Seite 10 - CONTROLLER_Magazin_2004_06

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CM Controller magazin 6/04 - Simon Ottler
Integri tät und Diskret ion
Analyt isches Ve rmög e n und Zahl enor i ent i erung
Zuver l äss igke i t und "L i e f er t reue"
Kommuni kat ionsfähigke i t
Serviceor ient ierung und Di enst l e i stungsverständni s
Fingerspi t zengefühl
Geduld, Frust rat ionstoleranz und Unverdrossenhe i t
Durchset zungskraf t und Führungsfähigkei t
Innovat ionskraf t und Kreativität
Bege i sterung für die Branche
1
1,5
2,5
3,5
Frage: Welche Anforderungen stellen Sie an die Person des Controllers in Ihrem Unter–
nehmen? (1 = unwichtig
4 = sehr wichtig), 52
<N
< 54
Abbildung
5:
Persönliche Anforderungen
an Controller
In
Übereinst immung mit dem Con–
trollingverständnis sind Kommunika–
tionsfähigkeit, Serviceorientierung und
Fingerspitzengefühl für die befragten
Unt ernehmen wi cht iger als Durch–
setzungskraft. Gerade in der Medien–
branche ist soziale Kompetenz im Um–
gang mit der Vielzahl an kreativem Per–
sonal wichtig (siehe Abb. 5).
3 ZUSAMMENFASSUNG UND AUS–
BLICK
Zunächst lässt sich festhalten, dass in
Medienunternehmen von denselben In–
strumenten Gebrauch gemacht wird, wie
dies in anderen Branchen der Fall ist. Eine
weitgehende Übereinstimmung besteht
auch in den Aufgabenfeldern. Es geht
also weniger um die Frage, ob es ein
Mediencontrolling geben kann, sondern
vielmehr darum, welche Anpassungen
der traditionellen Controlling-Tools not–
wendig sind, um diese optimal auf die
Besonderheit der Medienbranche abzu–
stimmen (vgl. Frey / Geisler 1999) .
Vor allem bei der Entwicklung neuer
Geschäftsmodelle im Medienbereich, bei
der es gilt, die Abhängigkeit vom Werbe–
markt zu reduzieren, neue Technologien
zu nutzen und das Verständnis für die
Kunden zu erhöhen, kann das Controlling
bet r iebswi r tschaf t l iche Hilfestellung
leisten.^ Neben der Erlösrechnung, die
schon heute als Instrument einen hohen
Stellenwert genießt, werden vermutlich
strategische Instrumente wie Potenzial–
analysen an Gewicht gewinnen. Gera–
de bei der Entwicklung neuer Geschäfts–
modelle müssen Chancen und Risiken
gegeneinander abgewogen und Erfolgs–
potenziale ermittelt werden.
Offen gefragt nach Bereichen mit zuneh–
mender Bedeutung im Unternehmen
sowie nach Plänen und Zielen für die
Weiterentwicklung des Controllings wird
von allen Unternehmenstypen sehr häu–
fig die strategische Planung bzw. Mehr–
jahresplanung genannt. Weitere Nennun–
gen beziehen sich auf die Erfordernis ei–
nes zeitnahen Reportings mit geeigne–
ten Kennzahlen, die Implementierung von
Risk-Management-Lösungen und Mana–
gement-Informationssystemen.
Dass die Bedeutung des Controllings im
Laufe der vergangenen Jahre insgesamt
zugenommen hat, meint mit 84
%
eine
überwältigende Mehrheit der befragten
Medienunternehmen. 50 % der befragten
Unternehmen stimmen dem entsprechen–
den Statement voll und ganz zu. Mehrheit–
lich ist das Controlling an den wichtigsten
laufenden Projekten imUnternehmen oder
an den betrieblichen Entscheidungs-
prozessen maßgeblich beteiligt.
In 80
%
der Fälle bescheinigen die Con–
trollingmitarbeiter ihrem Aufgabenbereich
einen hohen Stellenwert im Unternehmen.
Gleichzeitig ist die Zahl der Mitarbeiter in
knapp zwei Dritteln aller befragten Medien–
unternehmen im Laufe der letzten jähre
gestiegen (siehe Abb. 6).
Ein weit verbreitetes Vorurteil, Controlling
beschränke sich auf „Kontrolle", lässt sich
mit dieser Studie ausräumen. Die Vorstel–
lung, ein Controller befasse sich nur mit
Kostenrechnung, kann ebenfalls widerlegt
werden. Solide Kenntnisse in Kostenrech–
nung sind natürlich unabdingbar, darüber
hinaus bildet umfangreiches EDV-Wissen
gepaart mit Berufserfahrung und sozialer
Kompetenz ein wichtiges Fundament für
erfolgreiche Controllerarbeit. Die Verant–
wortung für Controller als betriebswirt–
schaftliche Berater im Unternehmen wird
in den nächsten lahren weiter zunehmen.
LITERATUR UND FUßNOTEN
Deutsche Fachpresse (Hg.): Controlling im Fachzeit–
schriften-Verlag. Frankfurt am Main: Buchhändler-
Vereinigung.
Frey, B. / Geisler, R. (1999): Funktionen und Instru–
mente des Controllings, in: Schneider, B. / Knobloch,
S. (Hg.) (1999): Controlling-Praxis in Medien-Unter-
nehnaen. Neuwied, Kriftel: Luchterhand, S. 21-46.
Geisler. R. M. (2001): Controlling deutscher TV-
Sender. Wiesbaden: Gabler.
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