Seite 30 - CONTROLLER_Magazin_2008_01

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Deckungsbeitragsrechnung contra Ergebnisrechnung
der verantwortungs- und entscheidungs–
gerechten Führungsrechnung.
Denn Umla–
gekosten kann nur der Sender direkt selbst be–
einflussen und verantworten, nicht aber der
Empfänger.
Zudem sind umgelegte Struk–
turkosten nie entscheidungsrelevant,
da
sich die realen Kosten durch Änderung der
Ausbringungsmenge nicht ändern. Die wirklich
vollen Kosten einer Produkteinheit lassen sich
somit nicht zweifelsfrei berechnen. Dieser Er–
kenntnis folgend wird in der echten DBR kom-
der Beitrag, den ein Artikel, ein Produkt, eine
Produktgruppe oder ein Sortiment zur Deckung
der Strukturkosten leistet, als plan-, kontrollier-
und verantwortbare Volumengrösse bestimmen.
Werden die Stufen der eigenen Organisation
entsprechend weiterentwickelt, sind schliess–
lich alle Kosten des Unternehmens berücksich–
tigt und man erkennt - je nach Ausführungs–
form - den betrieblichen Cash Flow oder das
Betriebsergebnis (EBIT).
benden Kosten und des Gewinns liefert, nach–
dem alle ihm eindeutig - also ohne Schlüsse–
lung - zurechenbaren Kosten gedeckt sind.
Daraus ergeben sich:
• Anforderung 3: Eine echte Deckungs–
beitragsrechnung enthält keinerlei Um–
lagen.
•• Anforderung
4:
Organisationsgerechte
Bildung von Deckungsbeitragsstufen
durch
Abzug der eindeutig zuorden-
baren beeinflussbaren Strukturkosten.
BCKTC STUFENWEISE DBR IN DER DIMENSION: SORTIMENT, PRODU IOC RUPFEN
Eigenproduktion
Handelsware
Rodukt
Ralinen
Regel
B1
B2
01
02
03
Total
Verkauf t es netto (pro GVE)
AbsÄzmenge
r340
500
900
900
noo
750
reoo
250
180
3'000
230
2'500
260
2'000
Nettoertose
670
'000
SlO'OOO
825
-000
400-000
S40'000
575-000
520-000
4340
-000
Bnzeirnaterialkoslen
proportionale Fertigungskosten
praponkmale Herstellkosten
66'000
188'000
254-000
63'000
169200
232'200
30'000
423'000
453-000
20-000
235'000
255-000
300-000
300-000
300-000
300-000
250-000
250-000
1'029'000
1 •015-200
2-044-200
DB I
416'000
577
-800
372-000
145-000
240-000
275'0OO
270
-000
2-295-800
R-oduktfixkosten
Ralinen
30'000
Regel
40'000
70'000
Produkt-OB
386'0O0
537-800
372-000
1
145-000
240-000
1
275
-000
| 270
-000
2
-225-800
R-oduktgruppenfixkoslen
Rxkoslen der Verkaufsförderung
Roduktgruppe A
48000
Roduktgruppe B
IIO'OOO
158-000
400-000
Roduktgruppe A
130'000
Roduktgruppe Handelsprodukle
270'000
ProduktqruppenOe
745'800
407-000
515-000
1-667-800
Roduktmanagement
Roduktmanagement Sortiment Bgenprodukte
eO
'OOO
Roduktmanagement Handelssortiment
75-000
135-000
Kostens! eile FVoduktion
360480
732'320
440-000
360'48Q
SortimentsOB
1172'320
Aussendienst CH (beide Sortimente, 65'000)
Aussendienst D (nur Bgenprodukte. 85'000)
150-000
Verkaufstalung und Innendienst
Verkaufäatung und Innendienst
195'000
Direktion und Verwaltung
Direktion, Ftersonal, Controllerdienst. Hnanzen. Ftecht
EBIT
405-000
422-320
proportionale Herstellkosten
fixe Hers«ellkosten
Rxkosten Verwaltung und Vertrieb
Abb. 6: Echte stufenweise Deckungsbeitragsrechnung in der Produktdimension (Produktgruppen, Sortiment)
plett auf Schlüsselungen verzichtet.
Zwecks Gewinnung stufengerechter und ver–
antwortbarer Ergebnisziele kann die echte DBR
zur stufenweisen DBR weiterentwickelt werden.
Dazu werden die mit einzelnen Artikeln, Pro–
dukten, Aufträgen generierten Deckungsbeiträ–
ge I zu Subtotalen aggregiert. Alsdann wird ge–
fragt, welche Strukturkostenblöcke eindeutig
und damit verursachungsgerecht einem Pro–
dukt, einer Produktgruppe oder einem Sorti–
ment zugerechnet werden können. Von den
Strukturkosten werden also die Totale der be–
einflussbaren Kosten der eindeutig zuorden-
baren Kostenstellen in Abzug gebracht. So ent–
stehen Deckungsbeitragsstufen. Diese sind
nach der Organisationsstruktur des jeweiligen
Unternehmens zu bilden. Man kann zwar nach
wie vor nicht erkennen, wie viel ein bestimmtes
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Stück an Gewinn gebracht hat, doch lässt sich
Im Beispielunternehmen werden die Struktur–
kosten, welche eindeutig den Produkten Prali–
nen und Riegel zuordenbar sind, zuerst vom DB
I der beiden Produkte abgezogen. Anschlies–
send folgen die Strukturkosten, soweit sie nicht
mehr dem einzelnen Produkt, wohl aber der
Produktgruppe zugehören. Dem reinen Han–
delssortiment werden nur Produktmanage–
ment- und Verkaufsförderungskosten zugeord–
net, da es die Produktion nicht belegt.
ImGegensatz zur Vollkostenrechnung wird hier
nicht unterschieden, ob es sich um Struktur–
kosten der Herstellung oder der Verwaltung und
des Vertriebs handelt; die schattierte Unter–
scheidung dient der Vorbereitung der Abgren–
zung zum IFRS-Abschluss. Jede entstehende
DB-Stufe soll den Beitrag zeigen, den das Be–
trachtungsobjekt zur Deckung der verblei-
Viele Unternehmen planen und steuern heute
ihr Geschäft in mehreren Dimensionen. In der
Produktion und im Produktmanagement wird
in Produkten gedacht, währenddem der Ver–
kauf in Regionen oder Absatzkanälen plant
und steuert. Als Führungshilfsmittel muss das
Management Accounting demzufolge auch
mehrdimensional plan- und auswertbar auf–
gebaut werden. Kosten und Erlöse mehrdi–
mensional verursachungs- und verantwor–
tungsgerecht zuzuordnen, gelingt nur in einer
echten DBR. In einer Vollkostenkalkulation
werden in der einen Dimension die Fixkosten
auf die Produkte umgelegt, währenddem sie
in einer anderen Analyse nach Regionen, Kun–
dengruppen oder Absatzkanälen verrechnet
werden müssten. Dies würde erfordern, alle
auf Produkte gebuchten Umlagen rückgängig
zu
machen und sie anschliessend mit anderen
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