Seite 63 - CONTROLLER_Magazin_2004_06

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Controller magazin
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AKTIVER
UMGANG MIT
RATING
Roberto Belci, Direktor Firmen–
kunden bei der NEUEN AAR-
GAUER BANK in CH-Brugg,
E-Mail:
Heinz Steiner, Geschäftsführer
der MIK AG für Management-
Kommunikation in CH-Brugg,
E-Mail:
von Roberto
Belci
und Heinz
Steiner,
Brugg
Die neuen Eigenmittelvorsciiriften nach
Basel II we rden am 1. Januar 2 0 0 7 in
Kraft treten. Die Banken bere i ten s i ch
mit hoher Intensi tät darauf vor. Die
Un t e rnehmen tun gut daran, s i ch akt iv
mi t d i e s em Thema ause inanderzuse t –
zen . Es folgt ein Erfahrungsbericht au s
der Schwe i z .
Eine r epr äsen t a t i ve Befragung de s Seco
(Staat ssekretar iat für Wirtschaft) - Seco,
Heraus forderungen im Dialog zwi schen
KMU und Banken, Novembe r 2 0 0 3 - h a t
g e z e i g t , d a s s 5 3 % d e r KMU d i e
Bewe r t ung sme t hod e n der Banken als
ni cht g e nüg e nd b e k a n n t be z e i chnen .
Weiter zeigt die Studie, d a s s die Banken
unzuf r ieden sind mi t den Un t edagen , die
die Kunden z um Kredi tgespräch mi tbr in–
gen . Eine t r a n s p a r e n t e i nforma t i ons -
politik beider Seiten ist sicheriich hilf–
reich u n d auch Vorausse t zung , um die
tragfähige Zus ammena r be i t zu ges tal ten.
t ion der Un t e r nehmung wiedergeben. Nur
so können die re l evant en Faktoren im
Rat ingprozess berücks icht igt werden. Of–
fene Kommunika t ion und Ver t rauen zwi–
schen Bank und Kunde führen zu einer
genaue r en Ei nschä t zung und können ei–
nen wicht igen Beitrag leisten, um da s
Rat ing zu opt imi eren.
Welche Fragen sind zu klären?
Um wa s geht es be im Kreditgeschäft?
Diese Frage stellt sich die Bank zu Be–
ginn. Es l ohn t sich d a h e r für ein Unter–
n e hme n , da s Kredi tgesuch sorgfältig vor–
zubere i t en und en t s p r e chend zu doku–
me n t i e r e n . Für die Kr ed i t beur t e i l ung
we r den folgende Angaben benöt igt :
Firma, Besitzverhältnisse, JVlanagement,
Produkte und Dienst leistungen, Finan–
zen, bisherige und geplante Entwick–
lung der Firma, vorhandene Kreditlimite,
Kredi tzweck, allfällige Si cherhe i t en ,
Rückzahlungsvorstel lungen.
Gewünsch t sind nicht nur schriftliche Un–
t edagen , sonde r n auch persönl iche Ge–
s p r ä che u n d Besuche am Domizil der
Firma.
Die Aspekte des Ratings kennen
Als B eme s s u n g s g r u n d l a g e n für d a s
Kundenrat ing we r den quan t i t a t i ve und
qual i tat ive Kriterien ve rwende t . Bei den
quan t i t a t i ven Faktoren hande l t es sich
um da s Zahl enma t er i a l der Firma. Hier
we rden in ers ter Linie die Er t ragslage, die
F i n a n z i e r u n g s k r a f t u n d d i e Bi l anz–
so l i d i t ä t beu r t e i l t . Hi n t e r g r und i n f o r –
ma t i onen helfen, die Zahlen bes se r zu
ve r s t ehen und zu beur tei len, wie z um
Beispiel : Wie we r den die Vor räte be–
wer t e t ? Wie h a b e n sich allfällige stille
Reserven im jahresvergleich ve r ände r t ?
Das gegenseitige Vertrauen stärken
Ein offener Informa t i onsaus t ausch kann
nur d a n n s tat t f inden, we n n zwi schen
dem Un t e r nehmen und der Bank ein Ver–
t r auensve r hä l t n i s bes t eh t . Es liegt am
Kundenbe r a t e r der Bank, abe r auch be im
Un t e r n e hme r dies im Sinne einer par t –
nerschaf t l ichen Zu s ammena r be i t zu er–
reichen. Eine Vielzahl von Informat ionen
zwi schen Bank und Un t e r nehmen sind
au s zu t au s chen , soll da s von der Bank
ermi t t e l t e Rat ing die t a t säch l i che Situa-
I n f o r m a t i o n s -
b e r e i t s c h a f t
K o r r e k t e E i n –
s c h ä t z u n g d e s
K u n d e n
G e r e c h t e s , n a c h
v o l l z i e h b a r e s
R a t i n g
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