Seite 34 - CONTROLLER_Magazin_2008_01

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Deckungsbeitragsrechnung contra Ergebnisrechnung
Autoren
• Dr. oec. Lukas Rieder
Geschäftsführer des CZSG Controller Zentrum St. Gallen, stv.
Vorsitzender des Geschäftsführenden Ausschusses der IGC In–
ternational Group of Controlling
Dkfm. Markus Berger-Vogel
Senior Consultant am CZSG Controller Zentrum St. Gallen
Nach lAS 14 können Segmente sowohl nach
Geschäftsfeldern als auch nach Regionen ge–
gliedert werden:
• Geschäftsfelderkriterien: Art der Produkte
und Dienstleistungen, Art der Produktions–
prozesse, Art oder Gruppe von Kunden, Me–
thoden des Vertriebs sowie Art des gewöhn–
lichen Geschäftsumfelds.
• Geographische Kriterien: Wirtschaftliche und
politische Rahmenbedingungen, Bezie–
hungen zwischen Tätigkeiten in unterschied–
lichen geographischen Regionen, Nähe der
Geschäftstätigkeiten, spezielle Risiken der
Geschäftstätigkeiten in bestimmten Gebie–
ten, Devisenbestimmungen sowie massgeb–
liche Fremdwährungsrisiken.^"
Standard SFAS131 wesentlich stärker amMa–
nagement Approach als lAS 14, bei dem der
Risk and Reward-Ansatz dominiert"*. Dies hat
zur Folge, dass die interne Reportingstruktur
unverändert in die Segmentberichterstattung
zu übernehmen ist.
IFRS 8 gibt in Übereinstimmung mit SFAS 131
sogar den sogenannten füll management ap–
proach vor Das bedeutet, dass die Bilanzie-
rungs- und Bewertungsregelungen nach IFRS
bei der Segmentberichterstattung keine An–
wendung finden müssen, soweit diese im inter–
nen Rechnungswesen nicht angewendet wer–
den. Dies betrifft auch die Bewertung der Be–
stände zu proportionalen Herstellkosten. Aller–
dings müssen Andersbewertungen in einer
Überleitungsrechnung ausgewiesen werden.
Dabei ist es ausreichend, diese Abstimmungs–
rechnung auf das Konzernergebnis auszurich–
ten. Festhalten kann man somit, dass die echte
stufenweise Deckungsbeitragsrechnung, wenn
zur internen Steuerung verwendet, zukünftig
auch die Segmentberichterstattung ist, wenn
IFRS 8 ins Europäische Recht übernommen
wird.
Die Segmentberichterstattung tritt - vorerst
ebenfalls nur bei börsenkotierten Unternehmen
- neben die Gewinn- und Verlustrechnung des
Gesamtunternehmens. Die Abgrenzung der
Segmente erfolgt auf Basis zweier zentraler
Grundlagen, dem Risk-and-Reward-Approach
(in lAS 14) und dem Management Approach
(vor allem in IFRS 8). Das bedeutet, dass die
Segmente einerseits hinsichtlich ihres Risiko-
Rendite-Profils homogen sein müssen und an–
dererseits sich an der internen Reportingstruk–
tur orientieren müssen.'^
In lAS 14 werdenweiter primäre und sekundäre
Segmente unterschieden. Risiken und Erträge
des Geschäfts bestimmen die Wahl der pri–
mären Segmente. Produkte und Dienstleistun–
gen als wesentliche Bestimmungsfaktoren des
Erfolgs deuten auf die Wahl von Geschäfts–
feldern als primäres Berichtsformat. Geogra–
phische Segmente bilden in diesem Fall das
Sekundäre. Ein Unternehmen ist in der Wahl
seiner Segmente solange frei, als sie der inter–
nen Führungsstruktur entsprechen und die an–
geführten Regeln einhalten.
Es muss nicht über alle denkbaren Segmente
berichtet werden, Zwei oder mehr Geschäfts–
felder oder geographische Segmente können
zu einem Segment zusammengefasst werden,
wenn sie einerseits eine langfristig vergleich–
bare Ertragskraft aufweisen und andererseits
sich in den zur Abgrenzung herangezogenen
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Angaben
Pr imäres
Segment
Sekun –
däres
Segment
Segmenterlöse
X
X
Segmentergebnis
X
Segmentvermögen
X
X
Segmentschulden
X
Segmentinvestitionen
X
X
Segmentabschreibungen
X
Wesent l iche zahlungsunwirksame Segmentaufwen–
dungen
X
Ergebnis und Hö h e at equity bewerteter Beteiligun–
gen
X
Angaben zu vertikal integrierten Segmenten
X
Angaben zu Verrechnungspreisen
X
Uberleitungsrechnungen
X
Freiwillige Zusatzangaben
X
Abb. 11: Angaben zu den Segmenten gemäss lAS 14' '
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