Seite 74 - CONTROLLER_Magazin_2003_06

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CM Controller magazin 6/03 - Michael Schmidt
Auftrags Nr.
Vorgangsstufe
Ist Menge (Kg)
Standardpreis (€) Wert (€)
71000125
III
1250
500
625.000
71000042
II
1800
460
828.000
Tabelle 2: Die Ermittlung der
Werteklassen
Pos. Nr
Pos. Wert
T€
Kum. Wert
T€
Ausgewählte T€
.a; a+J; a-t-2J; a+3J..
Ausgewählte Position
T€
Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
1810,-
990,-
2150,-
1560,-
3880,-
520,-
1900,-
4170,-
1050,-
1970,-
1810,-
2800,-
4950,-
6510,-
10390,-
10910,-
12810,-
16980,-
18030,-
20000,-
2150,-
6150,-
10150,-
14150,-
18150,-
990,-
1560,-
3880,-
4170,-
1970,-
2
4
5
8
10
Gründen der Vereinfachung von einem
Stichprobenumfang von n = 5 ausge–
gangen.
Das Verfahren sieht vor im ersten Schritt
ein Entnahmeintervall zu ermitteln. Die
Definition des Entnahmeintervalls lautet
[ = Y/n. Dabei ist das Ergebnis ggf. auf die
nächst kleinere Zahl abzurunden. In die–
sem Beispiel entspricht Y = 2 0 0 0 0 und
stellt den kumulierten Gesamtw/ert der
Fertigungsaufträge einer Schicht dar Der
Umfang zu z i ehender St i chproben
(Fertigungsaufträge) je Schicht sei n = 5.
Somit ergibt sich für das Entnahme–
intervall J = Y/n = 4000 .
In einem weiteren Schritt wird eine Zu–
fallszahl a als Startwert ermittelt. Dies
geschieht, indem aus dem Bereich
also zwischen 1 und 4000 , willküriich ein
Startwert entnommen wird; hier beispiel–
haft der Startwert 2 1 5 0 , - .
Im letzten Schritt kommt es zur Entnah–
me der kumulierten Buchwerte der Posi–
tionen: Dies geschieht, indem dem Start–
wert der Wert des Entnahmeintervalls
aufaddiert wird. Folglich beginnt die Ent–
nahme mit dem Startwert 2 1 5 0 , - und
erhöht sich für jede weitere Entnahme
um 4 0 0 0 , - . Daraus ergeben sich bei fünf
zu ziehenden St ichproben folgende
En t nahmenwe r t e : 2 1 5 0 , - ; 6 1 5 0 , - ;
10150 , - ; 14150 , - ; 18150 , - . Dabei gilt:
Kumulierter Buchwert > a - i - ) ; a-i-2I;
di +
3];...;
a
+ Y]]
(vgl. Anderson, R. [1977],
S. 363f.).
4 . 4
Fehleranalyse
Grundsätzlich ist es wichtig, hierbei eine
Unterscheidung zwischen Fehlerwirkung
Tabelle 3: Ermittlung der
Prüfpositionen
und Fehlerquelle zu treffen. Eine Fehler–
wirkung wäre beispielsweise das Aus–
bleiben einer Rückmeldung, wenn das
Material eine Vorgangsstufe passiert hat.
Dies führt zu einem Schiefstand im
Fertigungsauftrag. Die Fehlerquelle liegt
dafür möglicherweise in der Fertigung,
die diese Rückmeldung verpasst hat.
Wenn wir im folgenden von Fehlerbesei-
Ugung sprechen, bedeutet das, dass auf–
grund der Fehlerwirkung im Fertigungs–
auftrag auf die Fehlerquelle geschlossen
und diese entsprechend eliminiert wur–
de. Natürlich wurden die Fertigungs–
aufträge selbst entsprechend korrigiert.
Die über das Stichprobenverfahren ge–
zogenen Fertigungsaufträge werden
nun einer Plausibilitätsprüfung unter–
zogen.
Diese beinhaltete folgende Prüf–
punkte:
• Stimmen die auf den Fertigungs–
auftrag gemachten Rückmeldungen
mit dem Produktionsprozess über–
ein?
• Stimmen die auf den Fertigungs–
auftrag rückgemeldeten Material–
komponenten mit den Stücklisten,
die dem Fertigungsauftrag zugrunde
liegen, hinsichdich ihrer Art überein?
• Stimmen die auf den Fertigungs–
auftrag rückgemeldeten Material–
komponenten mit den Stücklisten,
die dem Fertigungsauftrag zugrunde
liegen, hinsichdich ihrer Menge über–
ein?
• Sind die Wertigkeiten der auf den
Fertigungsauftragzurückgemeldeten
Komponenten richtig?
Sofern eine der oben genannten Fragen
mit „Nein" beantwortet werden kann,
liegt ein Fehler vor und wird als solcher
entsprechend in einer Fehlerliste festge–
halten.
Wichtig ist bei der Prüfung, dass diese
durch fachkundiges Personal durchge–
führt wird, welches mit dem Produk–
tionsprozess vertraut ist.
Für die Beantwortung der Fragen, die
sich aus der Prüfung ergeben, hat es sich
als vorteilhaft erwiesen,
eine Gruppe mit
jeweils einem Vertreter aus den Fach–
bereichen Controlling, Produktionspla–
nung und Materialwirtschaft
zu bilden.
Dies erwies sich insbesondere dann als
vorteilhaft, wenn es zu alternierenden
Fragen kam, die nicht eindeutig einem
Bereich zuordenbar waren. Außerdem
konnten hierdurch Dienstwege und
Auskunftszeiten stark verkürzt werden.
Die Ergebni sse des geschi lder t en
Prüfungsprozesses stellen die Grundlage
für die Stichprobensicherheit und damit
auch für die Akzeptanz des gesamten
Verfahrens dar Die Tabelle 4 gibt in Aus–
zügen Auskunft, wie wesendiche Fehler
bei Sichtung eines FerUgungsauftrags
ermittelt wurden.
4 .
5 Stichprobensicherheit
In diesem Zusammenhang ist zu klären,
bis zu welcher Fehlerquote ein hinrei–
chend sicheres Ergebnis ermittelt werden
kann. Im konkreten Fall, was zu tun ist,
wenn aus den 30 zu ziehenden Stichpro–
ben der ersten Schicht 16 falsch wären.
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