• Or. Edgar Thamm
Bereichsleiter Controlling und Statistik in der Deutschen Ren–
tenversicherung Mitteldeutschland
Euro statt mit sechzehn Euro belastet.
Der Bereich D dürfte keinen Euro mehr aus–
geben, wie in der Zielkostenplanung errech–
net, sondern hat seine Kosten um sechzehn
Euro zu senken.
Für den Unternehmensbereich E hat das ge–
wählte Verfahren kaum Auswirkungen. Die
Kostensenkung liegt bei vierzehn bzw. drei–
zehn Euro.
Der Organisationsbereich F
müsste bei einer pauschalen
Vorgehensweise die Kosten
deutlich weniger senken (76
Euro) als in der Zielkostenpla–
nung (138 Euro) errechnet.
^reicfi B
Schlussfolgerungen
Mit der Zielkostenplanung eröff–
nen sich für die öffentlichen Ver–
waltungen differenzierte Hand–
lungsoptionen, die mit organisa–
torischen Lösungen und auch
mit pauschalen Kostensen–
kungsmaßnahmen nicht erreicht
werden können:
a)
In der Zielkostenplanung spie–
geln sich unmittelbar die Unter–
nehmenspräferenzen wider.
b)
Die Kostenstrukturen für die beteiligten Be–
reiche orientieren sich an einem Vergleichs–
partner und nicht an den bisherigen Strukturen
(Ist-Situation).
c)
Die Unternehmensziele sind durch die Präfe–
renzmatrix in ihrer Bedeutung für die Organisa–
tion (durch die „Kunden") bewertet. Zielkon–
flikte innerhalb der Organisation können somit
eindeutig beantwortet werden.
d)
Die einzelnen Bereiche sind nur für den Kos–
tenteil verantwortlich, den sie aufgrund ihres
strukturellen Aufbaus verantworten können.
58 e) Die Gemeinkostenbereiche müssen ebenfalls
ihren Anteil an den Zielkosten erbringen und
können sich nicht hinter den Produktionsberei–
chen „verstecken".
f)
Die Bereiche, die bereits gut organisiert sind,
werden durch die Zielkostenplanung in ihrem
Vorgehen bestätigt, statt benachteiligt.
g)
Die Bedeutung der einzelnen Unternehmens–
bereiche für die Zielerreichung der Gesamt-
Berei ch fl
»reich C
Berei ch D
Abb. 5: Zielkostendarstellung
Organisation wird deutlicher sichtbar
h)
Zielkonflikte werden durch die Zielkosten–
planung transparent und damit für die einzel–
nen
Organisationsmitglieder beherrsch- u. be–
handelbar
Die Zielkostenplanung ist ein geeignetes
Instrument für die strategische Kostenge–
staltung eines Rentenversicherungsträgers.
Die Kostenstrukturen der Unternehmensbe–
reiche werden analytisch über Zielpräferenzen
(bestimmt durch die „Kunden") und einem
„Marktpreis" gebildet. Das Handeln des Trä–
gers richtet sich somit verstärkt am Outcome
und weniger an den internen Präferenzen aus.
Literaturliste
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Bereich E
ONTROLLER