörigen, Kunden,
Medien und ggf. Aktionären und Gesellschaf–
tern genau definiert und zielorientiert ist.
Krisen-PR (Public Relations)
Dazu gehören als
wesentliche Bausteine:
•» Etablierung eines Krisenstabes
« Vorbereiteter Knsen-Handlungsplan
• Festlegung von Verantwortlichkeiten
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Wichtige Vorbereitungsthemen vor der Krise:
> Umgang mit der Öffentlichkeit und den Medien
> UnternehmensPR für Krisenmanagement einsetzen
> Werkzeuge mit denen Unternehmen mit Meinungsbildnern und
Öffentlichkeit im Krisenfall kommunizieren können
> K.O. Kriterien im Krisenfall, die zur Rufschädigung des Unternehmens führen
können
> PR & Recht-rechtl ich korrektes Kommunizieren und Reagieren im Krisenfall
Abbildung 1
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