CM Controller magazin 6/03 - Michael Schmidt
SAP-Fertigungsauftrag
Nicht- SAP-Fertigungsauftrag
Rückmetdungen
7 2 9 s a p 1 0 0 t o
30 to
721Nictit-SAP 130 to
70 to./
722f^ictlt-SAP 200 to
1
MB
2 ME
3
ME
4
IVIE
5
ME
6
ME
Andere SAP
Fertigungsaufträge
Abb. 2: Die Verhältnismäßigkeit
zwisclien Rückmeldungen
und
Fertigungsauftrag
außen bewirl<t. Nach diesem Prozess
schließt sich der Prozess des Endfinishings
an. Beim Endfinishing wird das JVlaterial
längszerteilt und auf die Kundenaufträge
zugeschnitten und verpackt. Kaltband
findet Verwendung in Generatoren, Mo–
toren und sogar in Kleinst-Motoren (Ra–
sierapparate, Staubsauger etc.). Ebenso
wird es im Trassenbau als Langstatoren
fiJr Magnetschwebebahnen verarbeitet.
3. Problembeschreibung
Kostenrechnerisch erhält das System aus
der Produktion nach Durchlaufen einer
jeden Vorgangsstufe automatisch Rijck-
meldungen.
Diese Rückmeldungen be–
lasten den Fertigungsauftrag im IST
und entlasten gleichermaßen die Ko–
stenstellen der jeweiligen Produktions–
stufen.
Als problematisch stellt sich her–
aus, dass die datentechnische Erfassung
in einem Nicht-SAP-System durchgefijhrt
wurde. Die Rückmeldungen wurden nicht
direkt dem SAP-Fertigungsauftrag zuge–
ordnet , sondern e inem Nicht-SAP-
Fertigungsauftrag. Ein SAP-Fertigungs–
auftrag wurde somit von mehreren Nicht-
SAP-Fertigungsaufträgen „versorgt".
Obiges Schaubild verdeutlicht diesen
Zusammenhang.
Es werden die Rückmeldungen aus der
Produktion via Nicht-SAP zu SAP R/ 3
betrachtet. Obige Abbildung zeigt die
Verhäl tni smäßigkei t zwi schen SAP-
Fertigungsaufträgen, Nicht-SAP-Ferti–
gungsaufträgen und Rückmeldungen. Es
zeigt sich, dass ein einzelner SAP-Ferti–
gungsauftrag Mengen aus mehreren
Nicht-SAP-Fertigungsaufträgen bezieht
und entsprechend dort rückgemeldet
wird. Somit besteht hier
eine
1 :
n : m
Beziehung.
Dieses Verhältnis erhöht bei
einer Prüfung das Arbeitsvolumen erheb–
lich. So sind in obigem vereinfachten
Beispiel sechs Rückmeldungen, verteilt
auf zwei Nicht-SAP-Fertigungsaufträge für
einen einzigen SAP-Fertigungsauftrag zu
prüfen. Die Mengen der Nicht-SAP-
Fertigungsaufträge verteilen sich prozen-
tual über die Mengen auf die SAP-
Fertigungsaufträge.
Folgende Rechnung soll dies verdeut–
lichen:
Verhältnis
1 :1
: n
Dies bedeutet , dass bei sechs Rück–
meldungen und einem Auftrag genau
[ (1x1)x(1x1)x(1x6) l=6Prüfungen statt–
finden.
Verhältnis 1 : n : m
Dies bedeutet, dass je drei Rückmeldun–
gen zunächst mit jedem Nicht-SAP-
Fertigungsauftrag (der Fertigungsauftrag
wird im Folgenden auch als Fauf bezeich–
net) und dieser mit jedem SAP-Fertigungs–
auftrag geprüft wird. Es finden genau
1(1x1)
X
(1x2)
X
(1x6)1 = 1 2 Prüfungen
statt. Erhöhen wir das Verhältnis Nicht-
SAP-Fauf / SAP-Fauf von 1/2 auf
1
/3,
d. h. der SAP-Fertigungsauftrag setzt
sich nun aus drei Nicht-SAP-Fertigungs–
aufträgen zusammen, dann verändert
sich die Rechnung folgendermaßen:
1(1 x1)
X (1
x3)
X
(1 x6)| = 18 Prüfungen. Es
zeigt sich, dass diese Verhältnismäßig–
keit den Prüfungsumfang vervielfacht.
Dieeingangs von der Geschäfts–
leitung beschlossene vollstän–
dige Prüfung wurde bedingt
durch die damit verbundene
Einbindung hoher Ressourcen
revidiert.
Eine vollständige
Prüh.ing hätte den Ressourcen–
rahmen des Unternehmens
gesprengt.
Daher ist von Sei–
ten der Geschäftsleitung eine
Stichprobenprüfung beschlos–
sen worden.
Zur Darstel lung und Ver–
anschaulichung der hier für
die
St i chprobenprüfung
beschriebenen Vorgehensweise
hat sich der Verfasser darauf
verständigt, vorgenannte Pro–
blematik im Prozess der Vor–
fertigung abzubilden.
4. Stichprobenverfahren
4.1 Gültigkeit
Für die Ermittlung des Stichproben–
umfanges wird hier die Verfahrensweise
der „Geschichteten Auswahl" nach der
Dalenius/Hodges-Methodeangewendet.
Dieses Verfahren ist gemäß US-GAAP ak–
zeptiert und findet in der Prüfungspraxis
Anwendung.
Zur Beantwortung der Frage, welche
Stichproben auswahlrelevant sind und
welche nicht , wird das Dollar-Unit-
Sampling (DUS) angewendet. Dieses Ver–
fahren ist ein logisches Folgeverfahren
der oben genannten Dalenius/Hodges-
Methode und findet gleichermaßen An–
wendung in der Praxis.
Zur Sicherstellung eines hinreichend si–
cheren Ergebnisses wird weiter das eben–
falls übliche Sequentialtest-Verfahren
angewendet. Allerdings erfolgt hierbei nur
eine Ermitdung von akzeptablen bzw.
inakzeptablen Fehlermengen.
Der vorgenannte Verfahrensmix ist vom
Gesetzgeber akzeptiert und findet auch
in der anglo-amerikanischen Prüfungs–
praxis regelmäßig Anwendung. (Vgl.
R. Buchner, S. 180 , Wirtschaftl iches
Prüfungswesen, Vedag Vahlen, 1991) .
Dies kommt insofern den Interessen von
Unternehmen entgegen, die neben einer
Rechnungslegung nach HGB auch nach
US-GAAP vornehmen.
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