Seite 43 - CONTROLLER_Magazin_2004_06

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Cont rol ler ma g a z i n
6/04
Untemehmensnachbau
(mit Nutzungsabsicht)
r
i :
r
fiktive Betrachtung
echte Handlunesalternative
Orientierung an
Vermögensgegenständen
des Kaufobjektes
1
Idee des Nachbaus
"auf der grünen Wiese"
echte Neubauplanung
(internes Wachstum)
Schätzung Investitionsbedarf auf Basis aktueller bzw. erwarteter Faktorpreise
= Teil-Reproduktionswert
+ Goodwill (für nicht aktivierte immaterielle Vermögenswerte)
= Voll-Reproduktionswert
Ziel : Nachbau soll Zahlungen auslösen, die sich auch beim Kaufobjekt ergeben werden
Abb.
6:
Die Idee des
Substanzwertverfahrens
Vollrekonstruktionswertes durch Diskon–
tierung erwarteter Free Cash-flows lösen.
Dieser Sachverhalt führt in den meisten
Fällen zur völligen Irrelevanz von Sub–
stanzwertermittlungen. Ist die Idee eines
ident ischen Unternehmensnachbaus
abe r e ine e ch t e mög l i che Hand–
lungsal ternat ive, so würde dies zur
Wiederbelebung der Substanzwertidee
in Form einer Make-or-buy-Entscheidung
führen: Will man bspw.
einen neuen
Markt erobern, so kann man dies durch
internes Wachstum
(Kauf bestehender
fremder Niederlassungen im relevanten
Markt ) er re i chen. Die ge s chä t z t en
Investitionsauszahlungen für „Make"
ma r k i e r en dann e ine ul t ima t ive
Kaufpreisobergrenze
für die zu beurtei–
lende „Buy-Variante": Man bezahlt für
ein Target nicht mehr, wenn man die Pro–
blemlösung selbst billiger realisieren
kann. Allerdings würde sich hierbei ein
neues Problemfeld öffnen: Wie lassen sich
gut begründet identische operative Cash-
flows sowohl bei der Make- als auch bei
der Buy-Variante unterstellen, wenn die
Handlungsalternative „Make" faktisch zu
einem neuen Wettbewerber auf dem Ziel–
markt führen würde? Als Folge dieser
veränderten Wettbewerbssituation sind
auch Rückwirkungen auf das künftige
Kundenverhalten nicht auszuschließen.
Die Cash-flow-Projektionen wären bei
„Make" als erheblich unsicherer einzu–
stufen. Dies kann letztendlich jeweils
eigenständige Untersuchungen sowohl
zur „Make-" als auch zur „Buy-Variante"
auf Basis outputorientierter DCF-Verfah–
ren erzwingen, was wiederum die Ir–
relevanz des Substanzwertverfahrens
bewirkt.
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Zuordnung CM-Themen-Tableau
23
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