Seite 105 - CONTROLLER_Magazin_2008_01

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CM Januar / Februar 2008
tet u. a. Aufgaben mit Lösungstiilfen sowie Hinweise zur Projeictarbeit und
zum Fachgespräch.
Reichling, Peter / Bietke, Daniela / Henne, Antje:
Praxishandbuch Risikomanagement und
Rating
Wiesbaden: Gabler Vedag 2007 - 333 Seiten, € 44,90
Prof.
Dr. Peter Reichling ist Inhaber des Lehrstuhls für Finanzierung und
Banken an der Universität
l
^agdeburg. Daniela Bietke und Antje Henne
sind
l
\^itarbeiterinnen amLehrstuhl. Dieser Leitfaden erscheint in 2., über–
arbeiteter und enveiterter Neuauflauflage. Es gliedert sich in drei Teile
Rating, Kreditrisikomanagement und Risikomanagement im Unternehmen
sowie einen mathematischen Anhang Rendite und Risiko. Das Buch aus
der Feder von Wissenschaftlern legt zunächst ein theoretisches Funda–
ment, auf dem sich ein deutlicher Praxisbezug aufbaut. Beispielsweise
befasst sich das Kapitel Risikomanagement im Unternehmen in bemer–
kenswerter Weise mit den Themen Indikatorenbenchmarking und Früh–
warnsystem sowie Soft Facts Scoring.
Bücher und Themeni
in der Diskussion
Höhler, Gertrud:
Aufstieg für alle
Beriin: EGON
Verlag
2007 - 272 Seiten, 22,90 €
Über
die Autorin und das Buch
Professor Dr. Gertrud Höhler ist Publizistin und Beraterin für Wirtschaft
und Politik und wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit demDeutschen
Fairnesspreis. In der vorliegenden Neuerscheinung mit dem Untertitel
„Was die Gewinner den Vertierern schulden" setzt sich die Bestseller–
autorin mit aktuellen Themen und Entwicklungen auseinander
und
behauptet, die Politik betreibt Abstiegsmanagement.
Aus dem Inhalt (einige beispielhafte Kapitelüberschriften)
Zielverlust - Der Staat als Aufstiegsgegner - Für ein neues Ethos der
Macht - Die Führung muss liefern - Der Aufstieg der Alphafrauen -
Gemeinsam im Machtraum: Weniger gefähdich leben - Radikale Lektion
die Mächtigen: Gerechtigkeit liefern für Starke und Schwache - Freiheit
liefern, weil Freiheit mächtigmacht.
Bemerkenswertes
zum Buch
Höhler zeigt auch in diesem Buch, wie sehr sie die sprachlichen Aus–
drucksmittel beherrscht und wirt<ungsvoll einsetzen kann. Der Leser erlebt
sie als streitbare und herausfordernde Autorin mit der Fähigkeit und auch
der Bereitschaft, zeitgemäße und im augenblicklichen Interesse liegende
Themen und Strömungen engagiert aufzugreifen. Es gibt eine große
Anzahl von Stichworten und Themenstellungen, die Höhler aufgreift und
in ihre Diskussion einbringt. Da tauchen beispielsweise sehr facettenreich
und
in unterschiedlichsten Kombinationen Begriffe auf wie Erfolg, Freiheit,
Leistung, Macht oder auch Vertierer. Breiten Raum widmet Höhler auch
dem neuen Spannungsverhältnis Freiheit und Sicherheit. Die Verfasserin
bekennt sich zur sozialen Marktwirtschaft und bezieht sich mehrfach auf
Ludwig Erhard. Eine kritische und unzufriedene Sicht der Politik prägen
ihre Ausführungen. Der „Kampfruf Aufstieg für alle" durchzieht dieses
Buch. Höhler fordert Aufstiegsziele, Aufstiegsvisionen und ein Aufstiegs–
management. Sie nimmt aber auch die Aufsteiger und Mächtigen vielfach
in die Verantwortung. Wer im Licht steht, heißt es, muss mehr bieten als
Fleiß und Wahrhaftigkeit. Er schuldet uns nach den Worten der Autonn
Vision und Strategie. Sie müssen Garanten für den Wertbesitz der Gesell–
schaft sein, ist zu lesen. Eine Kernaussage dieses Buches ist, Aufstieg ver–
pflichtet. Breiten Raum nimmt die Auseinandersetzung mit Gerechtig–
keitsaspekten ein. Gerecht regieren heißt nach denWorten der Verfasse–
rin, Leistungsgerechtigkeit für die Erfolgreichen mit Ermunterung für die
Schwachen und Mahnung an die Venweigerer zu verbinden. Insgesamt
tritt Höhler entschieden für den „Aufstieg für alle" und ambitioniert für Ver–
änderungen ein. Dem Leser bietet sie eine kritische und niveauvolle Dar–
legung, die sich mehr im Konzeptionellen und in der Zielorientierung
bewegt, weniger im Praktischen und in der Umsetzungsorientierung.
Je nach eigenem Standort fordert sie zur Zustimmung oder auch zum
Widerspruch heraus, vielleicht auch zu beidem. Das Buch gehört in die
Diskussion und verdient unsere Aufmerksamkeit.
Horx, Matthias / Huber, Jeanette / Steinte, Andreas / Wenzel, Eike:
Zukunft machen
Frankfurt: Campus Vedag
2007 - 200
Seiten mit CD-ROM,
49,90 €
Über die Autoren und das Buch
Matthias Horx ist einer der einflussreichsten Trend- und Zukunftsforscher
im deutschsprachigen Raum und Leiter des Zukunftsinstituts. Alle
Koautoren art)eiten auch für dieses Institut. Das Buch mit dem Untertitel
„Wie Sie von Trends zu Business-Innovationen kommen" ist nominiert für
den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2007, gemäß der Shortlist zum
Stand der Abfassung dieser Rezension. Dass Trends konkret, analysierbar
und systematisch aufspürbar sind und dies keinen Neuigkeiten-Kitsch von
obskuren Zeitgeist-Propheten darstellt, soll nach denWorten der Autoren
dieses Buch zeigen und belegen.
Aus dem Inhalt
Wie man Zukunft macht - Futuring - die Geheimnisse der Zukunfts–
wissenschaft - Wie man der Zukunft hinterherspürt - Von Trends zu
Märkten - Von Trends zur Innovation - Der Dreisprung: Megatrends -
Wertewandel - Neuer Konsum - In zehn Schritten zur Business-Inno–
vation - Trend-Glossar
Bemerkenswertes zum Buch
Das Buch stellt sich als Praxis-Guide vor, als Führer und Begleiter durch
das Zukunftsmanagement. Es vermittelt in kompakter Weise aktuelle
Erkenntnisse der Trend- und Zukunftsforschung und unterstützt die
Gestaltung und Nutzung der betrieblichen Innovationsprozesse. Der Titel
ist missverständlich und mag vielleicht falsche Era/artungen wecken, da
wir Zukunft nicht machen oder planen können, sondern „nur" voraus–
schauend Szenarien entwickeln und aktiv Chancen nutzen und Risiken
begrenzen können. Das Buch ist anschaulich, begreiflich und eingängig
geschrieben. Infokästen, Beispiele, Checklisten, Abbildungen und eine
klare Sprache fördern die Verständlichkeit und Lesbarkeit. Es ist kein
Rezept-, sondern ein Arbeitsbuch, das Verständnis und Einsichten für den
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