Seite 59 - CONTROLLER_Magazin_2005_03

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Controller magazin
3/05
Interview
AUSWIRKUNGEN DER
EINFÜHRUNG DER
INTERNATIONAL
FINANCIAL REPORTING
STANDARDS (IFRS)
auf Controlling und Unternehmenspraxis -
am Beispiel der ThyssenKrupp AG
Dr. A. Stefan Kirsten
Alfred Biel
Fachjournalist (DFJV) DIpl.-Betriebsw.
Alfred Biel,
Internationaler Controller Verein eV (nachfolgend ICV)
im Gespräch mit
Dr. A. Stefan Kirsten,
Mitglied des Vorstands der ThyssenKrupp AG (nachfolgend TK)
Die Ums t e l l ung auf die lAS/IFRS be-
schäftigt derzei t vor allem die kapital–
marktor ient ier ten Unt ernehmen. Zuneh–
me nd greifen auch nicht -kapi talmarkt -
orient ierte Konzerne und Unt ernehmen
des gehobenen JVlittelstandes die Frage
einer mögl ichen Einfijhrung der IFRS auf.
Vor dem Hintergrund dieses Umbruchs
diskutiert dieser Beitrag sowohl Aspekte
de r Ums e t z u n g a l s a u c h einige sub–
stanzielle Fragen der Bilanzierung nach
lAS/lFRS und da rübe r hinaus auch offene
und kritische Punkte im Zu s ammenhang
mi t
d i e s em
n e u e n
Re c h n u n g s –
l egungs s t anda rd und den al lgemeinen
Entwi cklungs t endenzen . Schließlich ist
auch ein konzernspezi f isches Effizienz–
progr amm ebenso Gegenstand des Inter–
views wie Empfehlungen an die Controller
ICV:
Herr Dr Kirsten, wir haben übe r d a s
Controller Magaz in als Organ de s Inter–
na t i ona l en Controller Verein eV frühzei–
tig Fragen zu den Auswi rkungen der IFRS-
Einführung aufd i e Un t e r nehmensp r ax i s
und i n s be s onde r e auf Cont rol ler u n d
Controlling themat i s ier t . Daher freuen wir
un s übe r die Gelegenhei t , im Gespräch
mi t Ihnen diese Be t r ach t ungen fortfüh–
ren und vertiefen zu können .
Bitte l as sen Sie un s abe r zuvor -
w i e e s
gut er Brauch in uns e r e r Intervi ew-
Reihe ist
- kurz die
ThyssenKrupp AG
als g a s t g e b e nd e s Un t e rnehmen vor–
s t e l l en.
Im Cont rol ler Magaz i n 4 / 0 3
ha t t en wir im Gespräch mi t Ihrem Vor
Standskol legen, Her rn Dr Beriten,
Ihr
Kon z e r np r o g r amm „Thy s s enKrupp
be s t"
in die Aufmerksamke i t uns e r e r
Leser innen u n d Leser gestel l t und di eses
Interview mi t einigen Informat ionen z um
ThyssenKrupp-Konzern ve r bunden . Bit–
te l assen Sie un s dahe r direkt anknüpf en
an Ihre Aus führungen auf der Bilanz–
pressekonferenz zum letzten Geschäfts–
j ahr esabsch l us s am 1.12.2004. Nach Ih–
ren Wor ten wa r d a s [ahr 2 0 0 3 / 2 0 0 4 in
jeder Hinsicht sehr erfolgreich. Worauf
g r ünden Sie diese Bewer tung? Was sind
die Erfolgsfaktoren de s Konzerns?
TK:
Das Geschäftsjahr 2 0 0 3 / 0 4 ist sehr
erfolgreich veriaufen. Alle wesent l i chen
Kennzahlen haben wir deut l ich verbesser t
und die Dividende e rhöh t .
Das mittel–
fristige Ergebnisziel in Höhe von 1,5
Mrd. € wurde erreicht.
ThyssenKrupp
ha t den Aufwär t s t rend in vielen Ländern
zur Geschäf t sauswei tung genutzt . Gleich–
zeitig haben wir die internen Ma ß n a hme n
zur Leistungs- und Effizienzsteigerung
vor ange t r i eben . Dami t wu r de die Quali–
t ä t de s Ergebnisses we i t er gesteiger t .
Auch bei der Imp l emen t i e rung der eige–
nen St rategie ist der Konzern wei ter vor–
a ng e komme n . Mit der sys t ema t i s chen
Por t fol ioopt imierung zur Konzent rat ion
auf die Kerngeschäf te haben wir wei tere
Spi e l räume für s t ra t egi sche Erweiterun–
gen geschaffen. Durch die Zus ammen –
fassung der ehema l i gen Segmen t e Mate–
rials u n d Serv z um n e u e n S e gme n t
Services können wir nun uns e r e Kompe–
t enzen bei Werkstoffen und Industrie–
leistungen bünde l n und wei ter ausbauen .
Ein we i t eres wesent l i ches Element unse–
rer Konzernst rategie stellt un s e r konzern–
we i t e s Ve r be s s e r ung s - u n d Effizienz–
s t e i g e r ung s p r og r amm Thys sen Krupp
be s t dar, in d em 2 0 0 3 / 0 4 e r neu t ein
hoh e s Tempo vorgelegt wu r de .
ICV:
An d i e s e r Stel le sei e i nge füg t ,
ThyssenKrupp verfügt übe r den be s t en
deu t s chen Un t e rnehmensauf t r i t t im In–
t e r ne t - g emä ß der Studie „Webranking
2 0 0 4 " . Un t e r z. B. „
zukunf t spot enz i a l e . html " können unse–
re Leser innen und Leser vielfältige wei–
tere Informat ionen abrufen.
ICV:
Herr Dr Kirsten, von 2 0 0 0 - 2 0 0 2
wa r en Sie Vorstandsmi tgl ied der METRO
AG. Im Augus t 2 0 0 2 wu r den Sie in den
Vor s t and Thy s s e nKr upp AG be r u f en .
Was sind Ihre Aufgaben und Ziele bei
ThyssenKrupp?
TK:
ThyssenKrupp ist au s einer Reihe
ver schi edener Gesel lschaften fusioniert
worden . Hier gal t es in den Ressor t s de s
Finanzvor s t ands
Kulturen, Sys t eme und
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