Seite 12 - CONTROLLER_Magazin_2003_06

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CM Controller magazin 6/03 - Thomas Henschel
Erläuterungen zum Kreisprozess in
Abb. 1:
(1) eine direkte Verbindung von Risiko–
management zur Unternehmens–
planung herstellen.
(2) Risiken (insbesondere die „qualita–
tiven") mit der Balanced Scorecard
erfassen und bewerten.
(3) auf dem Weg iJber die Unternehmens–
planung die Auswirkung von Risiken
auf die Zielgrößen Liquidität und Er–
folg abschätzen.
(4) die Entwicklung der Unternehmens–
zielgrößen in den vier Perspektiven
der Balanced Scorecard berücksich-
ügen.
2. DER FRAGEBOGEN
Als Untersuchungsmethode wurde ein
Fragebogen gewählt, der per Post ver–
schickt wurde. Vom formalen Aufbau her
gliedert er sich in drei Teile mit insgesamt
27 Fragen.
Als Datenquelle zur Ermittlung einer
Anschriftenliste wurde die bekannte
Hoppenstedt CD-ROM-Datenbank ge–
wählt. Diese enthält die Einträge von ca.
2 0 0 . 0 0 0 deut schen KMUs. Aus der
Hoppenstedt-Datenbank (Erscheinungs–
jahr 2000) wurden alle Unternehmen mit
einem Jahresumsatz von
1
Million DM
bis 100 Millionen DM (d. h. etwa 0,5 bis
50 Millionen Euro) bestimmt, die eine
Mitarbeiterzahl bis zu 250 aufweisen.
Beschränkt man sich dabei auf die fijnf
Hauptbranchen Bauwirtschaft, Investi–
tionsgüterindustrie, Informationstech–
nologie, Prüfung/Beratung/Schulung
und Handel/Transport, liefern die Krite–
rien eine Liste von 1.692 Unternehmen,
die angeschneben wurden. 266 verwert–
bar e Fragebögen wurden zurück–
geschickt, was eine Rücklaufquote von
16 % ausmacht.
Neben grundlegenden Informationen zur
Einordnung des Unternehmens befasst
sich der Fragebogen mit den folgenden
Themen
^ Unternehmensplanung,
^ Risikomanagement,
••• Balanced Scorecard.
3. AUSGEWÄHLTE ERGEBNISSE
Im folgenden werden die Ergebnisse aus–
gewählter Fragen des Fragebogens und
einige Zusammenhänge zwischen ihnen
diskutiert.
Branchen
Frage
1
: Inves t i t ionsgüter indus t r i e
(34 %) und Bauwirtschaft (30 %) machen
deudich den größten Anteil der befrag–
ten Unternehmen aus. Die anderen Bran–
chen verteilen sich ziemlich gleichmäßig
auf das resdiche Drittel.
Man beachte, dass unter den deutschen
KMUs diejenigen Branchen mit den größ–
ten Anteilen gerade diese fünf Haupt–
branchen sind.
50
100
Gesamt: 266
Bauwirtschaft
Investionsgüterindustrie
Informtionstechnologie
Prüfung/Beratung/Schulung
Handel/Transport
Abb. 2: Branchen (Frage 1)
Größe
Frage 2. Die beiden zentralen Umsatz–
klassen von 5 bis 10 und von 10 bis 50
Mio. Euro zeigen nahezu dieselben Häu–
figkeiten und machen zusammen etwa
drei Viertel aus.
50
Weniger als 1
1 bis weniger als 5
5 bis weniger als 10
10 bis weniger als 50
Mehr als 50
Frage 3. Die Klasse von 50 bis 99 Beschäf–
tigten ist deudich die umfangreichste (fast
die Hälfte).
50
100
150
Gesamt: 258
Weniger als 20
20 bis 49
50 bis 99
100 bis 249
Mehr als 250
Abb. 4: Unternehmensgröße
nach
Mitarbeiterzahl
(Frage 3)
Unternehmensplanung
Frage 4. Unternehmensplanung kann
verschiedene Ausformungen haben. Sie
kann aus unverbundenen Teilsystemen
wie Finanzrechnung, Bilanz und Gewinn-
und Verlustrechnung bestehen oder aber
solche Teilsysteme zu einem Gesamtsy–
stem verzahnen („integrieren"). Weil der
Risikomanagement-Ansatz nach Abb. 1
von einem integrierten Planungssystem
ausgeht, wurde die Art der mehrjährigen
(„strategischen") Unternehmensplanung
abgefragt.
29 % aller Unternehmen nutzen ein inte–
griertes mehrjähriges Unternehmens–
planungssystem. Betrachtet man Antei–
le innerhalb der einzelnen Branchen, so
führt die Informationstechnologie klar;
43 % nutzen dort integrierte Systeme.
100
150
Gesamt: 250
162
127
100
200
Abb. 3: Unternehmensgröße
nach
Jahresumsatz
in Mio. Euro (Frage 2)
Gesamt: 266
Integriertes System
Nicht-integriertes System
Keine Angaben
Abb. 5: Mehrjährige
Unternehmens–
planung (Frage 4)
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