Seite 27 - CONTROLLER_Magazin_2005_03

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Controller magazin
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klärt werden . Es lässt sich mu t ma ß e n ,
da s s KMU nur sel ten aus r e i chend qualifi–
zierte Fachkräfte zur Verfügung s t ehen .
Insbesonde r e kleine Un t e r nehmen kön–
nen die mi t einer Unt er s tüt zung der stra–
tegi schen Unt ernehmens führung verbun–
denen Kosten aufgrund de s hohen Wett–
bewerb- und Preisdrucks nicht t ragen .
Im Umkehr schluss läss t sich diese Ver–
mu t u n g a n h a n d der befragten Unterneh–
me n un t e rmaue r n . So erfolgt mi t zuneh–
mende r Un t e r nehmenskomp l ex i t ä t und
z u n e hme n d em Koordinat ionsbedarf die
Einr ichtung einer e i gens t änd i gen Con–
t rol l ingabtei lung. Eine solche organi sato–
r ische Ums e t zung lässt ve rmu t en , d a s s
die en t sp r echenden Mi tarbei ter eher übe r
eine control l ingspezifische Qualifikation
verfügen als Mi tarbei ter, die die Con–
t rol l ingaufgaben lediglich zusätzl ich zu
ihrem Aufgabenbereich wah r nehmen . Mit
z un e hme nd e r Mi tarbei terzahl kann des–
halb e rwa r t e t werden, da s s die Quant i t ä t
und die Anwendungsqua l i t ä t der verwen–
de t en Cont rol l inginst rumente zunehmen .
MlnD® - Managementinstrumente
und Dialog
Die Ergebni sse der oben d i sku t i e r t en
empi r i schen Un t e r suchung zeigen einen
e r heb l i chen Bedarf mi t t e l s t ä nd i s c h e r
Un t e r n e hme n an Un t e r s t ü t z u n g u n d
Fortentwicklung bes t ehende r Controlling–
sys t eme . Vor diesem Hintergrund entwik-
kel ten de r Lehrstuhl für Bet r iebswi r t –
schaf tslehre insb. Controlling der Westfä–
l ischen Wilhelms-Universität in Münster ,
die WGZ Wes t deu t sche Genossenschaf t s-
Zent ra lbank eG und die BMS Consul t ing
GmbH die Software MinD®. Ziel der Ent–
wicklung wa r vor allem, mi t t e l s t ändi –
schen Un t e r nehmen Hilfestellungen bei
d e r s t r a t e g i s c h e n
U n t e r n e h m e n s -
s t eue rung bieten zu können .
Eine Haup t au f gabe de r s t r a t eg i s chen
Un t e r nehmens f üh r ung ist, die auf Basis
einer Ist-Analyse e r kann t en Risiken u n d
Chancen dur ch gee igne t e Ma ß n a hme n
behe r r s chba r zu ma c h e n . Hierzu we r den
in MinD® zunächs t
alle Jahresabschluss-
Zahlen bspw. mi t te l s e i ne s DATEV®
Imports
h i n t edeg t . Parallel hierzu wer–
den a n h a n d eines s t ruktur i e r t en Fragen-
ka t a loges alle Bereiche de s Unt erneh–
me n s dur ch l euch t e t . Der Katalog l ehnt
sich hierbei an der im obe r en Teil darge–
stel l ten, vom Lehrstuhl für Betriebswirt–
schaf tslehre, i nsbe sonde r e Controlling,
durchgeführ ten Befragung an. Er umfass t
alle Bereiche des Un t e r nehmen s und be–
inhal tet
drei Fragetypen.
So we r den ent–
wede r di rekte Kennzahlen (z. B. Rekla–
ma t i onsquo t e ) , der I ns t r umen t ene i ns a t z
(z. B. P l anung s i n s t r umen t e im Bereich
Controlling) oder subjekt ive Einschätzun–
gen (z. B. Einschä t zung zur We t tbewerbs –
si tuat ion) abgefragt .
Die Fragen s t amme n sowohl
au s d em
Bereich der Insolvenzforschung, d em
R i s i k oma n a g eme n t a l s a u c h d e m
Fachbere i ch der Due Di l igence
(vgl.
Be r e n s / Br a un e r / S t r a u c h (2002)). Dabei
s t eh t da s Ziel im Vordergrund, mi t t e l s
ver schi edener Checkl isten ode r Fragen
die Risiken bzw. Chancen eines Unter–
n e hme n s zu identifizieren. Letztendl ich
finden sich d eme n t s p r e c h e nd
auch die
häufig als „Ratingfragen" beze i chne –
t e n Pr ü f ung s k r i t e r i e n de r Kredit–
vergabeproze s s e
in An l ehnung an die
Base l II An f o r d e r ung e n w i e d e r (vgl.
Achlei tner /Ever i ing (2004)).
Um die Kommunika t ion übe r Hierarchie–
ebenen hinweg zu gewähr i e i s t en, ist es
z ud em mögl ich, ve r sch i edene Unterneh–
mensbe r e i che von den jeweiligen Abtei–
lungslei tern bzw. Mi t arbe i t ern s epa r a t
ode r abe r den g e s amt e n Fragebogen von
mehr e r en Geschäftsführern bean two r t en
zu l assen. Durch die Nu t zung des Fach–
wi s s ens ver schi edener Mi tarbei ter kön–
nen so Un t e r nehmensbe r e i che gezielt er–
fasst und e i ngeschä t z t we rden . Die so
gewonnenen Erkenntni sse können spä–
ter wi eder vereint und mi t ve r sch i edenen
Au s s agen (z. B. du r ch die Geschäf ts–
führung, Abtei lungslei ter , Mi tarbei ter )
vergl ichen werden. Probl embereiche und
Wahrnehmungsd i f f e r enzen können so
r e ch t z e i t i g a u f g e d e c k t u n d e r k a n n t
we rden .
Ba l anced S c o r e c a r d
Konku r r en z ana l y se
G A P - A n a l y s e
Por t fol ioanal yse
S z e n a r i o - An a l y s e
SWO T - A n a l y s e
Benchmarking
13,1
40,8
"34T
19 , 7
26,8
22,5
31,9
[
22,1^
28,2
23,9
20,2
20
40
60
80
I s eh r häuf ig
m
des Ö f t e r en
• ab und z u
• nie
B
unbekannt
Abb. 5: Strategische Planungs- und kontrollinstrumente
in mittelständischen
Unternehmen
100
Prozent
231