Seite 35 - CONTROLLER_Magazin_2003_06

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Strateg ie-/Szenario-Matrix
CM Controller magazin 6/03
Strategien
Szenar io 1:
Szenario 2 :
Szenar io 3 :
Geschäf t ss t rategie 1
o
o
Geschäf t ss t rategie 2
o
o
o
Geschäf t ss t rategie 3
o
o
o
Geschäf t ss t ra t egi e . . .
o
o
Sichert die gegebene Geschäftsstrategie
in aus re i chendem Maße die Über–
lebensfähigkeit und Realisierung der
Unternehmensziele der SGE, oder sollte
die Geschäftsstrategie angepasst werden
bzw. alternative strategische Optionen
erörtert werden? Welche Leitgedanken
und Instrumente können diese strategi–
schen
Über l egungen
und
Aus–
wahlentscheidungen unterstützen?
Als Hilfsmittel kann die sog.
Strategie-/
Szenario-Matrbc genutzt werden.
Sie
stellt die im vorausgegangenen Schritt
analysierten Erfolgsaussichten der ge–
gebenen Geschäftsstrategie sowie ggf.
alternativer strategischer Optionen in
den jeweiligen Strategien zusammen–
fassend dar (vgl. Abb. 5 : Strategie-/
Szenario-Matrix).
Vier Leitgedanken
zur Strategieauswahl
und ggf. -anpassung können grundsätz–
lich unterschieden werden:
>• Robustheit:
Auswahl der Strategie,
die eine zufriedenstellende Perfor–
mance in möglichst allen Szenarien
ermöglicht.
>• Flexibilität:
Auswahl der Strategie,
die strategische Optionen so lange
wie möglich offen lässt.
>• IVlehrgleisigkeit:
Gleichzeitige Ver–
folgung mehrerer konkurrierender
Strategien, bis die Zukunft als aus–
reichend sicher empfunden und die
Entscheidung für eine verbleibende
Strategie getroffen wird.
Abb. 5:
Strategie-/Szenario-Matrix
>• Wagnis:
Auswahl der Strategie, die
in einem Szenario die höchste Ren–
dite ermöglicht, in den übrigen Fällen
jedoch zu großen Verlusten führen
würde.
Robustheit stellt das konservativste
Entscheidungsmuster dar Ziel ist die
Auswahl der
Strategie, die in allen rele–
vanten Szenarien erfolgreich ist
und
kontinuierlich solide Renditen erwirt–
schaf tet . Überdurchschnittl ich hohe
Gewinnansprüche werden mit Blick auf
eine langfristig positive Geschäftsent–
wicklung bewusst nicht formuliert.
Das Entscheidungsmuster Flexibilität
kann dem der Robustheit
in einer Situa–
tion großer Unsicherheiten
überiegen
sein. Es ermöglicht die Realisierung einer
renditestärkeren Strategie unter der Vor–
aussetzung, dass ein Hinausschieben
strategischer Entscheidungen einerseits
möglich ist und andererseits nicht zu
unverhältnismäßig hohen Opportunitäts–
kosten führt.
Die parallele Verfolgung von konkurrie–
renden Strategien ermöglicht in hohem
Maße die
Wahrnehmung der existie–
renden Marktchancen.
Der gravierende
Nachteil der Mehrgleisigkeit ist jedoch
die Ressourcenintensi tät dieses Ent–
scheidungsmusters. Es ist Teil des Kalküls,
im Zeitablauf einige Strategien auf hal–
bem Wege zu stoppen, ohne eine Rendite
abgeworfen zu haben.
hoch
0
mittel
O
niedrig
Das Entscheidungsmuster
Wagnis ist
von einer überdurchschnittlich hohen
Risikobereitschaft gekennzeichnet .
Unter rationalen Gesichtspunkten eignet
sich dieses Entscheidungsmuster für die
Fälle, in denen eine Strategie eine heraus–
ragende Rendite ermöglicht und bei ei–
nem Scheitern den Bestand des Unter–
nehmens nicht gefährdet.
Die
größte Praxisrelevanz weisen die
Entscheidungsmuster Robustheit und
Flexibilität
auf. Beide sind miteinander
kompatibel. Risikoscheue tendieren eher
zur Robustheit, Risikobereite eher zu Fle–
xibi l i tät . Das Ent sche idungsmus t er
Mehrgleisigkeit ist ressourcenintensiv
und damit häufig zu kostenspielig, das
der Wagnisse ist i.d.R. zu risikoreich.
6. VOR- UND NACHTEILE DER
SZENARIOPLANUNG
Szenarien können die strategische Füh–
rung eines Unternehmens spürbar ver–
bessern. Die Risiken aktueller Strategien
und Aktivitäten werden
im
Lichte der
definierten Szenarien sichtbar Strategi–
sche Entscheidungen können getestet
und ggf. adjustiert werden. Zusätzliche
Handlungsoptionen zur Zukunftssiche–
rung können systematisch und vor al–
lem rechtzeitig abgeleitet werden.
Die Vorteile der Szenarioplanung liegen
insbesondere in der Identifizierung der
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