Seite 72 - CONTROLLER_Magazin_2005_03

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magazin 3/05 - Peter Gl inder / Jens Meister / Sabine Wensing
4.3 Ziel: Schaffung der Transparenz
der neuen Steuerungsgrößen
Im lahr 2 0 0 2 wu r den z u s amme n mi t
dem Ha u s h a l t sma n a g eme n t s y s t em die
Kos t enar t enrechnung und die Zuordnung
der Pr imärkos t en auf die e inger i cht e t en
Kostenstel len eingefiAhrt.^^ Der nä ch s t e
Schri t t erfolgt ein [ahr spä t e r mi t der
P r o d u k t i v s e t z u n g de r k o s t e n t r ä g e r –
be zogenen Zei terfassung der Mitarbei–
ter, de r Ver rechnung der Sekundä rkos t en
in der Kostenstel lenrechnung, der Kosten–
t r äge r r echnung in den Behörden sowi e
der Aggregat ion der Daten auf die Ebene
de s l andeswe i t en Produktka t a logs . So–
mi t liegen se i tdem z um ers ten Mal Infor–
ma t i onen übe r die Kosten (und Eriöse)
der Produk t e der Landesve rwa l t ung vor
(Abbi ldungen 2 bis 4
ze i gen als Beispie–
le die Fachprodukte d e s Landesversor–
gung s amt e s Baden-Würt temberg so–
wi e die gebi lde t en l andese inhe i t l i chen
Querschni ttsprodukte und Regierungs–
funkt ionen) .
En t sp r echende
Berichte könn e n gene –
riert we rden
(Abbi ldung 5
ze igt e i nen Ber icht s-Ent –
wurf für ein Fachproduk t
landesweiter
d e s L a n d e s v e r s o r g u n g s -
ProJukt-
amt es ) , auch we nn für kon-
katalog
kr e t e Au swe r t ung e n er s t
Zahlen für einen l ängeren
r ep r ä s en t a t i ven Ze i t r aum
/
vor i iegen mü s s e n (minde–
s t ens ein Jahr). Kennzahlen
zu Wi r k u n g , Qu a l i t ä t ,
Ku n d e n o r i e n t i e r u n g u n d
Mi t arbe i t ermot iva t ion wer–
den derzei t al lerdings kaum
e r hoben , da die me i s t en
Behörden noch keine Balan–
ced Scorecard erstellt bzw.
sich noch nicht e i ngehend
Fuchprodiikle
mi t d e r Bi l dung s o l che r
des Landes-
j
Kennzahlen beschäf t igt ha-
versorgiings-]
ben . Ebenso fehlt noch die
amtes
Pl ankos t enrechnung. Somit
sind bei we i t em nicht alle
n e u e n S t e u e r u n g s g r ö ß e n
t r anspa r en t .
Wegen der fehlenden Erfah–
r ung wu r den in vielen Be–
hörden Kostenstel len und
Produk t e zu kleinteilig defi–
niert . Auf Grund der häufig
f e h l e n d e n Au s s a g e k r a f t
und de s unve rhä l t n i smäß i g
hoh e n Pf legeaufwandes für
die vielen Objekte im Sys tem ist dies
nicht effizient. Eine Korrektur erscheint
hier angeb r ach t .
Fraglich ist ebenso die
Wirtschaftlichkeit
der Zeiterfassung, an der in der Regel
die Mehrheit der Behördenmi tarbei ter
t e i lnehmen mus s .
Viele Beschäftigte ha–
b e n ein fest a bg e g r e n z t e s Aufgaben–
spek t rum. Dami t arbei ten sie für eine be–
s t immt e Anzahl von Kostent rägern, de–
nen sie auf da s [ahr bet rachtet (die Monats–
sicht der Ist-Zeiten mach t wenig Sinn)
mehr oder wen i ger feste Zeitantei le
zuordnen können .
Hier wä r e eine auf
plausiblen Schä t zungen be r uhende feste
Schlüsselung der Zeiten für die anges t reb–
t en Steuerungszwecke völlig ausreichend.
Dies gilt ums o mehr, als sich die Akzeptanz–
defizite auf Mi tarbei tersei te in wei ten Tei–
len gerade auf die Arbei tszei terfassung
beziehen und dahe r nicht davon ausge–
gangen werden kann, „echt" erfasste Zei–
t en seien Schlüsselzahlen in ihrer Validi–
t ä t per se über iegen.
Als nicht zu un t e r schä t zendes Problem
ha t sich da s auf Seiten der Verwal tung
Entschädigung und
Versorgung von
Kriegsopfern
(nach dem Soziak'n
EntsctiädigungsreclitJ
Leistungen fiir
sonstige Berechtigte
nach dem Sozialen
Entschädigungs–
recht*
Rechlsiragen
(bzgl. Grundaiispriich auf
Versorgungsleistungen)
Rechtsfragen
(bzgl. Hei l - tind
KrankenBehandlung
Versorgungsberechtigter)
Angelegenheiten der
(landeseigenen)
Versorgungskurkliniken
Förderung von
Verselirtenleibesübungen
Rechtsbehellsvertahren
Aktengutachten eigener
Ärzte
Aktengtilachten externer
Ärzte
Ärztliche
Badekiirgutachten
Rechtsfragen
(bzgl. Urundansprtich auf
Versorgungsleistungen)
Rechtsfragen
(bzgl. Hei l - und
Krankenbehandlung
Versorgungs berechtigter)
Rechtsbehellsverfahren
Aktengutachten eigener
Ärzte
Aktengutachten externer
Ärzte
Ärztliche
Badekurnutachten
häufig noch nicht ausreichend ausgepräg–
te
Verständnis um betriebswirtschaftli–
c h e An s ä t z e
u n d n e u e F ü h r u n g s –
me t hoden erwiesen. Externe Berater kön–
nen diese Lücke nicht vol lständig schlie–
ßen, denn die Fragen, wa s und wie zu
s t euern ist, mu s s die Verwaltung - allein
aus ver fassungsrecht l ichen Gründen -
anhand der ihr gesetzten gesetzlichen und
pol i t ischen Vorgaben selbst bean twor t en .
4.4 Ziel: Dezentrale Selbststeuerung
und Ergebnisverantwortung mit Ein–
führung von Wettbewerbselementen
und Schaffung von Anreizen
Dezent ra l e Ressourcen- und Ergebnis–
v e r a n t wo r t u n g e r f o r de r n e i ne
klare
TVennung von Politik und Verwal tung.
Erstere gibt s t ra t egi sche Größen und Rah–
me nb e d i ngung e n vor, letztere ist für die
opera t ive S t eue r ung zus t änd i g . In der
Realität läss t sich diese Rol lenvertei lung
nicht imme r so s t r ingent dur chha l t en .
Zum einen ist die Verflechtung an den
Naht s t e l l en zwi schen Politik und Ver–
Feststellung des
Behindertengrades,
Förderung und
Hilfen für
Behinderte
Rechtsaufsicht
Krankenkassen
Rechtsfragen
Infomiationsdienst des
BehindertenbeauJlragten
der Landesregierung
Erstattung der
Rentenversicherungs–
beiträge itir in Werkstätten
beschäftigte Behinderte
Förderung der
Süddeutschen Blindenhör-
und Punktschriftbiicherei
Durchführung der
Prüftingen bei den
Fachkräften zur Arbeits–
und Berufstörderung in
Behindertenvvcrkstätten
Rcchtsbchclfsvcrfahren
Aktengutachten eigener
Ärzte
Aktengutachten externer
Ärzte
Erstattung der
Aufwendungen gesetzl.
Krankenversicherungen
für Frauen hei
Schwangerschafts–
abbrüchen
Abb. 2: Ausgewählte Fachprodukte (= Leistungsspektrum)
des
Landesversorgungsamtes
Baden-WiJrttemberg
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